Feldkreuze
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Das Kreuz ist unser Hoffnungsstern, |
Gerade Wegekreuze sind ein besonderes kulturelles Erbe, das es zu erhalten und zu pflegen gilt. Sie sind ein Zeichen früherer Volksfrömmigkeit, Erinnerung an persönliche Schicksalsschläge, Mahnung an die kommenden Generationen oder auch ein schlichter Ausdruck von Dankbarkeit gegenüber dem Schöpfer. "Der heutige Mensch, so sagt man, sei nur an den Erfordernissen des Tages interessiert, ihn kümmere die Vergangenheit wenig"
Vielfältig sind die Gründe, die zur Errichtung der Kruzifixe geführt haben. Nicht nur motiviert durch Krieg, Hunger und Not. Die Wegkreuze erinnern an den plötzlichen Tod, der die Menschen durch Unfall, Schlaganfall oder gar durch Mord und Totschlag und kurz nach dem zweiten Weltkrieg durch Explosion getroffen hat. Manche Familien, die im Krieg Gefallene und Vermisste beklagen mussten, ließen ein Kreuz aufstellen. Andere Wegkreuze wurden aufgestellt zum Dank für Gebetserhörungen wegen eines Gelübdes, für die glückliche Heimkehr aus dem Krieg und aus der Gefangenschaft, für den glücklichen Ausgang einer Krankheit, für die Geburt eines Kindes, für das gute Überleben vor Kriegszeiten, die glückliche Vollendung des Hausbaues, für Abwendung von Krankheit und Not. Sie wurden aber auch aufgestellt, um vor Gewitter, Hagelschlag und Unwetter geschützt zu sein. Bei den Votivkreuzen dürfte der Stifter auch an sein eigenes Seelenheil gedacht haben.
Andere Flur- Wegkreuze wurden unabhängig von ihrem ursprünglichen Zweck als Segensstationen bei Prozessionen und Wallfahrten angesehen. Da man dem Kreuz Schutz- und Abwehrkraft zusprach, suchten die Gläubigen auf Flurumgängen mit dem Allerheiligsten bei ihm Zuflucht vor Unwettern. Einige Wegkreuze wurden auch als Andachtskreuze zur Ehre Gottes aufgestellt. Oft waren sie aber auch ein einfaches Orientierungszeichen bei der Wanderung.
(Quelle:Donaukurier)
Wir im Gemeindegebiet Oberharthausen haben 5 Feldkreuze. In der ganzen Pfarrgemeinde Perkam sind es an die 40 Feldkreuze.
Lageplan der Feldkreuze in der Pfarrei
Lageplan der Feldkreuze in der Pfarrei mit Bild
Predigt eines Schwäbischen Pfarrers an das Landvolk im Jahre 1867
zum Thema Feldkreuze
Feldkreuze sind einfache Kreuze, oder sie enthalten das Bildnis oder auch die Leidenswerkzeuge des gekreuzigten Heilandes. Die katholische Kirche hat es nie befohlen, solche Kreuze zu errichten, hat es aber allzeit erlaubt als einen Ausdruck der Frömmigkeit und Gottesliebe.
1) Gott gib überall und in Allem die Ehre!
Was will Derjenige, welcher auf seinen Äckern und Wiesen ein Kreuz errichtet, wohl Anderes, als die ganze lebende und leblose Natur zum Lobe Gottes aussondern, wie schon beim Propheten (Dan. 3.) geschrieben steht: „Ihr Berge und Hügel, Tau und Reif, Eis und Schnee, Blitz und Wolken, Gras und Blumen, ihr Vögel des Himmels, kommet, lobpreiset den Herrn!" Jedes Feldkreuz, welches wir draußen auf Flur und Feldern erblicken, ruft uns gleichsam zu: „Nicht bloß in der Kirche und zu Hause, sondern auch draußen aus Feld und Au gib Gott die Ehre, trag und verherrliche Gott in deinem Herzen!" —
Der heilige Gregor von Nazianz war einer der Ersten, der aus seinem Landgute ein Kreuz errichten und an dasselbe die Worte hinschreiben ließ:
„Alles meinem Gott zu Ehren,
Meine Lieb' und Glaub' zu mehren."
Andere frommgläubige Christen machten es ihm nach und ließen gleichfalls Feldkreuze errichten, um dadurch die Ehre Gottes und des gekreuzigten göttlichen Heilandes zu befördern. Diese Ehre wird kundgegeben durch Hutabziehen, Hauptneigen, kurzes Gebet, ja sogar durch Küssen des Kreuzes; denn hierdurch sagt man nichts anderes, als: „O Herr! ich danke dir inniglich für das am Kreuze vollbrachte Werk; ich will täglich mit dir mein Kreuz tragen aus Liebe zu dir."
