"Möge der Verein weiter blühen"...
heißt es in einer Zeitungsanzeige anläßlich einer Veranstaltung vom 17. März 1915. Gemeint war der rührige Burschenverein Oberharthausen, der an diesem Tag eine Versammlung einberufen hatte, um die Kriegsgeschehnisse des 1. Weltkrieges, durch den Stadtpfarrer von Straubing Oberschmid, erläutern zu lassen. Leider können die Gründungsmitglieder von 1913 nicht mehr bestimmt werden, weil keinerlei Urkunden oder Kassenbücher aus dieser Zeit vorhanden sind. Vielleicht sind die Dokumente auch, wie so manche Burschen, Opfer der Kriege geworden.
Der Burschenverein Oberharthausen zählt aber zu den ältesten in unserer Gegend. Herr MdL Zellmeier hat für uns die Gründungsjahre der Ortsteile von Geiselhöring gelistet. Dabei ist Oberharthausen hinter Hainsbach der älteste Verein aller Ortsteile. Er sagte auch, dass alleine unsere Farbe der Fahne (Grün-Weiß-Rot) ein sicheres Zeichen für diese erste Gründungsphase der Burschenvereine ist.
Diese kleine Chronik der Landjugend Oberharthausen zeigt den Werdegang von der Gründung 1913 bis hin zur katholischen Landjugend heute. Es werden auch die Anfänge der Verbindungen im 19. Jhd durch die Kolpingfamilie und der Gründung des katholischen Burschenvereins für das Königreich Bayern aufgezeigt und deren Schwierigkeiten während der NS- Zeit angesprochen.
Es sollten noch vorhandene Informationen festgehalten werden, bevor die Bilder und Zeitzeugen endgültig verschwinden. Bei den Recherchen sieht man erst, wie wenig Material übehaupt noch vorhanden ist. Vieles davon ist nur noch in den Köpfen von Zeitzeugen, Dokumente und Bilder fehlen.
Diese Chronik soll aber auch allen älteren Oberharthausenern ihre schöne Jugendzeit noch einmal vor Augen führen und zeigen, dass es mit der Landjugend weiter gegangen ist. Allen Jungen aus der Landjugend soll es zeigen, wie früher euere Eltern und die ältere Generation ihre Jugendzeit verbrachten. Es sollte den Jungen eine Verpflichtung sein, unseren alten Burschenverein mit seiner 100 jährigen Geschichte als Landjugend weiter zu führen zur nächsten Generation. "Möge der Verein weiter blühen...."
Soweit vorhanden wird die Zeit von 1913 bis heute mit Bildern und Geschichten von Zeitzeugen belegt. Herzlichen Dank deshalb an alle, die alte Bilder zur Verfügung gestellt haben und ein herzliches Vergelt´s Gott
- den Zeitzeugen Sepp Danner und Sepp Zellmer, die vieles von der alten Zeit wußten.
- dem Vorstand von der Kolpingfamilie Fabian Obstbaum aus Geiselhöring
- dem Kreisjugendring Straubing
- MdL Josef Zellmeier für die umfangreichen Informationen.
- Frau Sers und Herrn Ranker von der Stadtverwaltung Geiselhöring
- Josef Lachenschmid, Sebastian Luger, Mia Sax für die Bilder
Sollten Angaben in der Chronik unrichtig sein sollten, dann sagt mir bitte Bescheid.
Sax Hein, Adminiistrator
Vom Gesellenverein und Burschenverein zur Landjugend
1846 bis 1865: Gründung und Ausbau - Das Werk von Kolping
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Adolph Kolping (* 8. Dezember 1813 in Kerpen bei Köln; † 4.Dezember 1865 in Köln) war ein deutscher katholischer Priester, der sich insbesondere mit der sozialen Frage auseinandersetzte, und der Begründer des Kolpingwerkes war. |
Adolph Kolping prägte die erste Phase des Kolpingwerkes: die Zeit von der Gründung des ersten Gesellenvereins in Elberfeld 1846 bis zu seinem Tode am 4. Dezember 1865. In diesen wenigen Jahren entstanden mehr als 400 Gesellenvereine sowohl in Deutschland als auch in zahlreichen europäischen Ländern und in Nordamerika. Die rasche Ausbreitung des Katholischen Gesellenvereins zeigt, dass Kolpings Idee auf fruchtbaren Boden fiel. Denn er traf die spezifischen Bedürfnisse der jungen Gesellen nach allgemeiner, fachlicher und religiöser Bildung. Überdies boten die Gesellenheime vielen jungen wandernden Handwerkern eine familiäre Gemeinschaft und Heimstätte. So konnte Kolping in Zeiten bitterer Not das Elend der Gesellen lindern und ihre Chancen auf eine bes‐ sere Zukunft erhöhen. Mehr als hunderttausend junge Menschen hatten dann auch schon zu Lebzeiten Kolpings die "Schule" des Gesellenvereins durchlaufen und erfuhren wichtige Impulse für ihre Lebensgestaltung als tüchtige Christen.
Auch in Regensburg kam es 1852 zu einer Kolping- Vereinsgründung, die innerhalb von vier Jahren auf 130 Personen anwuchs.
Die Kolpingsfamilie in Geiselhöring wurde nach Angabe von Vorstand Fabian Obstbaum am 1.Dezember 1861 gegründet (damals noch Gesellenverein). Die Gründung maßgeblich vorangebracht hat Kooperator Johann Pöppel. Er war auch der erste Präses.
29.10.1903: Gründung des 'Katholischen Burschenvereins für das Königreich Bayern
Der "Katholische Burschenverein für das Königreich Bayern" wird als Vorläufer der heutigen KLJB in Regensburg gegründet. "Burschenvater" war der Stiftsdekan von Laufen, Simon Spannrucker (1848-1914).
Allgemeine Satzung des katholischen Burschenvereins
„Erhaltung und Förderung von Glaube und Sitte, Berufstüchtigkeit und Heimatliebe;
Den Vereinszwecken sollen dienen: 1. Die Generalkommunion, 2. Oftmalige Versammlungen 3. Vorträge, Bibliothek, Spiele, Gesang, Musik und dergleichen.“
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(¹) Werk- und Feiertagsschule Inhalte der Feiertagsschule: |
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Die katholischen Burschenvereine sind im Bayernlande zu einem mächtigen Baum geworden, der seine Krone über das ganze Land ausbreitet. Und je weiter er seine Äste ausbreitet, desto fester und tiefer fasst er Wasser im Felsen Petri, in der Lehre und im Gnadenschatz Christi. |
Unter einem Burschenverein oder einer Burschenschaft versteht man in den Gründerjahren einen Verein, der aus ledigen, zumeist jungen Männern eines Dorfes besteht. Mit den studentischen Vereinigungen hatte das aber nichts gemeinsam.
Für die Vereinsattribute wurden die Farben Grün – Weiß – Rot festgelegt, die sich in den Verbandsfahnen, Verbandsabzeichen, Schärpen und Burschenhüten wiederfinden.
Die Symbolik der Farben wurden so erklärt:
Die Farbe „Grün“ steht für Hoffnung, im Sinne wie die Burschen die Hoffnung der Kirche, des Staates und ihrer Eltern seien.
„Weiß“ symbolisiere die Freude, und zwar die „wahre, reine und edle Freude“.
Das „Rot“ schließlich sei die Farbe der Liebe, der „Gottes-, Nächsten- und Freundesliebe“
Es blieb den örtlichen vereinen freigestellt, sich entsprechend den finanziellen Möglichkeiten einer eigenen Fahne anzuschaffen und diese auch nach persönlichen Vorstellungen zu gestalten. Lediglich das Motto des Verbandes:
„Glaube – Sitte – Heimatliebe – Berufstätigkeit – Frohsinn – und Scherz“
sollte auf der Fahne erkennbar sein.
