Fußball in Oberharthausen
Fußball wurde nicht immer nur als willkommener Zeitvertreib betrachtet. Aber man sah die Zeit kommen, daß der Fußball nicht mehr aufgehalten werden kann.
Wie kontrovers die Gesellschaft damals auf die aufstrebende Sportart Fußball reagierte, belegt sehr anschaulich folgende Kolumne aus dem Straubinger Tagblatt vom 24. Juni 1928:
"Fußball und Jugend"
"Sie ist grober Unfug, diese Straßenkickerei mit allen möglichen Gegenständen, angefangen von zusammengewickelten Lappen, über den Gasball bis zur "Viererhaut". Die Straße gehört dem Verkehr und den Passanten; sie kann nicht zum Sportplatz gemacht werden. Dieses wilde Fußballspiel gefährdet Erwachsene und die spielenden Kinder selbst. Es ist aber für den Fußballsport selbst eine Gefahr. Die Mutter sieht die durchstoßenen Stiefelspitzen (als Folgen der Steinkickereien!) und ist infolgedessen eine geschworene Feindin des Fußballspiels. Der Vater erblickt seinen Sohn in einem Rudel goalbrüllender Straßenkinder und nimmt sich feste vor, ihm einen weniger lärmvollen Lebensstil ohne Fußball beizubringen. Eine Menge Zeitgenossen, die noch nie einen Sportplatz betreten haben, bilden sich ihren Begriff "Fußballsport" von den Erlebnissen, die sie auf Straßen und in öffentlichen Staatsanlagen gemacht haben. Und stehen Solche an einflußreichen Stellen, so machen sich die Folgen bald bemerkbar. Man mag an die Frage des "Straßenfußballs" als Staatsbürger oder als Sportsmann herantreten; er ist und bleibt eine Gefahr! Nun hat jede Sache bekanntlich 2 Seiten. Wir haben uns bis hierher mit der Seite befaßt, von der aus sie der Erwachsene sieht. Gant anders stellt sie sich von der Seite des Kindes aus dar. Hauptsächlich von der des Stadtkindes! Der Bewegungstrieb ist da, den kann der trübseligste Philister nicht wegdisputieren. Aber wo ihn befriedigen ? In dem engen Hof, der oft nicht mehr als ein Kamin ist? Bleibt also nur die Straße. Nun sind die Mädchen in ihren Spielen ja weniger stürmisch, aber was ein echter Junge ist, will sich austoben. Aber wassollnun der Knabe spielen? In dieser Fragestellung erkennen wir schon die Unfähigkeit vieler Erwachsener, sich in die Kinder einzufühlen. Dersich selbst überlasseneJunge läßt sich nicht vorschreiben, was er spielen soll. Er tut das, wozu er Lust hat. Und nun bin ich an dem Punkt angelangt, wo ich mich in erster Linie an die wenden muß, die bisher den Sport und insbesondere den Fußballsport neutral und interesselos oder gar feindselig gegenübergestanden haben. Früher, vor 20 und mehr Jahren, spielten die Knaben "Fang´ches"" und "Versteckel´ches", "Räuber und Soldaten", aber ganze Straßenzüge oder gar Ortschaften zogen zu Schlachten gegeneinander aus. Alles Spiele, bei welchen man sich austoben und andere überlisten konnte. Diese genannten Spiele sind unwiderruflich dahin und niemand vermag sie wieder zu erwecken, so wenig wie im Zeitalter der Elektrizität Pferdetrambahnen wieder verkehren können, oder Segelschiffe unter der Herrschaft des Dampfers den Ozean überqueren. Gewiß, es gibt heute noch Pferdetrams und Segelschiffe, wie Kinder hie und da noch die oben erwähnten Spiele spielen. Aber als dieLieblingsspielesind sie erledigt. Gebt heute einem Knirps von 3 Jahren einen Kinderball in die Hand, er wird ihn kicken!Der Normaljunge von heute spielt Fußball.Davon können ihn die raffiniertesten Versuchungskünste nicht abbringen. Darum Ihr, die Ihr dem Fußballspiele nicht allzufreundlich gegenübersteht:Stellt Euch auf den Boden der Tatsachen!Kämpft nicht an gegen Windmühlen! Verbietet Ihr Euren Söhnen das Fußballspiel, dann spielen sie heimlich, dann aber umso unheimlicher! Daher:Laßt sie Fußballspielen!(...)"
