Zeitungsbericht von den Feierlichkeiten zum 90. Geburtstag von BGR Josef Schmaißer
Am 6. September wurde BGR Josef Schmaißer wunderbare 90 Jahre alt. Anlass genug, diesen Tag würdig zu feiern. Dazu lud er alle Verwandten, Freunde, Weggefährten und Bekannten zu einer feierlichen Hl. Messe nach Geiselhöring in die Stadtpfarrkirche ein. Nach diesem Gottesdienst mit insgesamt 6 Priestern traf man sich zu einem Stehempfang im Pfarrheim. Dort nahm der Herr Pfarrer die Gratulationen entgegen, bevor man sich zu einem gemütlichen Mittagstisch im Gasthaus Hagn in Sallach zusammengesellte.
Wie soll man einem Geistlichen gratulieren, der seit seit 63 Jahren für Gott auf Erden wirkt?
Wie soll man diese Fülle von guten Taten, von tröstenden Worten, von vergebenen Sünden und von Gebeten erfassen und würdigen?
Man kann sich fragen,
wieviele Kinder haben in dieser Zeit von ihm die Hl. Taufe empfangen?
wieviele Kinder sind in all den Jahren von ihm in der Schule im Glauben unterrichtet worden?
wieviele Beichten hat Pfarrer Josef Schmaißer die ganzen Jahre abgenommen und wieviele Sünden vergeben?
wieviele Predigten hat er gehalten um die Menschen wieder im Glauben zu festigen?
wieviele Gottesdienste hat er wohl gehalten um Gottes Wort zu verkünden?
Wieviele Paare hat er mit dem Segen Gottes verheiratet?
wievielen Menschen, die sich zum Sterben hingelegt haben, gab er die Hl. Sterbesakramente und geleitete sie heim zum Vater?
Wieviele gute Menschen wird er wohl beerdigt haben in all der Zeit?
Wievielen Menschen gab er Trost, wenn sie in Not und Verzweiflung zu ihm kamen?
Eine Lebensleistung von so langer Dauer wie beim Pfarrer Josef Schmaißer, kann man nicht mehr in Zahlen fassen. Solche Menschen mit so einer großen Schaffenskraft, der Leidenschaft für ihr Amt, für ihren Auftrag und zum Wohlergehen der Menschen sind gesegnet. Ja, Josef Schmaißer ist gesegnet für sein überragendes Wirken im Dienst des Herrn. Er ist ein Vorbild für alle in dieser unserer schnelllebigen Zeit. Man kann von ihm lernen, dass man ein erfülltes und hohes Alter erreichen kann, wenn man auf den Herrgott als Lebensmittelpunkt setzt.
Mit den vortrefflichen, liebevoll gewählten und würdigenden Worten in der Laudatio des Kirchenpflegers von Oberharthausen, Herrn Franz Pömmerl, möchte auch die Dorfgemeinschaft Oberharthausen die besten Glückwünsche und Gottes Segen zum 90. Geburtstag aussprechen:
Sehr geehrter Bischöflich Geistlicher Rat Josef Schmaißer,
im Namen der Kirchenverwaltung Oberharthausen mit der gesamten Kirchengemeinde möchte ich dir lieber Josef alles erdenklich Gute zu deinem 90. Geburtstag wünschen, besonders Gesundheit und Gottes Segen, dass du noch lange die Aufgaben die dir das Leben und vor allem du dir selber stellst, erfüllen kannst.
Wir, hier meine ich die Oberharthausener Kirchengemeinde, sind dir zu großem Dank verpflichtet, weil du, wenn du auch wo anders den Dienst als Pfarrer erfüllt hast und jetzt als Ruhestandspfarrer in Geiselhöring wohnst, deine Wurzeln nie vergessen hast.
Ob bei kirchlichen Festen, oder Beerdigungen du warst immer bei uns und hast den Gottesdienst feierlich mitgestaltet.
Als wir 2002 gerade einen Pfarrerwechsel hatten, hast du uns das neu errichtete Gemeinschaftshaus gesegnet und den Feldgottesdienst am Sportplatz gehalten.
