Geschichte von Oberharthausen
Landtafel Nr. 11 – Philipp Apian – 1568
Oberharthausen liegt eingebettet in einer Kulturlandschaft, in der nachweislich ca. 4500 vor Christus schon die ersten Menschen lebten. Es gibt verschiedene Lesefunde aus der Münchshöfener Zeit, Laténezeit, Urnenfelderzeit bis hin zu der mittleren römischen Kaiserzeit. Diese Funde und Orte wurden vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BlfD) erfasst. Unter den Funden befindet sich eine römische Münze, ein Messer und verschiedenste Gebrauchskeramiken aus den Epochen. Es sind auch mehrere Grabhügel entdeckt worden, die aber eingeebnet sind und die Inhalte nicht geborgen wurden. Nach Meinung der zuständigen Archäologen könnte es auch einigen Funden nach zu schließen einen römischen Landhof, eine sog. „villa rustica“, in der näheren Umgebung von Oberharthausen gegeben haben. Die römischen Kastelle in Straubing benötigten aus dem Hinterland Verpflegung für ihre Soldaten. Dazu wurden Landhöfe errichtet, in denen Viehzucht und Ackerbau zur Versorgung der Truppen betrieben wurde.
Die erste urkundliche Erwähnung Oberharthausens („Harthòsen“) geht auf das Jahr 1186 zurück. Damals gehörte der Ort zum Hochstift Regensburg. Der Bischof von Regensburg schenkte 1186 Oberharthausen dem Stift St. Johann. Die Kirche des Hl. Johannes des Täufers wurde am 20. Juli 1186 durch Papst Urban unter den apostolischen Schutz gestellt und bestätigt ihren Besitz und ihre Rechte in den Kirchen Wincklsaß und Ascholtshausen, die Zehnten u.a. in Mötzing und Harthausen. Die folgenden Bilder zeigen Auszüge aus der Schutzurkunde Papst Urbans III (Verona 1186, Juli20):
(Auszüge aus der Schutzurkunde Papst Urban III, Original ist in Pergament)
Laut herzoglichem Urbar (= Verzeichnis der Güter und Einnahmen des Grundherrn) finden sich: „Die herzoglichen Vogteirechte im „judicium“ Straubing zu Anfang des 14. Jahrhunderts... quidam dictusRainer kaufte die Vogtei über die Hochstift Regensburger Huben in Harthausen (apud Penning).„Die Hofmark Oberharthausen befand sich immer im Besitz des Hochstifts Regensburg. Aus dem Herzogurbar ist bekannt, dass 10 Huben im Ort nach Regensburg gehören und dass Rainer die Vogtei gekauft hatte. Als Einschränkung seiner Rechte musste die Hofmarksherrschaft die Eintreibung der an das Rentamt Straubing zu bezahlenden Mai- und Herbststeuer durch Gerichtsleute hinnehmen.“ (Wolfgang Freundorfer)