2) Alle Hilfe kommt vom Herrn.
Das Feldkreuz erinnert an das Erntegebet: „Herr Himmels und der Erde! Alles steht in deiner Hand; du kannst uns deinen Segen geben oder entziehen." —
Was der Psalmist betet ist ausgedrückt am Feldkreuze. Jesus hat Segen für Menschen und Natur durch seinen Kreuzestod erworben; darum:
Lasset die Schwärmer schwärmen und schreien,
Ohne die Gottheit kann Nichts gedeihen.
Am Kreuze brach Jesus die Macht des bösen Feindes; wo dieser ein Kreuz sieht, da geht er nicht hin, da macht er einen Umweg.
Als Christophorus noch ein Heide war, wollte er mit seiner Starke in den Dienst des Stärksten treten. Da begegnete ihm der böse Feind als schwarzer Reiter und sagte: „Mir diene; ich bin der Stärkste." Hieraus kamen sie an eine Straße, an der ein Kreuz stand. Als der Böse dies sah, machte er einen Umweg. Christophorus fragte, warum er das tue? Und der böse Feind antwortete: „Am Wege dort steht ein Kreuz; ich fürchte es und muss ihm allezeit ausweichen." — „So gibt's also noch einen Stärkeren, als du bist;" entgegnete Christophorus, „da diene ich dir nicht, sondern diesem Stärkeren." Und er wurde Christ. Alle Hilfe kommt vom Herrn.
3) Gott sei überall und in Allem der Dank!
Wenn der Katholik seine Felder durchgeht und Umschau hält, so wird er ergriffen von des Herrn Macht und Güte, die ihn und die Seinigen schon so viele Jahre so väterlich erhält, und er ruft mit dem Psalmensänger aus „Ein Denkmal will ich aus meinen Wiesen und Äckern dem Herrn errichten, aus dass Alle, welche diese Flur betreten, Gott mit mir danken; aber ein besseres Denkmal weiß ich wohl nicht, als das Kreuz, von dem ausgeht Gottes unendliche Güte und Menschenfreundlichkeit." — Gott sei in Allem der Dank, in Haus und Hos, in Feld und Au! Solches sagt das Feldkreuz dem Verstande. —
4) Bet' und Arbeit', Gott hilft allzeit. —
Soll die Arbeit gesegnet und für den Himmel verdienstlich sein, so muss sie mit Gebet verbunden werden. Und ist man in Kirche und zu Hause gemahnt worden dazu, wie leicht kommt draußen diese Mahnung abhanden? Da kommt man hinaus aus den Acker; hier ist die Arbeit, und von ungefähr fällt der Blick aufs Feldkreuz; dieses zeigt den göttlichen Heiland, der jede Arbeit mit Gebet begonnen, der mit beiden ausgestreckten Armen für dich betet. Wird da nicht, so oft bei deiner Arbeit dir das Kreuz in die Augen fällt, der Ausruf deinem Munde entströmen: „Nun in Gottes Namen!"
Die Arbeit wird schwer; es möchte sich Missmut einstellen; das Feldkreuz zeigt dir Jesu, der die Feldarbeit so lieb hatte, dass er Gleichnisse davon hernahm, zeigt Jesu, der sich ja zu Tode gearbeitet hatte für dein Seelenheil! Dies wird Mut und Kraft geben und dich stärken durch den Gedanken: „Ich arbeite Jesu zu lieb; und so bin ich ein Taglöhner, eine Tagelöhnerin Jesu Christi, ein Diener, eine Magd des Herrn."
5) Mich nie betrüb', Allzeit mich lieb'.
Neigung und Einladung zum Bösen gibt es nicht bloß zu Hause und in den Straßen des Dorfes und der Städte, sondern auch aus offenem Felde, aus Bergen und in Tälern. — Da ist es gewiss äußerst heilsam, ein Feldkreuz zu sehen; denn dies spricht zum Herzen: „Mich nie betrüb!"
Selbst dem Ausgelassenen ist es doch etwas unbequem, im Angesichte, vor den Augen Jesu, des Gekreuzigten, ehrlos zu sein. Dem Flucher ruft es zu: «Höre aus! sieh, ich bin das Zeichen des Menschensohnes, das du einst in den Wolken des Himmels sehen wirst, wenn ich komme zu richten; dort wirst du nach deinem Munde verdammt werden; wenn du fluchest, wird der Fluch über dich und dein Haus kommen." — Dem, der schamlose Reden führen will, spricht das Feldkreuz das Wort: „Höre aus! es schaut und hört dir Der zu, der gesagt hat: „Wehe Dem, der Ärgernis gibt; es wäre ihm besser ...