Leidenschaftlich gerne und ohne Aufforderung wohl gemerkt, hältst du bei uns in der Kirche feierliche Kreuzwege oder Maiandachten, bei denen die Bevölkerung zahlreich teilnimmt.
Erst kürzlich, als wir unser neu renoviertes Missionskreuz zur Kirche gebracht haben, bist du bei uns gewesen und gabst den kirchlichen Segen.
Ich danke dir von ganzem Herzen!
Das größte Geschenk aber hast du uns 2003 mit dem Buch der Orts- und Hofgeschichten in Oberharthausen gemacht.
In diesem Buch hast du unter anderem eine wunderbare, ausführliche Chronik über unsere Kirche zusammen getragen und niedergeschrieben.
Wer dieses Buch liest, erkennt schnell, wie viel Zeit und Arbeit du in diese Nachforschungen und Recherchen gesteckt hast, um diese Informationen und Detail über die Entstehungsgeschichte bis 2003 zu erhalten.
Dies ist ein Werk für alle Zeiten und wir sind dir sehr dankbar.
Lieber Josef ,
wir Oberharthausener sind stolz und dankbar, dass du vor 90 Jahren bei uns in Oberharthausen geboren wurdest.
Wir hoffen, dass du noch lange bei uns Gottesdienste, Maiandachten oder Kreuzwege halten kannst.
Und noch etwas…..
„Fahr bitte mit dem Auto nicht schneller als dein Schutzengel fliegen kann….“
Alles Gute weiterhin………. Vielleicht so Gott es will….. feiern wir hier in
10 Jahren deinen 100. Geburtstag….. ich wünsche es dir……
Wie alles begann:
Hier hat alles angefangen, am 7. Juli 1953 bei der Primiz in Oberharthausen:
Zeitungsartikel kündigt die bevorstehende Primiz an
Die Familie Schmaißer mit dem Primizianten Josef Schmaißer vor dem Elternahaus
Links Pfarrer Woppmann, mitte Primiziant Josef Schmaißer,
rechts Pfarrer Müller
Predigt von Josef Schmaißer in der Kirche Oberharharthausen
Herr Religionslehrer Richard Peringer aus Straubing, geboren in
Oberholzen hielt die Festpredigt. Die Leviten waren die Mitprimizianten
Wolfgang Urban und Fritz Hackl
Große Teilnahme an der 1. Hl.Messe von Josef Schmaißer
Das Wirken von Pfarrer Josef Schmaißer
Priesterjubiläen
50 jähriges Pristerjubiläum Grafentraubach
50 jähriges Priesterjubiläum Hofkirchen
60 jähriges Pristerjubiläum
Wirken von Pfarrer Schmaißer für seinen Heimatort Oberharthausen
Einweihung des Gemeinschaftshauses 2002
Weihe des Missionskreuzes 2016
Zahlreiche Diavorträge im Gemeinschaftshaus
Pfarrer Josef Schmaißer als Buchautor
Eine große Liebe aber ist für ihn BGR Josef Schmaißer die Heimat- und Dorfgeschichte. In akribischer Arbeit stellte er alle wichtigen Informationen über das Oberharthausen im Laufe seiner Geschichte zusammen. Er wälzte Bücher und Schriften in den weltlichen als auch den geistlichen Archiven, von München, Landshut, Regensburg usw. , bis er schließlich 2003 die herrliche „Dorf- und Hofgeschichte von Oberharthausen“ als Vermächtnis für die Dorfleute fertig gestellt hatte. Zusammen mit dem ehemaligen Pönninger Hans Haller (Lehrer i.R in Lünen) verfasste er 2005 auch die „Geschichte der Gemeinde Pönning“. Als letztes Heimatbuch schrieb er 2008 die „Die Geschichte der Gemeinde Weichs“.