Quelle: Webseite FC Alburg
Anfänge des Fußballs in Oberharthausen durch die Gründung des Fußballverein SC Oberharthausen
Würden Archäologen nach den ersten Spuren von Fußball in Oberharthausen suchen, dann müssten sie auf dem Grundstück von Mayerhofer Walter und der drüber liegenden Wiese anfangen. Hier hatte Peter Wild nach dem Krieg eine Wiese, und darauf tummelten sich die Oberharthausener Kinder beim Fußball spielen. Da es Fußballschuhe noch gar nicht gab, wurde mit allem Schuhzeug gespielt, was gerade da war. Gefürchtet waren dabei die genagelten Schnürschuhe von Luger Wast. Da waren blaue Flecken und blutende Füße keine Seltenheit. Um 1947 gründeten die Buben den SC Oberharthausen (siehe Mannschaft auf dem Bild). Um 1947 gründeten die Buben den SC Oberharthausen (siehe Mannschaft auf dem Bild). Fritz Rienmüller weiß noch zu berichten, dass der Willi Lachenschmidt der Tormann war und dass der Alfons Späth die Elfmeter geschossen hat, weil er den härtesten Schuß hatte. Hans Böhm war Mittelstürmer und Fritz Rienmüller Rechtsaußen. Fritz erzählte, dass sie den ersten Ball aus dem Verkauf von gesammelten Eiern bezahlt haben. Gespielt wurde aber nicht nur untereinander, es gab schon Spiele gegen Perkam, Pilling, Aiterhofen. Wie Stadler Wick erzählte, hatten vor ihnen aber auch schon die Größeren, wie z.B. Xare Mayer oder Xare Wallner (Schmied) auf dieser Wiese gespielt oder als Ausweichplatz im Prangergarten.
von links stehend: Hubert Zellmer, Bergmann Karl, Späth Alfons, Bergmann Josef,
Hans Böhm, Stadler Wick, Thumm Herbert, Lebschie Otto, Fritz Rienmüller, Schießl Hans
sitzend : Willi Lachenschmidt
Der erste Oberharthausener, der in Perkam Fußball spielte, war Xaver Wallner, der ehemalige Dorfschmied. Er wird in der Geschichte des Sportvereins Perkam in der Gründungsmannschaft von 1947 aufgeführt. Der Verein bestand aber nur drei Jahre bis 1950 und wurde dann aufgelöst, um dann 1967 erneut gegründet zu werden. Nach Wallner Xare spielte auch Xaver Mayer bis 1950 in Perkam.
Danach wechselte Xare zum FC Feldkirchen. Ein Angebot vom TSV Straubing nahm er dann nicht an. Der TSV spielte zu dieser Zeit in der zweithöchsten Spielklasse, der sog. 2. Oberliga mit 1860 München, Stuttgarter Kickers, Waldhof Mannheim, Hessen Kassel, FSV Frankfurt und Augsburg. Er hatte großes Talent, aber er blieb dem SV Feldkirchen treu.
Ein anderer Crack aus dieser Zeit war der Hans Schießl, der aber nicht zum SV Perkam ging, sondern 1957 beim FC Alburg anheuerte und dann nach drei Jahren zum SV Rain wechselte.
Fußballschuhe aus alter Zeit
Mit solchen Fußballschuhen wurde damals gespielt. Die verstärkten Kappen an der Spitze bildeten wunderbare blaue Flecken auf den Füßen der Gegner ab. Dickes Leder wurde verwendet, das sich bei Regen vollsaugte und dann getrocknet so hart wie Blech wurde.
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Die 5. Fußball-Weltmeisterschaft und die Schraubstolle
Zum ersten Mal wurden Fußballschuhe mit auswechselbaren Stollen bei einer Fußball-Weltmeisterschaft eingesetzt.
Am Endspieltag, der 4. Juli, regnete es in Strömen, das optimale Schraubstollen-Wetter. Denn im äußerst nassen Terrain offenbarte der Nockenschuh seine Schwächen. Für den Spieler war es sehr schwierig Halt zu finden, da die Nocken durch nassen, an der Schuh- unterseite hängenden Rasen gehandicapt waren.