6) Sieh an mein Kreuz und Schmerz; Mit Geduld gib mir dein Herz! —
Dass Jeder von uns sein Kreuz, sei es ein kleines oder großes, ein selbst gemachtes oder von Andern bereitetes — dass Jeder dieses sein Kreuz täglich geduldig Jesu nachtragen soll, das wissen wir wohl; allein wir vergessen es so gerne; wir bedenken nicht, dass still sein Kreuz tragen so viel heißt als: Mitleid mit Jesus haben, dass für das Kreuz eine Krone in Bereitschaft steht. Daran nun erinnert uns vergessliche Menschen das Feldkreuz. — Im letzten italienischen Kriege fuhr ein Wagen voll kranker Soldaten aus der Straße dahin. Einer, den es fror, hinkte hinter dem Wagen ganz traurig einher. Da führte der Weg an einem Feldkreuze vorbei; voll Wehmut im Herzen kniete sich der arme Soldat vor demselben nieder; alsbald rollte eine Träne in seinen Bart, und nach einigen Augenblicken stand er aus und ging nun frohgemut dem Wagen nach. Dieses Feldkreuz muss dem kranken Soldaten Etwas ins Herz von Trost und Hilfe hineingesagt haben; vielleicht:
»Sich an mein Kreuz und Schmerz,
Mit Geduld gib mir dein Herz!"
So ist unsere heilige Religion eine gute, ja die beste Freundin von uns Allen, die uns überall mahnend, bittend und tröstend zur Seite steht, überall hin uns begleitet, dass all unser Tun und Lassen gottgefällig werde. — Erinnert euch doch draußen beim Anblicke des Feldkreuzes an das Gehörte und denket öfter hiebet: Wir kommen ja auch Alle früher oder später auf ein Feld, aus einen Acker, aus den Gottesacker; da wird uns auch ein Feldkreuz ausgerichtet, und bei der Auferstehung werden wir dann ausrufen: „Wahrlich, der Herr macht Alles wohl!" — Amen.
1.Feldkreuz in Richtung Hierlbach – Abzweigung Feldweg Richtung Alburg
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Geschichte: 1848 brannte der Grollhof in Kay ab, der Hof wird ausgesiedelt und auf dem Harthausener-Feldacker neu erbaut (seit 1858 amtlich genehmigter Name Grollhof) Die Aussiedlerfamilie Groll von Grollhof erbaute das Kreuz zwischen den bei den Linden an der Geiselhöringer Straße an der Einmündung der Straße von Oberhart- hausen kommend bei Ringenberg.
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Feldkreuz stand zwischen den beiden Linden beim Ringenberg
Am Donnerstag, den 23. 09. 2010, wurde nach dem Abendgottesdienst das Feldkreuz am Hierlbacher Weg gesegnet. Das Feldkreuz stand ursprünglich zwischen den beiden Linden an der Straße nach Straubing beim Ringenberg und wurde seinerzeit an dieser Stelle von Joseph Groll von Grollhof errichtet. Die Linden und das Kreuz mußten dann aber wegen der geplanten Abbiegespur weichen. Nun suchte man nach einem neuen Platz, um das Feldkreuz wieder zu errichten. So fand man den Ort an der Weggabelung Richtung Hierlbach und den Feldweg Richtung Alburg als geeignet.
Da dieses Feldkreuz aber auch schon einige Jahre auf dem Buckel hat, und zudem durch ein Auto beschädigt worden ist, mußte es umfassend saniert werden. Aigner Sepp nahm sich als erster dem Werk an, und strich das Holzkreuz neu und reinigte auch den Steinsockel gründlich mit dem Dampfstrahler. Mesner Hans Schmaißer und Kirchenpfleger Uli Aigner bestellten dann bei der Firma Deser in Konzell eine Einlegeplatte aus Marmor mit der Gravur: "Gott schütze unsere Fluren 2010". Danach stellten sie das Kreuz am Bestimmungsort auf. In der Zwischenzeit wurden von der Kirchenmalerin, Frau Ramsauer aus Geiselhöring, die Tafel mit der Aufschrift: "Gelobt sei Jesus Christus" und die Jesusfigur neu bemalen. Als nun alle Arbeiten abgeschlossen waren, lud die Kirchenverwaltung die Bevölkerung zu der Segnung ein.