Gründung der Burschenvereine in den Ortsteilen von Geiselhöring
- Greißing (Gründung meines Wissens als KLJB, also frühestens 1949, vermutlich aber deutlich später; existiert seit ca. 20 Jahren nicht mehr)
- Hadersbach (Gründung 08.03.1933 als KBV laut Verzeichnis)
- Haindling (Gründung meines Wissens als KLJB, also frühestens 1949, vermutlich aber deutlich später; ob die KLJB Haindling derzeit aktiv ist, weiß ich nicht; aufgrund der in manchen Jahrgängen geringen Zahl an Jugendlichen gab es immer wieder mal „Ruhephasen“)
- Hainsbach (gegründet Maria Namen 1904 als KBV, wieder belebt 1922 laut Verzeichnis)
- Hirschling (Gründung 25.02.1925 als KBV laut Verzeichnis; unbekannt, ob es nach 1945 zu einer Wiedergründung als KBV oder KLJB gekommen ist; zu meiner Zeit als BDKJ- bzw. KJR-Vorsitzender ab 1987 gab es keine KBV- oder KLJB-Gruppe in Hirschling)
- Oberharthausen ( gegründet 22.12.1913 als Burschenverein und wieder errichtet am 21.10.1928)
- Pönning (bin mir nicht sicher; wahrscheinlich Gründung als KBV in der Zeit nach 1945)
- Sallach (1956 als KLJB, war beim 50-jährigen Gründungsfest 2006 Schirmherr)
- Wallkofen (Gründung 01.01.1920 als KBV laut Verzeichnis)
Quelle: Angaben wurden dankenswerter Weise von Herrn Josef Zellmeier, MdL, Staatssekretär a.D. zur Verfügung gestellt.
22. Dezember 1913: Oberharthausen gründet einen Burschenverein
Der Katholische Burschenverein Oberharthausen wurde am 22. Dezember 1913 von Kooperator Johann Bapt. Loichinger gegründet. Ihm traten 13 ordentliche und 2 außerordentliche Mitglieder bei. Ziel des Vereines ist: Erhaltung und Förderung von Glaube und Sitte, Berufstüchtigkeit und Heimatliebe, Freundschaft und Frohsinn unter der männlichen Jugend.
Der Diözesenverband bestand 1913 aus 93 Vereinen mit 3.458 ordentlichen und 1.468 außerordentlichen Mitgliedern.
Während des 1. Weltkriegs wurde der Burschenverein abgemeldet. Es nahmen aus Oberharthausen 41 Männer am 1. Weltkrieg teil ( siehe Tafel). Davon sahen 12 Soldaten die Heimat nicht wieder und sind gefallen. Alle jungen Männer zogen in den Krieg, da war an ein Vereinsleben des Burschenvereins nicht mehr zu denken. Die Menschen hatten andere Sorgen.
Versammlung des rührigen Burschenvereins Oberharthausen im März 1915.
41 Soldaten aus Oberharthausen kämpften im 1. Weltkrieg
12 gefallene Soldaten aus Oberharthausne im 1. Weltkrieg
21. Oktober 1928: Burschenverein Oberharthausen erneut gegründet
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Diese Unterlagen von der Gründung des Burschenvereins Oberharthausen wurden dankenswerter Weise
von Herrn MdL Josef Zellmeier zur Verfügung gestellt
08.05.1932 Burschenverein Oberharthausen hält Fahnenweihe
Unter dem rührigen Kooperator Karl Schoyerer (1931 – 1935) wurde am 08.05.1932 eine Fahnenweihe abgehalten.
Leider gibt es zu der Fahnenweihe keinen Zeitungsbericht mehr. Aber das Foto vom Burschenverein, dass immer im Wirtshaus Wacker im Gasthaus aufgehängt war, ist noch vorhanden. Auch ein Bild vom Umzug durch das Dorf ist noch erhalten.
Katholischer Burschenverein bei der Fahnenweihe 1932
Sitzend von links: Walkshäusl Josef, Wild Josef, Mayer Sebastian Vorstand., Kooperator Schoyerer Karl,
Schiesl Johann, Loichinger Xaver., Janker Jakob
Stehend von links: Stautner Ludwig, Knecht bei Mayer, Englberger Josef, Krinner Johann., Sax Jokob,
Wild Peter mit Fahne, Gruber Michael, Zellmer Johann, Walkshäusl Alois, Gruber Wolfgang
und Taferlbub Aigner Johann aus Grollhof
Festzug des Kath. Burschenvereins 1932
Kooperator Schoyerer gründete am 05. Januar 1930 in Hofkirchen und am 26. Juni 1932 einen Burschenverein in Atting.
Mit der Machtergreifung durch Adolf Hitler am 30. Januar 1933 begann ein Kampf gegen die kirchlichen Vereine. Der Reichskanzler Adolf Hitler antwortet am 28. April 1933 Kardinal Faulhaber: „Die Regierung wünsche nicht mit den beiden Kirchen in Deutschland Konflikte, sondern ein aufrichtiges Zusammenarbeiten zum Nutzen des Staates sowohl als auch zum Nutzen der Kirchen. Ich darf Euere Eminenz bitten, den guten Willen und die guten Absichten der nationalen Regierung mit Vertrauen anzunehmen.“ Die Wirklichkeit sah anders aus! 16. Juni 1933: Versammlungs- und Umzugsverbot. Bis auf weiteres (zur Aufrechterhaltung der Ruhe, Ordnung und Sicherheit) sind öffentliche und geschlossene Versammlungen, sowie Versammlungen und Aufzüge unter freiem Himmel jeglicher Art verboten. Ausnahmen von diesem Verbot können nur im Benehmen mit der bayerischen politischen Polizei gewährt werden. Es geht weiter: „Bis 15. Juli 1933 müssen die Geschäftsstellen der kath. Vereine mit einer Reihe von Angaben dem Reichsjugendführer gemeldet sein. Vereine, die bis 15. Juli 1933 nicht gemeldet sind, gelten als aufgelöst.“ Das war der Tod des kath. Burschenvereins.
Die Fahne vom Burschenverein Oberharthausen aber überlebte die Hitlerzeit im Haus des Johann Schmaißer.
Aber trotz aller Verbote und zu erwartenden Repressalien waren nicht nur die Burschen bereit, sich in der Öffentlichkeit für das christliche Banner zu entscheiden. So kamen viele Tausende zu Bekenntnistagen, Wallfahrten und sonstigen kirchlichen Feiern zusammen, wie z.B
- im September 1934 die "Wallfahrt der Zehntausend" auf dem Bogenberg
- am 20. Mai 1934 die Heiligsprechung von Bruder Konrad in Altötting bei weit über 5000 Teilnehmern
Papst Pius XI sagte anläßlich der Heiligsprechung von Bruder Konrad in Altötting:
"Ihr kommt zu Uns in einer so wichtigen, so schweren, so schicksalsvollen Stunde der Geschichte Deutschlands und ganz besonders der Geschichte der Religion, der katholischen Religion in Deutschland... Wir wissen, was ihr und so viele euere Brüder für den katholischen Glauben zu leiten hattet.... Und dann, geliebte Söhne, wollen Wir ganz besonders jene segnen, die für den katholischen Glauben gelitten haben (Beifall). Denn das muss auch gesagt werden, und Wir müssen es ganz besonders sagen, weil Wir eine so große Verantwortung vor Gott und den Menschen tragen, wenn es sich um Religion und Glauben handelt. Wenn andere sagen, dass Religion und Glaube nicht im Spiele sind, dann glaubt ihnen nicht! Denn es handelt sich um Religion und Glauben!" - Ostern 1935 besuchten 1700 Gläubige Rom; beim Grenzübergang mit den Bussen anch Hause wurden ihnen die Andenken, Bilder, Rosenkränze abgenommen und sie mussten sich beleidigende Worte anhören. Das fand in der ganzen Welt gehör und löste ein großes Presseecho aus.