In der Halbzeitpause wechselte die deutsche Mannschaft die Schraubstollen und verwendete längere Exemplare. Deutschland schlug Ungarn, die mit Nockenschuhen spielten, mit 3:2 und wurde zum ersten Mal Fußball-Weltmeister.
Gründungsjahre der hiesigen Vereine und auch der bekannten Bundesligavereine
SV Geiselhöring |
1862 Sportverein gegründet |
TSV Bogen |
1883 gegründet, erster Fußballverein im Landkreis Straubing - Bogen |
Hertha Berlin |
1892 gegründet |
FC Bayern München |
1900 gegründet |
1.FC Nürnberg |
1900 gegründet |
Borussia Mönchengladbach |
1900 gegründet |
1.FC Schalke 04 |
1904 gegründet |
Borussia Dortmund |
1909 gegründet |
Jahn Regensburg |
1907 gegründet |
1.FC Passau |
1911 gegründet |
Spvgg Landshut |
1919 gegründet |
Spvgg Deggendorf |
1920 gegründet |
TSV Straubing |
1921 gegründet |
SC Rain |
1928 gegründet |
FC Aiterhofen |
1931 gegründet |
Spvgg Sallach |
1946 gegründet |
Motzing |
1946 gegründet |
1.FC Köln |
1947 gegründet |
1.SC Oberharthausen |
1947 gegründet |
FC Alburg |
1956 gegründet |
SV Perkam |
1967, vorher 1947 - 1950 |
Spvgg Hankofen |
1968 gegründet |
Feldkirchen - Mitterharthausen |
1970 , Feldkirchen hatte aber vorher schon einen Verein |
ETSV Hainsbach |
1977 gegründet |
Quelle: FuPa, Webseite der Vereine
Später kamen dann zum SV Perkam (Herren):
- Josef Aigner (fliegender Rechtsaußen)
- Hans Pömmerl (hatte eine Pferdelunge)
- Fred Stautner (Libero)
- Siegfried Schrock (schonte weder sich noch den Gegner)
- Franz Pömmerl (Torwart)
- Rudi Schrock (ruhiger Spielertyp)
- Josef Englberger (Abwehrspezialist)
- Co Lachenschmidt (sehr eigensinniger Stürmer, spielte nach dem Motto: warum einen Gegner nur einmal ausspielen,
wenn es auch fünfmal geht..)
- Sebastian Luger (hatte einen strammen Schuß)
- Martin Pömmerl (Torwart, wechselte später zu Hankofen)
- Robert Schrock (kickte 9 Jahre als eisenharter rechter Verteidiger in Perkam)
- Helmut Weiß (Torwart)
- Wick Zellmer (mit Übersicht)
- Philipp Zellmer (gibt dem Spiel die musikalische Note)
- Stefan Büchner (Laufwunder)
- Thomas Büchner (Kapitän)
- Joschi Aigner (bonecrasher)
- Franz Bauer
- Korbinian Nagl
- Tim Pömmerl
SV Perkam: Aigner Sepp stehend 4. von links, Schrock Sigi kniend 2. von links
Büchner Stefan, Büchner Tom und Josch Aigner
F-Jugend: hinten 2. von links Korbinian Nagl und 4. von links Tim Pömmerl
E2- Jugend : hinten 2. von links Franz Bauer
SV Perkam (Damen):
Dann kam die Zeit als in Perkam eine Damenmannschaft gegründet wurde. Zu dieser Zeit waren Gertraud Schmaißer und Beate Weiß als Spielerinnen tätig. Später kam noch die Pömmerl Gabi, Saskia Schneck, Eva Kammermeier, Tina Kammermeier und Christina Büchner als Mädchen, bzw.Damenspielerinnen hinzu.
Gabi Pömmerl und Saskia Schneck
Eva Kammermeier, Christina Büchner und Tina Kammermeier mit dem Coach Co
C-Mädchen: hintere Reihe von links der Coach Josef Lachenschmidt,
4. von links Tina Kammermeier, 5. von links Eva Kammermeier, 8. von links Christina Büchner.
B-Mädchen von links stehend
1. Trainer Co, die 4. Eva Kammermeier, 7. Christina Büchner, 9. Tina Kammermeier
Beim FC Alburg spielten :
- Hans Schießl (keiner weiß mehr was und wie er gespielt hat..)