Orts- und Hofgeschichte von Oberharthausen von Josef Schmaißer
"Die Geschichte der Gemeinde Pönning" von Hans Haller und Josef Schmaißer
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Geschichte der Gemeinde Pönning | Lehrer i.R. Hans Haller |
"Die Geschichte der Gemeinde Weichs" von Josef Schmaißer
"April Mai 1945" Grafentraubach im Labertal -
Erlebnisse einer Pfarrgemeinde in den letzten Kriegstagen
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Nun ist es also so weit. Das neue Buch von Herrn Pfarrer Josef Schmaißer ist gedruckt, und kann von den interessierten Bürgern erworben werden. Das Buch sollte eigentlich nur die Geschehnisse in den letzten Kriegsmonaten in und um Grafentraubach behandeln. Durch die Recherchen stieß der Herr Pfarrer aber auch auf weitere interessante Kapitel aus dieser Zeit. Somit wuchs sein Manuskript wöchentlich an. In seinem Buch sind viele Original-Dokumente der Gemeinden aus den Nachkriegsjahren zu finden, aus denen man die Routen, Anzahl aber auch Tötungen der KZ´ler entnehmen kann. Erzählungen von Überlebenden finden sich in dem Buch ebenso, wie die Zustände in den Lagern. Pfarrer Schmaißer spricht in dem Buch auch das hinterlistige Vorgehen der Alliierten an, die nach dem Krieg unter Angabe falscher Gründe deutsche Soldaten, die ohne Entlassungsschein waren, zu einer Zusammenkunft lockten. Dort wurden sie gefangen genommen und in Lager nach Österreich verfrachtet, wo sie später den russischen Partisanen übergeben wurden. So kamen diese Soldaten noch nach Sibirien als Gefangene, obwohl der Krieg schon beendet war.
Mit diesem Buch will BGR Schmaißer gegen das Vergessen dieser Zeit angehen. Es zeigt die Sinnlosigkeit des Krieges mit allen seinen Facetten. Es zeigt Schicksale der ortsansässigen Soldaten und die niederträchtige Tötung der KZ´ler auf ihren langen Todesmärschen auch in unserer Gegend. Es zeigt die Anordnungen der Obrigkeit in den Ministerien, die über das Kapitel der Judenvernichtung lieber geschwiegen hätten. Das Buch bringt aber auch Menschen, die sich unter Lebensgefahr für KZ´ler eingesetzt haben, indem sie sie versteckten. In einem Kapitel des Buches sind auch die ersten Ansätze von Geschichtsbewältigung durch die Umbettung der Toten in den Judenfriedhof in Steinrain ausführlich beschrieben.
Ich durfte Herrn Pfarrer Schmaißer bei diesem Buch unterstützen und ein paar Recherchen machen. Ich habe dadurch viel von dem ganzen Umfang an Leid und Gräueltaten aber auch von guten Menschen erfahren. Deshalb meine ich, dass dieses Buch auch für viele andere interessant wäre, weil es diese Zeit für die jüngere Generation noch einmal reflektiert und Wissenslücken schließt.
Danke an Pfarrer Josef Schmaißer, dass er sich dieses Themas angenommen hat und ein umfassendes Werk hinterlassen hat. Es ist nach wie vor in der Literatur wenig beschrieben. Umso besser dieser Rückblick auf die Vorkommnisse in unserer Heimat. Dieses Buch wäre auch für den Schulunterricht geeignet.
Veröffentlichungen in der Zeitung zu verschiedenen Themen
Alte, schmiedeeiserne Kreuze wurden auf dem Dachboden der
Kirche entdeckt, entrostet und wieder renoviert
Beitrag über die Legende einer Fürstin, die angeblich in
Oberharthausen mit der Kutsche im Schlamm stecken blieb
Das Stangenholz unter der Dorfstraße ließ Pfarrer Josef Schmaißer
von einem Speziallabor auf die Jahresringe untersuchen.
Das Wachstum der Fichten auf die Zeit von 1781 – 1828 datiert werden.
Auch über die Geschichte seines Freundes Xaver Mayer,
der als englischer Kriegsgefangener in Kärnten schwere Munition
versenken musste, schrieb Josef Schmaißer einen Beitrag
für die Kärntener Kronenzeitung.