16. April 1947 Dr. Emmeran Scharl erhält den Auftrag, eine Landesstelle für
katholische Jugendarbeit zu errichten
Initiator der KLJB in Bayern ist Dr. Emmeran Scharl (4.12.1911 – 30.10.1967). Er bekommt von der Freisinger Bischofskonferenz den Auftrag "die katholische Jugend und ganz besonders die männliche katholische Jugend immer und überall unter katholischer Fahne zu sammeln". Scharl fordert die Jugendlichen dazu auf, an sich zu glauben. "An Dich, an Deine
Würde, an Deine Talente, an Deine einmalige unersetzliche Aufgabe, die Dir Gott der Vater und Christus, Dein Bruder gegeben hat." Seine Parole ist: "Auf Dich kommt es an!" Dr. Emmeran Scharl erhält am 16.04.1947 von Kardinal Faulhaber den Auftrag, ab 1. Mai 1947 eine Landesstelle für die katholische Landjugend einzurichten und wird dafür freigestellt. Die Landesstelle ist anfangs in der Widenmayerstraße 2 (rechts Bild) - dort, wo auch die Fernsehserie Pumuckl gedreht wurde. Das Haus der "Schreinerei Franz Eder" wurde leider Mitte der 80er Jahre abgerissen.
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"Auf dich kommt es an!" ist die Parole des Gründers |
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Der erste "Werkbrief" der katholischen Landjugend Schon 1948 beträgt die Auflage 2.600 Stück und es |
Dezember 1948: Veröffentlichung des ersten 'Pflug'
Es erscheint die erste Ausgabe der Verbandszeitschrift 'Der Pflug' - Zeitschrift des jungen Landvolkes in einer Auflage von 20.000.
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Wie ein Pflug sollen die KLJBlerinnen und KLJBler
Diese Zeitschrift wurde auch in Oberharthausen vielfach |
12. Oktober 1949: Gründung der KLJB Bayern als Jugendverband
Die KLJB Bayern wird als Jugendverband mit der Unterzeichnung der "Landjugendordnung für alle bayerischen Diözesen" durch die Freisinger Bischofskonferenz gegründet: "Die katholische Landjugend ist der Zusammenschluss der auf dem Land lebenden Jung-Männer und Mädchen ab 17 Jahren im Bund der Deutschen Katholischen Jugend. Sie will das lebendige christliche Erbe des Landes bewahren, die Abseistsstehenden und Abgleitenden für die Botschaft Christi gewinnen und alle bereiche des bäuerlichen und ländlichen Lebens durch christliche Menschen und christlichen Geist durchdringen."
Nach einer ersten bundesweiten Landjugend-Konferenz am 15.12.1949 in Altenberg/Westfalen folgt am 22.-24. Februar 1950 die bundesweite Anerkennung als Jugendverband auf der Hauptversammlung des BDKJ in Altenberg.
Auch der Burschenverein Oberharthausen lebt seit dieser Zeit als Katholischer Landjugendverein in diesem Jugendverband weiter.
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Dr. Emmeran Scharl (2. v.l.) begrüßt den Präsidenten des Bayerischen Bauenverbands Dr. Fridolin Rothermel zur 3. Landesver- sammlung der KLJB vom 24.-26.6.1952 im Haus Werdenfels. Seine Tochter Anneliese Rothermel (r.) war zu dieser Zeit Mädchenvertreterin im KLJB-Landesvorstand |
1950 Burschenstreich vom Glockenstehlen
Eine wahre Geschichte von einem Burschenstreich 1950. Die Oberharthausener Burschen zogen einen Wagen mit den Kirchenglocken von Pönning in der Nacht nach Oberharthausen; diese Geschichte wurde in den "Heimatglocken", einer Beilage der Straubinger Zeitung abgedruckt, was eine Anzeige der Pönninger zur Folge hatte.
Diese Geschichte wurde von Heinrich Mayer aufgeschrieben und von Herrn Pfarrer Josef Schmaißer wiederentdeckt und veröffentlicht.
8.6.1956 Beginn der Aufschreibung des Burschenvereins Oberharthausen
Folgende Aufzeichnungen und Daten der Vorstände usw. sind dem Kassenbuch
des Burschenvereines Oberharthausen entnommen:
Erster Eintrag ist die Fahnenweihe in Pönning am 8.6.1956, vorherige Aufzeichnungen
und Kassenbücher sind nicht mehr vorhanden:
Übersicht über die Vorstände, Kassier und Fahnenjunker seit 1957: 16.11.1957 neuer Kassier Erich Danner 17.11.1960 neuer Kassier Josef Eichmeier 11.07.1962 Neuwahlen · 1. Vorstand Karl Wild · 2. Vorstand Weiß Hans · Kassier Josef Eichmeier · 1. Fahnenjunker Späth Fritz · 2. Fahnenjunker Josef Eichmeier 02.06.1964 Neuaufnahmen 02.12.1966 Neuwahlen · 1. Vorstand Josef Eichmeier · Kassier Josef Sax · 1. Fahnenjunker Rudolf Loichinger · 2. Fahnenjunker Jakob Sax · Neuaufnahmen (Franz Zellmer, Johann Aigner) 21.10. 1967 Neuaufnahmen (Johann Stautner, Alfred Stautner) 07. 11. 1967 Neuaufnahme (Johann Wacker) 19. 07.1968 Neuwahlen · 1. Vorstand und 2. Kassier Fritz Späth · 2. Vorstand und 1. Kassier Josef Sax · 1. Fahnenjunker Rudolf Loichinger · 2. Fahnenjunker Johann Aigner 31.10. 1969 Neuwahlen · 1. Vorstand Johann Aigner · 2. Vorstand Siegfried Schrock · Kassier Hans Pömmerl · 1. Fahnenjunker Siegfried Schrock · 2. Fahnenjunker Walter Rienmüller 26.09.1970 Neuaufnahme (Rudolf Schrock ) · 1. Vorstand Walter Rienmüller · 2. Vorstand Siegfried Schrock · 1. Kassier Siegfried Schrock · 2. Kassier Josef Aigner · 1. Fahnenjunker Josef Aigner · 2. Fahnenjunker Rudolf Schrock 18.10.1970 Neuaufnahme (Franz Pömmerl ) · 1. Vorstand Siegfried Schrock · 1. Kassier Franz Pömmerl · 1. Fahnenjunker Josef Aigner · 2. Fahnenjunker Rudolf Schrock 08.04.1972 Neuaufnahme (Sepp Englberger, Helmut Schrock, Ludwig Zellmer) 1975 Neuwahlen („Ehrenämter“ laut Mitgliederbuch) · 1. Vorstand Siegfried Schrock · 1. Kassier Ludwig Zellmer · 1. Fahnenjunker Helmut Schrock · Neuaufnahme (Heinrich Warna, Heinrich Sax) · 1. Vorstand Schreiner Anton · 2. Vorstand Gruber Wolfgang · Kassier Gruber Wolfgang · Fahnenjunker Schrock Roland · Schriftführer Josef Lachenschmidt · 1. Vorstand Mayer Xaver · 2. Vorstand Aigner Ulrich · Kassier Märkl Franz · Fahnenjunker Schrock Roland · Schriftführer Josef Lachenschmidt · 1. Vorstand Aigner Uli · 2. Vorstand Danner Angela · Kassier Märkl Franz, ab Juli 84 Reinhold Märkl · Fahnenjunker Schrock Roland · Schriftführer Gertraud Schiesl und Lachenschmidt Margit · 1. Vorstand Mayer Xaver · 2. Vorstand Aigner Uli · Kassier Märkl Reinhold · Fahnenjunker Schrock Roland · Schriftführer Schrock Robert · 1. Vorstand Aigner Uli · 2. Vorstand Weiß Franz · Kassier Märkl Reinhold (Braun Franz, Zellmer Manfred, Wild Peter, Wild Christine, Höltzl Birgit) 08.04.1989 Neuwahlen · 1. Vorstand Hubert Zellmer · 2. Vorstand Weiß Franz · Kassier Märkl Franz · Schriftführer Peter Wild · 1. Fahnenjunker Schiesl Robert · 2. Fahnenjunker Weiß Helmut