- Franz Zellmer (ein begnadeter Fußballer, technisch versiert, später in Berlin (Tegel) und dann in Pullach als Spielertrainer)
- Fritz Späth (jahrelanger sicherer Torwart von Alburg)
- Ludwig Zellmer (Linksfuß, Meister im Kurzpassspiel, Abwehrspezialist, später TSV Straubing in Jugend Bayernliga, bei Senioren Landesliga)
- Helmut Schrock (Motor im linken Mittelfeld, Ballschlepper)
- Hein Sax (war nur dabei, damit die Mannschaft vollzählig war..)
- Lothar Zellmer (Dauerläufer, später TSV Straubing Landesliga)
- Joe Weiß (Torwart aus Leidenschaft)
- Roland Schrock (Linksaußen, Stürmer)
- Co Lachenschmidt (war in Alburg auch als Torwart eingesetzt, wurde dann zu einem spätberufenen Feldspieler, wo er versuchte auf dem Felde die Jahre als Torwart nachzuholen)
- Reinhold Märkl (Mittelfeld, Marathonläufer)
- Franz Märkl (eisenharter Manndecker)
FC Alburg II (Reserve) - Sieger der neuen Pokalrunde Straubing in der Saison 1959/60
(hinten v.l.): Geschäftsführer Gago Kelnhofer, Menacher, Armin Goldmann, Obermaier, Rosal,
Adolf Pielmeier, Max Falter, Manfred Stroinski, Hofmann, Zollner, Rudi Dietl, Trainer Martin Oppelt;
(vorne v.l.): Jäger, Karlheinz Schmalzbauer, Weber, Michael Meier, Hans Schießl, Bräu, Helmut Zach.
Aufstieg FC Alburg mit den Fritz Spätz und Franz Zellmer
Beim SV Feldkirchen spielten:
- Xare Mayer
- Maximilian Wieser
Bilder von Spiel mit Mayer Xare in Feldkirchen
Beim SC Rain spielten:
- Hans Schiesl
Trainer aus Oberharthausen:
- Franz Zellmer (Berlin, München)
- Lothar Zellmer (Kirchroth, Rain)
- Helmut Schrock (München)
- Josef Lachenschmidt (Mädchen, Damen SV Perkam)
- Peter Schneck (Mädchen SV Perkam, Hainsbach)
Wo wurde gespielt?
Als nach dem Krieg in Oberharthausen begonnen wurde Fußball zu spielen, hatte man noch keinen ausgewiesenen Fußballplatz. Das sollte dann auch bis 1985 so bleiben. Man bediente sich zum Spielen mit den angrenzenden Dorfwiesen. Da man früher viel mehr Heu für die Rindviecher brauchte, waren entsprechend um das Dorf zahlreiche Wiesen angelegt. In den Anfangsjahren war die Wiese von Peter Wild der angesagte Fußballplatz. Er befand sich beim jetzigen Grundstück von Walter Mayerhofer, und zog sich bis zum angrenzenden Feld hinauf. Wie man auf dem Übersichtsblatt sehen kann, blieb rund um Oberharthausen keine Wiese unbenutzt. Das Bespielen ging aber auch nicht das ganze Jahr über, weil die Besitzer das Gras und Heu brauchten, und so dann die Fußballer bis nach der Heuernte aussperrten. Aber es fand sich immer wieder ein Eck, wo der Ball rollen konnte.
Kleine Grafik der Fußballplätze in Oberharthausen
Später war der zentrale Bolzplatz die große Fläche vor dem Lagerhaus vom Zellmer Luk. Zwar war der Boden asphaltiert, aber was macht das schon? Nach jeder Kirche wurde gebolzt was das Zeug hielt, so manche „Feiertaghose“ wurde zerrissen. Auch der Lokalmatador Mayer Xare ließ es sich als leidenschaftlicher Fußballer nicht nehmen, bis ins hohe Alter auf der Straße mit zu kicken. Diebische Freude machte es ihm, wenn ihm die Kleineren einfach nicht den Ball abnehmen konnten. Ab und zu ging der Ball natürlich auch in den Vorgarten der Schmaißer Maria, oder in eine Scheibe vom Schmaißerhaus. Da wurde zwar dann kurzzeitig geschimpft, aber das Spiel ging einfach weiter.