Nach dem Abendgottesdienst zog von der Kirche aus ein Zug von ca. 40 Gläubigen mit Fackeln durch das Dorf in Richtung Feldkreuz. Dort angekommen weihte Herr Pfarrer Bock das Feldkreuz, und es wurden dazu auch Lieder gesungen. Ortssprecher Uli Aigner bedankte sich bei den Bürgern und Herrn Pfarrer Bock für die Teilnahme und Durchführung der Segnung. Einen besonderen Dank sprach Uli Aigner den Spendern aus, da so eine Restaurierung ja auch mit Kosten verbunden war. So war es Aigner Hans von Grollhof, Sepp Aigner, ein ungenannter Spender und die Ortsvereine, die sich die Kosten untereinander aufteilten. Auch fand er Dankesworte für Sepp Aigner und dem Mesner Hans Schmaißer für ihren Einsatz und Arbeit rund um die Aufstellung des Kreuzes.
Nach der Weihe zog der Fackelzug zurück ins Dorf und es wurde mit dem Herrn Pfarrer eine kleine Einkehr im Gemeinschaftshaus gehalten.
Auch die Dorfgemeinschaft Oberharthausen möchte sich bei allen Beteiligten bedanken, ganz besonders bei Ortssprecher Uli Aigner, der die ganze Koordination von Anfang bis zum guten Schluß übernommen hat.
Es spricht aber wieder einmal für unser Dorf, daß auch hier uneigennützig und zum Wohl der Allgemeinheit zugepackt wurde. Dieses Bemühen um das Feldkreuz spiegelt die Grundwerte des Dorfes wieder, die in einer christlichen Weltanschauung verwurzelt ist. Und so war es auch dieses mal wieder, als man das alte Feldkreuz renovierte, und in einem würdevollen Rahmen segnete. Man vertraut auf unserern Herrgott, daß er die Fluren und Menschen beschützt, und bezeugt dies mit dem Feldkreuz.
Unser Herrgott hat jetzt ein schönes Plätzchen bekommen, eingerahmt von schattigen Sträuchern, und einladend für alle die vorübergehen, um kurz innezuhalten und ein kleines Gebet zu sprechen.
Aigner Sepp reinigt den Sockel
Uli Aigner und Johan Schmaißer befestigen die Platte am Sockel
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Die Dorfgemeinschaft zieht in einem Fackelzug von der Kirche zum Feldkreuz
Pfarrer Edmund Bock weiht das Feldkreuz
Gruppenbild der Kinder mit Pfarrer Edmund Bock
nach der feierlichen Weihe des Flurkreuzes
2. Feldkreuz am Harthausener Bach - Feldweg Richtung Alburg
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Geschichte: der Flurbereinigung zwischen zwei Kastanienbäumen am Harthausener Bach auf Höhe desWeinbergs auf.
Es trägt die Aufschrift:
Errichtet von der Familie Schmaißer Gott segne unsere Fluren Flurbereinigung 1959 – 1964 Gebietsreform Geiselhöring-Straubing |
![]() Josef und Hannes Aigner stellen das Flurkreuz wieder auf |
![]() Josef und Hannes Aigner stellen das Flurkreuz wieder auf |
Das Feldkreuz eingerahmt von zwei Kastanienbäumen
Standort Feldkreuz im Altbach
3.Feldkreuz am Weg zum Grollhof
Inschrift Kreuz: |
Geschichte: Wer das Kreuz an dieser Stelle erbaut Früher wurde von der Familie Aigner von ![]() In der Urpositionskarte von 1860 stand das |
4.Feldkreuz am Pillinger Weg
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Geschichte: Das Feldkreuz wurde von Georg Wallner für seine verstorbene Frau Maria errichtet, vom jetzigen Standpunkt ca. 100 Meter Richtung Oberharthausen. Das Kreuz stand in einem Kirchenfeld. Nach der Arron- dierung und Flurbereinigung hatte der Xaver Wallner das Feld, der dann dan Kreuz zweimal versetzte. Er errichtete es auch an den jetz- igen Standort auf Gemeindegrund. Letzte Re- novierung wurde von Xaver Mayer senior und junior durchgeführt. ![]() |
Die Aufschrift der Steinplatte:
"Gott segne unsere Fluren" wurde von Xaver Wallner nachträglich eingesetzt. Vorher war eine Platte mit den Angaben zu Frau Maria Wallner eingesetzt. Bei dem Sockel soll es sich um einen Grabstein handeln.
5. Feldkreuz Kassellohe
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Geschichte: ![]() |