28.03.1997 Neuwahlen · 1. Vorstand Roland Saller · 2. Vorstand Martin Pömmerl · Kassier Franz Weiß (1 Jahr, dann Johannes Aigner) · Fahnenjunker Johannes Aigner, Teuschler Marcel · Schriftführer Gabi Pömmerl u. Elli Braun Neuaufnahmen 2010 Neuwahlen · 1. Vorstand Andreas Aigner (Matthias Gruber ab 1.7.2010) · 2. Vorstand Claudia Aigner · Kassier Christina Bauer · Schriftführer Phillipp Zellmer · 1. Fahnenjunker Josef Aigner · 2. Fahnenjunker Thomas Büchner
2015 Neuwahlen · 1. Vorstand Tina Kammermeier · 2. Vorstand Claudia Aigner · Kassier Karin Gruber · Schriftführer Jana Zellmer · 1. Fahnenjunker Fabian Zellmer · 2. Fahnenjunker Franz Bauer
2016 Neuwahlen · 1. Vorstand Tina Kammermeier · 2. Vorstand Eva Kammermeier · Kassier Karin Gruber · Schriftführer Jana Zellmer · 1. Fahnenjunker Fabian Zellmer · 2. Fahnenjunker Franz Bauer
2018 Neuwahlen · 1. Fabian Zellmer · 2. Vorstand Franz Bauer · Kassier Stefan Aigner · Schriftführer Korbinian Nagl · 1. Fahnenjunker Florian Wieser · 2. Fahnenjunker Dennis Niedermüller
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50er/60er Jahre - Der Burschenverein Oberharthausen ist nach dem Krieg wieder aktiv
Anfang der 50er Jahren wurden für die Dorfjugend von Expositus Müller (von 1951 – 1955) Gruppenstunden abgehalten. Sie fanden wegen fehlender Örtlichkeit im Haus von Josef Schmaißer statt. Der Besitzer Josef Schmaißer hatte sein Anwesen Josef Weiß verpachtet. Der ist aber später ins Krameranwesen gegangen (das später der Schmaißer Hans gekauft und ein neues Haus gebaut hat). Nun war das Haus praktisch leer, und der Expositus Müller und die Dorfleute haben gefragt, ob man einen Raum als ein Jugendheim nutzen kann. Im 1. Stock stand ein großer freier Raum zur Verfügung und gegen die Winterkälte gab es einen gußeisener Ofen. Hier wurde dann mit den Jugendlichen über katholische Themen gesprochen .
Dieses erste „Jugendheim“ wurde aber auch für weltliche Treffen genutzt. So fanden auch dort Theaterproben zum Einlernen statt. Den Feinschliff holten sich die Akteure dann erst zum Schluß bei den Proben im Gasthaus Wacker. Nach Angaben von Sepp Danner waren zu dieser Zeit folgende Burschen im Jugendheim :
Weiß Sepp, Mayer Xare, Zellmer Sepp, Zellmer Hubert, Danner Sepp, Stadler Wick, Schießl Hans, Märkl Xare, Schmaißer Hans usw.
Die Jugend von damals hatte aber auch schon gegen die Vorurteile der Alten zu kämpfen. So glaubte man, dass z.B. bei den Theaterproben gegen die Unsittlichkeit verstossen wird. Man vermutete, dass die jungen Mädchen verführt werden könnten.
Dasselbe Problem wurde von den Dorfleuten und dem Herrn Pfarrer auch beim Baden im Zellmerweiher gegenüber der Dorfjugend gesehen. Aus diesem Grunde wurde eine Badeordnung erstellt und ein Umkleidehäuschen (Bretterverschlag) für die Mädchen und Buben beim Weiher errichtet. Auf dem nachfolgenden Bild rechts in der Mitte ist die "Umkleidekabine" zu erkennen. Sepp Danner erzählt, dass die Hütte nicht ganz fertiggebaut wurde, so dass man trotzdem einen Blick erhaschen konnte.
Bretterhäuschen zum getrennten Umkleiden der Mädchen und Buben (Badeordnung)
Züchtiges Baden im Weiher - nur Mädchen.... und zwei Mädchen stehen Wache
Theaterspiele
Ganz im Sinne des Burschenvereins wurde in Oberharthausen in dieser Zeit viel Theater gespielt. Die Jugend konnte dabei nicht nur seine Kasse auffüllen, sondern auch für zu der Zeit schöne Unterhaltung der Dorfbevölkerung sorgen.
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Theateraufführung des Burschenvereins 1961
von links: Zellmer Gabi, Danner Sepp, Mayer Xare
Theateraufführung "Kriminalinspektor"des Burschenvereins 1968
1.Reihe von links: Fritz Späth, Marianne Aigner, Sepp Eichmeier, Karl Wild
2.Reihe von links: Jakob Sax, Gertrud Schreiner, Josef Sax, Klara Aigner, Anneliese Semmelbauer, Hans Aigner, Sepp Weiß
Theateraufführung "Kriminalinspektor"des Burschenvereins 1968
von links: Gertrud Schreiner, Marianne Aigner, Anneliese Semmelbauer, Klara Aigner
Theateraufführung "Kriminalinspektor"des Burschenvereins 1968
von links: Klara Aigner, Karl Wild, Marianne Aigner, Sepp Sax, Sepp Eichmeier
Theateraufführung "Kriminalinspektor"des Burschenvereins 1968
von links: Anneliese Semmelbauer, Hans Aigner, Marianne Aigner, Sepp Eichmeier
Theateraufführung "Kriminalinspektor"des Burschenvereins 1968
von links: Karl Wild, Anneliese Semmelbauer, Marianne Aigner, Sepp Eichmeier
Theateraufführung "Kriminalinspektor"des Burschenvereins 1968
von liks: Anneliese Semmelbauer, Marianne Aigner, Sepp Eichmeier, Fritz Späth
Theaterspiel "s`Herz in der Lederhosn"der Landjugend 1969
1. Reihe von links: Anneliese Semmelbauer, Sepp Eichmeier, Fritz Späth, Klara Aigner,
2. Reihe von links: Hans Pömmerl, Fred Stautner, Walter Rienmüller, Marianne Aigner,
Siegfried Schrock, Elfriede Zellmer, Rudi Eigelsperger (Pönning)
Theaterspiel "s`Herz in der Lederhosn"der Landjugend 1969
von links: Anneliese Semmelbauer, Sepp Eichmeier, Klara Aigner, Fritz Späth
Ausflüge und Feste
Landjugend fahren mit Festwagen "Erntemahl" zum Volksfestauszug nach Straubing.
Zu der Zeit beteiligte sich auch noch die Landbevölkerung am Violksfestauszug.