Vor dem Lagerhaus wurde kräfig gebolzt. Tor war die Garage neben dem Lagerhaus.
Es gab auch Spiele gegen die Pönninger. Man muß sagen, der gemeine Pönninger war damals nicht so der Typ Fußballspieler. Nein, die Pönninger Burschen liebten eher das Bier und gingen auch keiner Rauferei aus dem Weg. So kam es, dass man deshalb die Pönninger regelmäßig auf ihrem eigenen Platz, dem Giglberg besiegte. Die Oberharthausener, die ein sicheres Passspiel beherrschten, brauchten eigentlich immer nur die erste Viertel Stunde überstehen, weil dann ging den Pönningern regelmäßig der Dampf aus. Den ganzen Weg nach Oberharthausen wurde dann heimwärts von den Oberharthauser Burschen der Schlachtruf geschrien: Hi ha ho, Pönning ist k.o. Das entlockte auch so manchen älteren Oberharthauserer ein Schmunzeln. Die meisten waren zwar nicht besonders am Fußball interessiert, aber Pönning wurde geschlagen. Das war immer ein Grund zur Freude in Oberharthausen. Aber manchmal gab es auch richtig schwere Schlachten, wenn der berüchtigte Nißl Sigi Ausputzer spielte. Da hieß es Fuß weg ziehen, weil der schonte weder sich noch den Gegner. Auch hatten die Oberharthauserer oft das große Pech, dass der Hermann Ammer aus Pönning den Schiedsrichter machte. Man konnte warten, bis er sich das erste Mal mit dem Englberger Sepp anlegte. Das kam dann natürlich erschwerend für die Oberharthauserer hinzu. Aber wie gesagt, man kann sich in früheren Zeiten an keine Niederlage gegen Pönning erinnern…
Skandal im Fußball aufgedeckt!
Fußballspiele Oberharthausen gegen Pönning sind in der Geschichte beider Dörfer als große „Highlights“ bekannt. Es ging dabei um viel mehr als nur um das reine Kicken. Die Kinder der Dörfer wetteiferten gegeneinander und es zählte nur der Sieg. Wer hatte die Vormacht, wer durfte wegen fehlendem Können verspottet werden. Solch eine Niederlage konnte man sich das ganze Jahr über anhören.
Was die Ergebnisse betraf, so hatte Oberharthausen stets die Nase gegen Pönning vorn. Zumindest die letzten Jahrzehnte. Nun bekam der Redakteur der Homepage von Oberharthausen ein Bild zugespielt, auf dem eine Fußballmannschaft abgebildet ist. Das Bild wurde bei einem Fußballspiel 1959 zwischen Oberharthausen und Pönning auf dem Giglberg gemacht. Der Kronzeuge und selber aktiv mitspielende Torwart von Oberharthausen, ein gewisser Ludwig Stautne -Name von der Redaktion verändert- brachte diesen Skandal ans Tageslicht.
Das Bild zeigt folgende Spieler von links:
Bücherl Helmut (Gunting), Stautner Ludwig, Haslbeck Sepp (Gunting), Sax Jakob,
Wild Konrad, Rienmüller Walter und Aigner Hans von Grollhof.
Wenn man die Namen der Spieler liest, dann erkennt man auch gleich, warum es sich um einen Skandal 1. Güte handelt. Hatten doch die Oberharthausener die beiden Guntinger Spieler „gekauft“!!! Sowas hat es ja noch nie gegeben, dass Spieler des eigenen Dorfes beim Gegner mitspielten. Wie weitreichend der Skandal damals reichte, wird zur Zeit vom DFB ermittelt. Der Schiedsrichter (leider nicht mehr bekannt) hätte dieses Skandalspiel niemals anpfeifen dürfen. Erschwerend kommt natürlich hinzu, dass Oberharthausen mit Hilfe der beiden „Söldner“ das Spiel ganz überraschend 6:1 gewann!!!
Vom DFB wird jetzt geprüft, ob auf dieses Spiel Wetteinsätze getätigt wurden. Kann sein, dass sich die „Wettmafia“ damals ein paar schöne Mark gemacht hat. Es werden auch die Vereinsspiele der beiden Spieler Bücherl Helmut und Haslbeck Sepp beim FC Alburg und SV Perkam nochmals von einer extra eingerichteten Sonderkommission, der „SOKO 08/15“ , auf Unregelmäßigkeiten geprüft.
Den beiden Spielern wurde nach Information von „Bild“ als Sofortmaßnahme die Spielerpässe entzogen. Das bedeutet, sie haben keine Spielerlaubnis mehr. Eine kurze Stellungnahme seitens des DFB zu den ungeheuren Vorwürfen wird heute in der Sendung „Sportschau“ zu hören sein. Helmut Bücherl und Sepp Haslbeck sitzen wegen Fluchtgefahr bis auf weiteres in Untersuchungshaft in der JVA Straubing. Der Facebook-Account der beiden wird aber von verschiedenen Fangruppen weitergeführt und aktualisiert.
Diese Vorfälle werfen dunkle Wolken auf die so makellose Fußballszene von Oberharthausen. Wer hätte das gedacht, dass Oberharthausen in so einen Skandal verwirklicht ist. Oberharthausen ist praktisch der Vorreiter für den „Profi Fußballer“ geworden, der da spielt, wo er am meisten verdienen kann. So ist es leider bis heute geblieben…
Spiel Oberharthausen gegen Pönning 1989 am Giglberg
Spiel Oberharthausen gegen Pönning 1992
Spielgemeinschaft Oberharthausen und Pönning im Turnier in Hirschling
Ein Spiel Feuerwehr gegen Landjugend in Pönning 1983, also Oberharthausener unter sich
Getrieben von der Kraft der Jugend und den Mut des Aufbegehrens schon verinnerlicht, wollte es die Landjugend einfach wissen. Sie forderten die Feuerwehr zu einem Kräftemessen mit dem Ball heraus. Vor dem Spiel wurden schon die heißesten Sprüche losgelassen, so wie "der schießt heute kein Tor, weil ich ihn decke"..usw. Dass dann der genau noch zwei Tore schoß war so nicht geplant. Und so kam es wie es eben kommen mußte. Die Landjugend mußte Lehrgeld bezahlen. Befanden sich doch ein paar Cracks bei der FFW, die dieses Spiel technisch versiert und mit Überblick, gegen die Kraft der Jugend, sicher nach Hause fuhren. Da gab es zum Schluß dann doch ein paar lange Gsichter, weil sich die Landjugend viel mehr erhoffte als "Zweiter" zu werden, aber die Hackordnung war wieder hergestellt.
die "Alten" von der FFW von links:
Schiedsrichter Hans Senft , Franz Zellmer, Josef Aigner, Hein Sax (halb verdeckt),
Ludwig Zellmer, Hans Schießl, Hans Weiß, Josef Englberger, Josef Sax
Johann Aigner, Ludwig Stautner, Franz Pömmerl
die "jungen Wilden" von der Landjugend von links stehend:
Schiedsrichter Hans Senft, Xaver Mayer, Sebastian Luger, Franz Weiß, Hans Zisterer, Reinhold Märkl, Ulrich Aigner
kniend von links:
Franz Märkl, Lothar Zellmer, Josef Lachenschmidt, Joe Weiß, Wolfgang Gruber
Bolzplatzeinweihung 1985
Nachdem die Stadt Geiselhöring unter Bürgermeister Stierstorfer am Ortsende von Oberharthausen das Feld von Otto Winderl gekauft hatte, begann die KLJB Oberharthausen unter der damaligen Führung von Xaver Mayer junior und Uli Aigner die Planung und Gestaltung des Bolzplatzes. Es wurde dabei auch ein Blockhaus zum Grillen mit Rundlingen in Eigenleistung erstellt sowie ein Kinderspielplatz. Für eine Kinderrutsche wurde extra ein Erdhügel aufgeschüttet, um ein schönes Gefälle zu bekommen. Das Fußballfeld wurde von den Bauern von Oberharthausen planiert und die Landjugend klaubte in einer groß angelegten Aktion den Sportplatz von Steinen ab. Danach wurde von zwei Fußballverrückten (Co und Hein) der Platz nur mit der Kraft des Körpers mittels einer Walze planiert, um ja keine Traktorspuren im Erdreich zu hinterlassen. Zisterer Hans hatte den Platz vermessen und dann wurde entlang der angrenzenden Feldseite die vorgeschriebenen Sträucher gesetzt. Wo sonst als beim Hans Schmaißer in der Werkstatt wurden die Gerüste für die Fangzäune zusammengeschweißt und anschließend am Fußballplatz gesetzt. Von der Zimmerei Fischer wurden Holztore bestellt und aufgestellt.