Landjugendausflug 1962 zum Arbersee
von links: Albert Wild, Gertraud Wild, Anneliese Semmelbauer, Sepp Eichmeier, Fritz Späth
Karl Wild, unbekannt, Richard Wild, Hans Weiß, unbekannt, Gertrud Schreiner,
Wild Konrad, Hubert Zellmer
Eine lustige Faschingsgesellschaft
von links: Späth Fritz, Zellmer Richard, Wild Albert, Wild Karl, Märkl Willi,
Späth Alfons und liegend Zellmer Hubert
Fahnenweihen
Was natürlich für die Jugend eine willkommene Abwechslung war, das waren die Fahnenweihen in der Umgebung. In Pilling und Pönning war die Landjugend Patenverein
7.9.1950 Fahnenweihe Dürnhart
7.9.1950 Fahnenweihe Dürnhart
Fahnenweihe Pilling 1951, Burschenverein Oberharthausen ist Patenverein
Von links: Hüttenkofer Gisela, Peringer Otilie, Hösl Hans (Fahnenjunker), Mayer Klara,Gürster Maria, Lachenschmidt Anna
Fahnenweihe Pilling 1952, Burschenverein Oberharthausen ist Patenverein Von rechts: Gürster Hans, Schrock Fritz, Schmaißer Hans, Bergmann Karl, Danner Sepp, Gruber Wolfgang,
Bild rechts: Geschenk dem Patenverein Oberharthausen von Pillinger Burschenverein
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Fahnenweihe Pilling 1952, Burschenverein Oberharthausen ist Patenverein
Primiz 1953 von Herrn Pfarrer Josef Schmaißer
Von links: Märkl Helga, Danner Sepp (Fahnenjunker) Taferlbua Peringer Richard, Schütz Anna, Keil Adolf,
Zellmer Anna, Peringer Otilia, Ratsch Erwin, Lachenschmid Anna, Frau von Lachenschmid Sebastian (Wild Marl),
Danner Erich, Späth Alfons, Schmaißer Hans, Märkl Xare, Zellmer Sepp, Schiesl Hans, Wild Karl, Weiß Sepp,
Zellmer Hubert, Stadler Wick
Fahnenweihe Pönning 1956 ; Burschenverein Oberharthausen ist Patenverein Von rechts: Stadler Wick, Lachenschmidt Sebastian (Fahnenjunker), Märkl Xaver, Danner Sepp, Danner Adolf, Bild rechts: Banner als Geschenk des Burschenvereins Pilling für Patenverein Oberharthausen |
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Fahnenweihe Pönning 1956 ; Burschenverein Oberharthausen ist Patenverein
Von links: Peringer Hilde, Ratsch Erwin, Frau von Lachenschmidt Wast, Späth Alfons, Zellmer Anna,
Märkl Xare, Schütz Anna, Danner Sepp, Märkl Helga
Fahnenweihe Perkam
70er/ 80er Jahre - Der Burschenverein/Landjugend Oberharthausen
In den 70er und 80er Jahren wurden die katholischen Gruppenstunden in Pönning abgehalten. Sie fanden entweder im Schulhaus statt, oder in der Werkstatt von Walkshäusl Josef, dem Wagner von Pönning (Angabe von Gerda Pärr, Pönning)
In den 60er bis Anfang 70er Jahre waren Aigner Klara, Aigner Marianne, Zellmer Thekla und Elfriede und Irmgard, Sax Marianne, Gruber Agnes, Zach Hildegard, Schrock Ingrid, Pömmerl Hans, Märkl Rudi, Rienmüller Walter, Sax Josef, Sax Jakob, Späth Fritz, Eichmeier Sepp, Loichiniger Rudi, Zellmer Richard und Konrad, Zellmer Franz, Stautner Wick, Hans und Fred, Rienmüller Walter aktiv im Verein. Warum das Jugenheim im Hause Josef Schmaißer nicht mehr genutzt wurde, ist unbekannt.
Theaterspiele
In dieser Zeit wurde von der damals aktiven Jugend auch Theater gespielt.
Theaterspiel der Landjugend 1970
Reihe hinten: Josef Weiß, Josef Aigner, Fred Stautner, Marianne Sax, Rudi Märkl,
Walter Rienmüller, Hildegard Zach
Reihe vorne:Fritz Späth, Ingrid Schrock, Siegfried Schrock
Theater „Kurbetrieb beim Kräuterblasi“ 1972
Reihe hinten von links: Christa Aigner, Fred Stautner, Elfriede Gruber, Sepp Aigner, Ingrid Schrock
Reihe vorne von links: Siegfried Schrock, Klara Aigner, Franz Pömmerl
Theater „Kurbetrieb beim Kräuterblasi“ 1972
Von links: Klara Aigner, Siegfried Schrock, Elfriede Gruber, Pömmerl Franz
Theater „Kurbetrieb beim Kräuterblasi“ 1972
Franz Pömmerl in Aktion
Fahnenweihen
von links: Hans Pömmerl, verdeckt, Josef Eichmeier, Franz Zellmer, Rudoph Loichinger, Josef Sax,
Rudolph Märkl, Konrad Zellmer, Johann Aigner, Jakob Sax, Walter Rienmüller
Fahnenweihe Pönning
1974 - Bau des Jugendheims im Gemeindehaus - ein Meilenstein für die Jugend
Bei den Neuwahlen 1972 wurde Sigfried Schrock zum Vorstand gewählt. Wenn man sich in diesen Jahren treffen wollte, dann nach der Kirche, oder beim Lagerhaus vom Zellmer oder die Burschen im Wirtshaus oder beim Fußball spielen. Es gab keinen anderen Treffpunkt.Es gab noch die öffentliche Tischtennisplatte, die einmal auf dem Schuppen von Josef Aigner stand und dann über der Werkstatt vom Schütz Johann. Hier konnte man zumindest Tischtennis spielen. Die Burschen trafen sich zum Fussballspielen. Es war aber keine Örtlichkleit für gemeinsame Aktivitäten vorhanden.
Bei einem Treffen am Bankl vom Lagerhaus Zellmer kam auf einmal Helmut Schrock auf die Idee, wir könnten doch aus der leer stehenden Wohnung ein Jugendheim bauen. Hans Krinner ( der Schneider ) war 1973 gestorben; im Gemeindehaus waren vorne noch die Familie Rienmüller (Fanny und Katie) und hinten wohnte eben der verstorbene Hans.
Das Gemeindehaus
Jede Gemeinde hatte als soziale Einrichtung ein Gemeindehaus. In einem Trakt wohnte der Gemeindehirte mit seiner Familie. Der andere Teil stand den Armen des Dorfes offen, unter ihnen befanden sich ehemalige Bauern, die auf die Gant kamen. Nach der Säkularisation 1803 konnten sich die Bauern freikaufen. Sie mussten den 18- fachen Grundzins in Geld hinlegen. Von dieser Möglichkeit machten in Oberharthausen viele Gebrauch. Nach der Befreiung von der Grundherrschaft kamen manche auf die Gant. Das Anwesen wurde versteigert, zertrümmert oder verkauft. Gründe waren wohl zu hohe Übergabeverpflichtungen, schlechte Wirtschaftsjahre wegen Hagel oder Nässe und um 1870 Absatzschwierigkeiten wegen billiger Auslandseinfuhr. Letzte Zuflucht für die „Verdorbenen“ war das Gemeindehaus. Zur Verköstigung gingen die Verarmten bei den Bauern „reihum“ und holten sich das Essen. Die Armenpflegschaft sah laut Protokoll der Gemeinde am 24. Aug. 1910 so aus: „Theres Kerner, welche bisher mit ihrer Mutter Magdalena Hammerschmied eine tägliche Unterstützung von 40 Pfennig und 1 Liter Milch erhielt, erhält nun, nachdem ihre Mutter gestorben ist, die Hälfte dieser Unterstützung, nämlich (pro Tag 20 Pfennig) aus der Armenkasse und ½ Liter Milch von den Pflichtigen, wobei ausdrücklich bestimmt wird, dass sich Theres Kerner die Milch von den Pflichtigen selbst zu holen hat“.gez. Kramer, Bgmst.
Das Gemeindehaus Oberharthausen wurde 1913 neu erbaut (Kosten 2300 Mark). Im Gemeindehaus waren vorher 10 Jahre die Familie Stadler ( der Stadler Wick wurde in dem Haus geboren und tat seinen ersten Schrei), dann wohnte hier die Familie Hammerschmidt . Als die Wohnung leer war, zog die Familie Krinner ein.Die Familie Krinner stammte von Obrschneiding ab. Sie kamen dann zu der Familie Renner nach Pönning (Hofstelle Semmelbauer); nach Meinungsverschiedenheiten nahm sie die Familie Ammer von Pönning auf . Der Vater war ein Schneidermeister, und sein Sohn Hans erlernte von ihm das Handwerk. Zugleich war der Vater Gemeindediener in Oberharthausen. Den Dienst hatte er von Johann Hösl übernommen. Eine Schwester von ihm, die Rosl, arbeitete als Magd am Hof von Peter Wild und heiratete dann den Otto Höpfl (Schulhaus Pönning). Der Bruder Josef war Schreiner beim Härtenberger in Perkam und fiel im 2. Weltkrieg in Jugoslawien.