Diese ganzen Arbeiten wurden in Eigenleistung von der Dorfbevölkerung und hauptsächlich der Landjugend durchgeführt.
Nachdem der Platz bespielbar geworden war und auch die Sträucher zu wachsen begannen, war es an der Zeit den Platz einzuweihen.
Mit einem Marsch der Dorfvereine wurde zum Sportplatz gezogen. Herr Pfarrer Buchner führte eine Hl. Messe durch und segnete den Platz. Danach gab es Mittagessen in der ausgeräumten Mayer-Halle. Nachmittags fanden zwei Fußballspiele statt. Einmal die Oberharthausener Burschen gegen Pönning und dann die Senioren von Oberharthausen gegen den Stadtrat Geiselhöring. Beide Spiele konnten die Oberharthausener gewinnen, was sonst?
Das ganze Geschehen wurde dann in der Mayer-Halle und in der Bar ausgiebig gefeiert.
Fußballspiel gegen Pönning 1985 bei Sportplatzeinweihung Stehend von links: Sattler Sepp, Rodler Hans, Haller Christian, Stierstorfer Sepp, Hunder Bernd, Krempl Erwin, Nißl Sigi, Schrock Helmut, Schrock Roland, Sax Hein, Stahl Klaus, Märkl Reinhold, Luger Sebastian |
Mannschaften Senioren Oberharthausen und Stadtrat Geiselhöring
von links stehend:
Leo Hofmeier, Xare Mayer, Wick Stautner, Konrad Wild, Franz Zellmer, Hans Aigner, Werner Brielbeck, Hans Weiß,
Johann Eiglsperger, Werner Huber, Rudi Haslbeck, Josef Marterer, Eduard Würstl senior, Franz Bayer, Otto Straßer
von links kniend:
Franz Stierstorfer, Fred Stautner, Helmut Schrock, Franz Pömmerl, Ludwig Zellmer, Josef Aigner, F.X. Stierstorfer,
Hans Niedermeier, Bernhard Krempl
Xare verwandelt Elfmeter
Seit dieser Zeit wird regelmäßig auf dem Bolzplatz Fußball gespielt. Der Platz ist auch wegen der Örtlichkeit sehr gut angelegt, weil er weg ist von der Dorfstraße. Der nahe Kinderspielplatz ist die ideale Ergänzung hinzu. Zu den Dorffesten wird auch regelmäßig gekickt. Als Abschluss findet dann ein Fußballspiel statt. Ob gegen Jungstammtisch Kay, Pönning, Hirschling, Damen Perkam, Mädchen untereinander, irgend ein Spiel findet immer statt. Seit der Bolzplatz besteht wird er regelmäßig benutzt. Als idealer Treff für alle Fußballinteressierten spielten auch Pönninger, Geiselhöringer oder Pillinger mit. Hans und Helga Senft aus Pilling waren gern gesehene Gäste bei unseren Trainingsspielchen. Als gute Vereinsspieler wurden unsere Spiele gerne zu Trainingszwecken angenommen und hinterher so manche Halbe gezwitschert. Und so hört man heute noch die Kinder vom Bolzplatz, wenn sie vor Vergnügen den Ball nachlaufen.
1989 Damenspiel: Oberharthausener Damen gegen die Gründungsmannschaft der Damen vom SV Perkam
Oberharthausen gewinnt das Spiel sensationell mit 1:0
Die Gründungsmannschaft der Damen des SV Perkam richtete im Rahmen ihrer Feierlichkeiten ein Fußballspiel aus. Dazu wurde ein passender Gegner gesucht. Man wollte sich der Sache sicher sein, und fragte in Oberharthausen nach, ob sie denn bereit wären, das Jubiläumsspiel gegen sie auszurichten. Nach Rücksprache mit den Damen sagte der Trainer von Oberharthausen Co die Teilnahme zu. Da schon viele Damen von Perkam aus der Gründungsmannschaft nicht mehr aktiv waren, suchten die Perkamer mit Oberharthausen einen Gegner, der leicht zu schlagen sein sollte. Was die Perkamer natürlich nicht im Traume ahnen konnten, war der Umstand, dass unsere Damen das Spiel sehr sehr ernst nahmen. Man wollte sich nicht zum Abschuß freigeben. Deshalb wurde auch zu dem Spiel hin sage und schreibe 6 Wochen 5-6 x die Woche trainiert. Co als Cheftrainer und Stahl Klaus, Weiß Joe und Sax Hein als Helfer standen den Damen mit Rat und Tat zur Seite. Es wurde sehr gut trainiert, die Damen wurden zunehmend selbstbewußter und sicherer. Aber es wurde dann Zeit, dass der Spieltag endlich kam, weil sich manche Spielerinnen durch den Lagerkoller und übertriebenen Ehrgeiz etwas in die Haare kriegten.
Als endlich der Tag da war, stieg die Anspannung merklich an. Das Spiel wurde durch Herrn Radlbeck sogar gefilmt, und Xare Mayer kommentierte es vom Dach eines Zuschauerhäuschens. Das Spiel entwickelte sich eigentlich so wie erwrtet, die Damen vom SV Perkam waren einfach ballsicherer und rückten von der erste Minute auf das Oberharthausener Tor vor. Das führte zu allerlei Geplärre, weil Co, Joe, Klaus und Hein mit lauten Anweisungen die Oberharthausener Spielerinnen richtig plazieren wollten und ihnen ihre Standorte und Taktik vorgaben. Aber die Perkamerinnen liefen vergebens an das Bollwerk in der Abwehr an. Margit, Karin und Gertraud im Tor hielten den Kasten sauber. Dann gab es eine Schreckminute, Elfmeter für Perkam wegen Handspiels. Als schon niemand mehr hinsehen konnte, knallte die Perkamer Spielerfrau den Ball über den Kasten. Das wiederum machte den Oberharthauserer Damen wieder Mut. Noch stand es ja 0:0 und man versuchte, durch zwischenzeitliche Konter die Perkamer in die Defensive zu zwingen. Als wieder einmal ein Ball vor dem 16er der Oberharthausener abgefangen wurde, nahm sich Mia Mayer, angetrieben durch alle 4 schreienden Trainer, allen Mut, überspielte im Alleingang zwei Perkamerinnen und schloß mit einem satten Flachschuß zum 1:0 für Oberharthausen ab. Den Perkamer stockte der Atem, die Oberharthausener schrien ihre Freude und Erleichterung hinaus. Nun kamen die Angriffe der Perkamer und es erfolgte die letzte viertel Stunde ein Powerplay. Doch nichts half ihnen, Oberharthausen gewann sensationell durch eine kompakte Mannschaftsleistung und eine unwiderstehliche Einzelaktion dieses Spiel.
Den Perkamerinnen war das ganze nicht ganz geheuer, sie gratulierten sportlich, hatten sich aber sichtlich mehr erhofft. Im Zeitungsbericht stand dann auch noch, als wenn Perkam 1:0 gewonnen hätte. Sie waren eben schlechte Verlierer. Dieser Sieg wurde anshcließend natürlich richtig gefeiert und die Spielerfrauen von Oberharthausen warfen, wie es so Sitte ist, ihren Trainer Co vor Freude in die Luft.
Damit haben die Oberharthausner Damen einen richtig schönen, planmäßig vorbereiteten, aber niemals geglaubten Sieg zur Freude des ganzen Dorfes errungen. Das können sie noch ihren Kindern erzählen, sowas hat Bestand!
Fußballspiele als Attraktion bei den Dorffesten in Oberharthausen
Dorffest 1989 : Die Damen von Oberharthausen spielen
gegen die Damen der "Red Cracks Geiselhöring"
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Fussballspiel Dorffest 2012 Auswahl Mädchen Hainsbach - Oberharthausener Kid`s |
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Fussballspiel Dorffet 2013 C-Mädchen Perkam/Hainsbach gegen Oberharthausener Kid´s |
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Fussballspiel Dorffest 2014 Mädchen/Damenauswahl Perkam gegen Auswahl Oberharthausen |