Hans Schneider starb 1973. Er wurde tot in seinem Stuhl sitzend gefunden.
Im vorderen Teil des Hauses wohnte noch die Familie Rienmüller. Sie waren Flüchtlinge aus dem Sudetenland und wurden nach dem Krieg hier einquartiert.
Gemeindehaus und Hirtenhaus Umbau 1908 geplant 12,00 m x 8,4 m = 100,00 qm 1913 vollzogen, Kosten 2.300,00 Mark
Gemeindehaus Oberharthausen
Die Idee fruchtete bei der Landjugend. Endlich ein Platz für sie allein. Vorstand Sigi Schrock checkte gleich mal die Lage bei der Gemeinde, und fragte um Zuschüsse, z.B. beim Kreisjugendring an.
Zuerst aber wollte er von der Dorfbevölkerung wissen, wie sie denn den Bau eines Jugendheimes sehen. Wird es befürwortet oder abgelehnt..? Das wird in der Geschichte von Oberharthausen die wohl einzige Befragung gewesen sein. Wie auch immer, die Dorfleute waren sehr gespalten. Die jüngere Generation war natürlich dafür, und die ältere hatten Bedenken, bzw. lehnten es total ab. Da draußen ist dann „Sodom und Gomorrha“ hieß es auf einem Zettel..
Wie auch immer, das Jugendheim wurde gebaut. Die Gemeinde gab am 29.4.1974 ihre Zustimmung für den Ausbau des Gemeindehausteils für die Jugend und bezuschusste es auch in einer Gemeindeversammlung am 13.09.1974 mit 2000 DM. Des weiteren bekam man Zuschüsse vom Kreisjugendring und katholischen Einrichtungen und Spenden.
Mauerer Hans Zisterer wies die Landjugend an und so wurde das Heim in Eigenleistung umgebaut. Eine Zwischenmauer wurde herausgenommen, der Boden wurde betoniert, die Wand wurde später halbhoch und die Decke ganz mit Holz ausgschlagen. Sigi hat es dann noch geschafft, dass wir einen großen Tisch mit Stühlen und einen Ölofen bekamen. Ansonsten wurden alte geschenkte Sofas aufgestellt. Bei den Festen wurden im hinteren Bereich wegen fehlender Möbel alte Matrazen ausgelegt, wo man sich hinflacken konnte. Es wurde auch eine Tischtennisplatte gekauft, die sehr rege benutzt wurde.
Ein Plattenspieler war das highlight und unser ganzer Stolz. Hieraus kamen dann jetzt andere Töne, z.B. Beatles, Jethro Tull, Stones, Dylan…. Zellmer Luk brachte die Rockmusik nach Oberharthausen. Die Musik im Jugendheim war das Kontrastprogramm zu der gespielten Musik z.B. auf den Bällen am Land. Ob man Samstags zum Karpfinger auf Aiterhofen, zum Sturm auf Hailing, zum Fellermeier auf Hankofen, zum Zirngibl nach Pilling, zum Fischer Feri auf Mitterfels war musikalisch das selbe. Es wurde Tanzmusik gespielt, Fox, Walzer und langsame Walzer. Sowas gab es natürlich im Jugendheim weniger. Da war man musikalisch nun schon fortschrittlicher auf englische und amerikanische Songs eingestellt. Manche fuhren auch schon ins Roxy, der Rockpalast schlechthin in Straubing. Noch in die Zeit der 68 hineingeboren, erlebte man schon die Veränderungen in der Gesellschaft auch in Oberharthausen. Die Haare wurden länger, die Musik wilder und rockiger. Wenn es überhaupt ein Lied oder eine Platte gab, die für das Jugendheim der 70er Jahre stand, dann war das die LP „Aqualung“ von Jethro Tull. Zu vorgerückter Stunde hieß es dann immer: „Luk, dua an oidn Mo affe“. Und dann kam halt das Lied auf das man gewartet hatte: „Locomotive Breath“ !! dieses Lied riss den letzten vom Stuhl und so mancher wurde genauso wild wie Ian Anderson mit seiner Querflöte.
Die Wahrnehmung von Freiheit und Aufbruch erreichte auch die Dorfjugend, eingebettet natürlich in das Korsett eines kleinen bäuerlichen Dorfes. Eine Wahnsinnssammlung an Samplern von Beat_Pop_Rockmusik hatte ja der Schrock Sigi. Er hatte die Stimungskracher und so wurde damit so manches Festl abgehalten. Natürlich nicht, ohne den bösen Blicken der vorbeifahrenden Dorfbewohner, wenn wieder fremde Autos da standen, oder in der Früh noch da standen.
Das Misstrauen gipfelte in einer wohl einmaligen Aktion. Der Haller hatte in seiner Firma in Pönning Tag der offenen Tür. Als dann zwei Herren aus Oberharthausen nach Hause fuhren, konnten Sie ihre Neugier und Kontrollsucht nicht mehr bändigen. Sie klopften mit Wucht gegen die Eingangstür und wollten unbedingt herein. Sie drückten alle zur Seite und gingen sofort in den hinteren Bereich, um in böser Erwartung vielleicht ein schmusendes Pärchen, oder noch Schlimmeres zu finden. Leider blieb ihre Kontrolle erfolglos, sie fanden nicht was sie so verzweifelt gesucht hatten. Dann wurde eben darauf losgeschimpft, weil wir auf Matratzen lagen und Goaßmaß tranken. Sie mussten ja was zum Aussetzen haben, der Schmaißer Hans und der Mayer Xare.
Es ist die ganzen Jahre nie irgend etwas Anstössiges passiert, für das man sich hätte schämen müssen. Der Alkoholkonsum hielt sich in Oberharthausen in Grenzen, ganz im Gegenteil zu unseren Freunden aus Pönning. Da wurde anders hingelangt. Natürlich gab es auch mal Räusche, so wie auf jedem anderen Fest halt auch. Das Motto der Freitagsfestl war immer: "Morgen muß der Magen drin hänga wia a Putzhodern". Aber wie gesagt, es war halt so, wenn heranreifende Jugendliche das erste Mal mit Alkohol in Berührung kommen und die Auswirkungen noch nicht einschätzen konnten. Man muss alles lernen, auch das trinken. Es gab Ausfälle aber alles im Rahmen
Die Landjugend emanzipierte sich aber gegen die Eltern und deren Vorurteilen. Sie wollten auch beweisen und bewiesen es, dass sie eben nicht bei den Treffen und Feiern die sündigen Kinder waren, für die manche Eltern die Gemeinschaft hielt.
Nachdem man ja sehnsüchtig jahrelang auf eine Möglichkeit gehofft hatte, wo man sich ungestört, und nur unter sich treffen konnte, war das Jugendheim natürlich eine feine Sache. Tischtennis spielen, Musik hören und einfach mal mit den Freunden abhängen war angesagt. Man traf sich auch für auswärtige Veranstaltungen als Startpunkt im Jugendheim, genauso wie nach dem Ende von auswärtigen Veranstaltungen auf einen Absacker.
Die Landjugend war zu der Zeit sehr aktiv. Wir nahmen an verschiedenen Veranstaltungen teil, viele vom Kreisjugendring ( Wandertag Ittling, Filmvorführungen wie von den Beatles "HELP" und die Rockoper "Tommy" von den WHO, Theater in Schambach, Pilling, Landjugendbälle und Burschenbälle, Fahnenweihen oder Tischtennisturnier der Landjugend Perkam) oder selber Theater spielen.
Chronologische Ereignisse in den 70er/80er
(Weihnachtsfeiern/Fasching/ Silvester, Grillen, Wallfahrten)
Faschingsfeier Jugendheim um 1976
Identifizierbar sind:
stehend von links Hein Sax, Maria Gürster, Horst Dugas (Alburg), Angela Gürster,
kniend von links Rita Lachenschmid, Marianne Wallner, Josef Aigner, Gertraud Luger, Otto Loibl (Alburg)
am Boden liegend: Margit Schrock
Weihnachtsfeier im Jugendheim 1981
Grillfeier 1982 im Jugendheim
Silvester 1982
Weihnachtsfeier 1983
Hier in dieser Weihnachtsfeier im Jugendheim war Pfarrer Joachim Daniel noch mit dabei. Am 2.2.1983 starb der Herr Pfarrer überraschend nach einener Operation an einer Lungenembolie. Er war erst seit 1.3.1980 Pfarrprovisor in Perkam. Er war nach dem Pfarrer Karl Zirngibl gekommen, der ab 1980 die Pfarrgemeinde Massing übernommen hatte.
Fasching im Jugendheim 1983
Kappenabend bei Wacker 1984
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Silvester 1984
Silvester wurde im Jugendheim gefeiert. In den späteren Jahren wurde dann vor dem Jahreswechsel ins "Gäuwagerl" nach Straubing zum Essen gefahren, um dann wieder rechtzeitig zum Anstoßen des Neuen Jahres im Jugendheim zu sein. Es hat sich über die Jahre ein Ritual entwickelt ("The same procedure as every year" ). Die komplette Jugend marschierte mit Sektflaschen bewaffnet rund ums Dorf, um den Dorfleuten zu gratulieren. Da eben viele Leute auch Kracher schossen, war auf der Dorfstraße Hochbetrieb. Man wünschte sich Glück fürs Neue Jahr und stieß mit den Sektflaschen an. Das war ein sehr schöner Akt, weil man so viele Oberhathausener zu sehen waren, mit denen man auch ein Schwätzchen machen konnte. Als dann der abendliche Spaziergang übers Dorf zurück zum Jugendheim ging, wurde es dann auch zur festen Einrichtung an Silvester, dass die getrunkenen Sektflaschen auf das obere Fenster über dem Schweinestall von Hans Schmaißer aufgestellt wurden, Im Bild sieht man Robert Schrock, der dieses Ehrenamt gerade ausführt. Das gab natürlich ein Gelächter und die Jugend malte sich aus, wie der Hans Schmaißer wieder über die Flegel von der Dorfjugend schimpfte.
Weihnachtsfeier im Jugendheim 1985
Silvester 1985 im Jugendheim
1986 Fasslfest im Jugendheim
1986 Landjugend pilgert nach Altötting
Die Landjugend Oberharthausen nahm jahrelang an der Wallfahrt nach Altötting teil. Meistens wurde Samstag früh in Landau mit dem Pilgern begonnen, indem man sich dem Straubinger Pilgerzug anschloss. In Eggenfelden hatte man schon Bekannte, bei denen man am Samstag Abend ein paar Stunden schlafen konnte, bevor es um 24:00 Uhr wieder weiter nach Altötting ging. Nach der Kirche in der Basilika wurde noch bei den "Zwölf Aposteln" gefrühstückt und dann nahmen Freunde die Wallfahrer mit nach Hause. Es gehen nach wie vor noch Leute aus dem Dorf nach Altötting. Der Anfang wurde in der Landjugend gemacht.
Namenstagsfeier 1986
Weihnachtsfeier 1987
Hier feiert die Landjugend mit Pfarrer Hans Buchner eine Weihnachtsfeier. Pfarrer Hans Buchner war vom 1.03.1983 bis 31.08. 2002 Pfarrer unserer Pfarrei.
Kappenabend 1987 beim Wacker mit Einlage "Küss die Hand schöne Frau"
1987 Weiberfasching bei Wacker
1988 Kappenabend Wacker
Landjugend von 1988 mit Herrn Pfarrer Hans Buchner
Ritteressen Falkenstein 1988
Die Landjugend Oberharthausen reiste 1988 mit einer Abordnung zu der Burg Falkenstein in den Bayrischen Wald. Es ging nicht um fremde Ritterfräulein, auch nicht um Ritterkämpfe mit Lanze und Schwert. Nein, es ging einzig und allein um ein Ritteressen, ein Mahl mit 7 Gängen. So wie es sich für ein Ritteressen gehört, durfte getrunken werden was und soviel man wollte, das gleiche galt auch für die Speisen. Was beim Trinken nicht auffiel, aber dann doch das ganze etwas erschwerte, war das Fehlen eines Essbestecks. So wurden die Finger das Besteck und die Suppe trank man halt einfach aus dem Teller wie ein Hund. Wie es eben bei den Rittern so Sitte war, stellte sich die Völlerei, Trinksucht, Maßlosigkeit und Zügellosigkeit auch unter den Oberharthausener Rittern ein. So kam es zu einer nicht höfischen und geziemenden Gickerlhaxen Schlacht. Manche Ritter maskierten sich um unerkannt zu bleiben mit weißen Tüchern, andere verwechselten das Außenfenster mit der Tür und fanden sich plötzlich auf einem Baugerüst wieder. Ein Burgfräulein hatte sich dem Trunk hingegeben, d. h. sie unterschätzte sträflich die Auswirkungen von zwei Halbe Rotwein und schlief am Abort ein. Die Speisen waren wohlvorbereitet und sehr gut, konnten aber nicht von allen genossen werden. Ausgehungert wie Wölfe kamen wir am Schloß an, und vielen über die ersten Gerichte her, ohne Maß und Ziel. Das hatte zur Folge, dass zu den späteren Gerichten die Zahl der noch Essfähigen stetig abnahm. Kann aber auch daran gelegen haben, dass Sepp Englberger die Truppe sprengte, und einen Teil der Ritter in die Bar ins Verlies mitnahm und nach allen Regeln seiner Kunst so richtig abfüllte. Minnesang war nicht im Programm, aber ein altes Klavier stand im Raum, wo sich diverse Nachwuchskünstler einer Castingshow unterzogen. Dieser Abend bleibt allen unvergessen, vor allem einer Fahrerin, die wegen plötzlichen Schlafeintritts ihre Kutsche bei der Heimfahrt an einen Straßenstempen lenkte.
Kappenabend bei Wacker 1989
Der Kappenabend fand noch am Tanzboden mit Musik statt. Diese Veranstaltungen waren immer ein Highlight und Spaß für alle. Die Landjugend führte als Einlage das "Herzblatt" auf. Moderator Xare Mayer brillierte als "Rudi Carell", die "Susi" ( Franz Märkl) überzeugte mit einer raffinierten Zusammenfassung, und die drei "Herzdamen" Wolfgang Gruber, Josef Lachenschmid und Uli Aigner hatten den Auftritt ihres Lebens. Sie wollten sich nachher gar nicht mehr umziehen.
So kannten wir den Tanzboden: der Boden hat geschaukelt, die Wände waren nass, die Fenster waren angelaufen, der Holzofen hat geraucht, die Girlanden waren aus der Nachkriegszeit sowie auch die Teller und das Besteck. Genau das wollten wir, genau hier wollten wir feiern, das ist das Spezielle an diesem Tanzboden geweesen. Kein großer Schnickschnack, hier war Nostalgie angesagt. Wären hier noch Leute vorbeigekommen, die schon 70 Jahre gestorben sind, sie hätten gesagt, schaut aus wie immer.
Auch die Speisenausgabe wurde zu einer Zeremonie, die sich jährlich wiederholte. Der Wacker Sepp (Wirt) teilte das Teller mit Wiener aus, die Wacker Sophie ging mit einem 2 Liter Kübel Senf hinterher und kleckste ihn auf das Teller und zum Schluß ging der Xare Mayer und teilte die Semmeln aus. Ein sehr strenges Ritual das der Wirt hier konsequent umsetzte.
Genau dieses Flair war das Geheimnis des Tanzbodens. Leider wurde aus Statikgründen und fehlender Notausgänge der Saal gesperrt. Die Kappenabende wurden dann in der Gaststube durchgeführt. Sie erreichten aber nie mehr die hohe Qualität wie am Tanzboden.
Grillfest am Rainer Weiher 1990
"Fuselparty" 1991
Bei der sog. "Fuselparty" nahmen alle die zu Hause rumstehenden Weinflaschen mit, die man als Geschenk zum Geburtstag oder anderen Ereignissen schon ewig rumstehen hatte. Hier konnte man natürlich schon Weine probieren, die auch schon als "Essig" verkauft werden konnten. Das tat aber dem schönen Abend keinen Abbruch, wenn auch die Gesichter teilweise arge Verzerrungen zeigten. Früher gab es ja den "Drei-Männer-Wein", was bedeutete, dass der Wein so schlöecht war, dass zwei Männer den dritten halten mussten, damit er beim trinken nicht davon laufen konnte. In dieser Liga befanden sich diese Weine auch. Manch Wein war älter als der jüngste Teilnehmer der "Fuselparty", aber es war ein tolles Fest......
Dorffeste der Landjugend
Die ersten Dorffeste in Oberharthausen wurden in den 80er Jahren von der Landjugend ausgerichtet. Die Feste fanden alle in der ausgeräumten Mayer-Maschinenhalle statt. Die Vorstandschaft hatte zu dieser Zeit der Mayer Xaver und der Aigner Uli inne. Sie stießen maßgeblich diese Feste an. Die Landjugend machte das ganze Fest in Eigenregie.
Wenn man sich diese Einladung ansieht, dann war auch damals schon was geboten:
Samstag eine Musikkapelle, am Sonntag wieder zwei Kapellen. Ein Fußballspiel, Losstand, Torwandschießen…usw.
Der Auf- und Abbau mit dem Fest erstreckte sich über 4 Tage. Am Freitag wurde bereits die Halle geräumt, mit Dampfstrahler ausgewaschen und die Biertische aufgestellt. Der Klowagen wurde hergefahren, das Zelt vom Gickerlbrater Mayerhofer Walter aufgebaut und auch die Zapfgarnituren usw. angeschlossen. Auch die Landfrauen bauten ihren Verkaufsstand für Kaffee und Kuchen auf.
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Gickerlstand vom Walter wird aufgebaut |
Zapfgarnitur wird angeschlossen |
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die Landfrauen bauen den Verkaufsstand auf |
der Klowagen wird angeschlossen |
Der Mayer Xare als Hallenbesitzer hängte auch immer Sprüche vom Bauerntum auf. Das war ihm ein großes Anliegen, weil er einfach ein Bauer mit Herz und Seele war.
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Später gab es gleich bei einer Maß Bier die ersten Gickerl vom Walter.
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Losstand wird eingeräumt |
Losstand wird eingeräumt |
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die Bar wird geschmückt |
kleines Päuschen nach der Arbeit |
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die Halle ist fertig |
...und wartet auf die Gäste |
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die Sophie Wacker als Festwirtin |
erste Gäste |
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Sonntag früh wurde der Altar aufgebaut |
..und für die Kirche geschmückt |
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Kirchenzug zum Sportplatz |
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Kirche durch Herrn Pfarrer Buchner |
Anschließend war Mittagessen in der Mayerhalle. Damals gab es unter anderem auch noch die bekannten guten selbstgegrillten Gickerl von Mayerhofer Walter, die Landjugend half dabei kräftig mit.
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Es gab auch Torwandschießen und ein Plattlschießen auf der Straße neben der Kirche hinunter zum Hof vom Luger Wast. Das Plattlschießen wurde meistens eine Beute der Vereinschützen vom Eisstockclub Pönning. Dabei entwickelte vor allem der Renner Bertl von Pönning einen sehr großen Ehrgeiz. Er schoß was das Zeug hielt, bis er endlich Erster war.
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Preisverleihung:
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Der Co mit dem Pokal |
Dann ließ es sich der Danner Sepp nicht nehmen, unter Begleitung der Kapelle seine Gstanzl zu singen. Er derbleckte die Ehrengäste genauso, wie die Oberharthausener Dorfleute. Der Danner Sepp ist im ganzen Gäu bekannt und ein gefragter Hochzeitslader. Es gab auch immer ein kleines Dankes-Geschenk für die Hausherrn, die Familie Mayer.
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Ein Schmankerl beim Dorffest war immer die zu einer Bar umgebaute Garage. Klein aber fein konnte man sagen, aber nichts desto trotz wurde es da drinnen immer erst aus, wenn der Tag anbrach. Die Mädchen von der Landjugend machten die Barmädchen, und so waren auch die Burschen aus den Nachbardörfern anzutreffen. Ja da konnte sich so ein Dorffest damals schon in die Länge ziehen. Aber wie es auch am Anfang beim Sommernachtsfest in Pönning war, so war es auch damals in Oberharthausen so, dass einfach die Dörfer Oberharthausen und Pönning unter sich waren. Da kannte jeder jeden und es waren einfache unkomplizierte Feste, aber schön.
Aufräumarbeiten:
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und wie es sich so gehört, am Montag Abend gab es dann gleich eine kleine Nachfeier
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Fußballspiele
Anfänge des Fußballs in Oberharthausen durch die Gründung des Fußballverein SC Oberharthausen
Würden Archäologen nach den ersten Spuren von Fußball in Oberharthausen suchen, dann müssten sie auf dem Grundstück von Mayerhofer Walter und der drüber liegenden Wiese anfangen. Hier hatte Peter Wild nach dem Krieg eine Wiese, und darauf tummelten sich die Oberharthausener Kinder beim Fußball spielen. Da es Fußballschuhe noch gar nicht gab, wurde mit allem Schuhzeug gespielt, was gerade da war. Gefürchtet waren dabei die genagelten Schnürschuhe von Luger Wast. Da waren blaue Flecken und blutende Füße keine Seltenheit. Um 1947 gründeten die Buben den SC Oberharthausen (siehe Mannschaft auf dem Bild). Fritz Rienmüller weiß noch zu berichten, dass der Willi Lachenschmidt der Tormann war und dass der Alfons Späth die Elfmeter geschossen hat, weil er den härtesten Schuß hatte. Hans Böhm war Mittelstürmer und Fritz Rienmüller Rechtsaußen. Fritz erzählte, dass sie den ersten Ball aus dem Verkauf von gesammelten Eiern bezahlt haben. Gespielt wurde aber nicht nur untereinander, es gab schon Spiele gegen Perkam, Pilling, Aiterhofen. Wie Stadler Wick erzählte, hatten vor ihnen aber auch schon die Größeren, wie z.B. Xare Mayer oder Xare Wallner (Schmied) auf dieser Wiese gespielt oder als Ausweichplatz im Prangergarten.
von links stehend: Hubert Zellmer, Bergmann Karl, Späth Alfons, Bergmann Josef,
Hans Böhm, Stadler Wick, Thumm Herbert, Lebschie Otto, Fritz Rienmüller, Schießl Hans
sitzend : Willi Lachenschmidt
Der erste Oberharthausener, der in Perkam Fußball spielte, war Xaver Wallner, der ehemalige Dorfschmied. Er wird in der Geschichte des Sportvereins Perkam in der Gründungsmannschaft von 1947 aufgeführt. Der Verein bestand aber nur drei Jahre bis 1950 und wurde dann aufgelöst, um dann 1967 erneut gegründet zu werden. Nach Wallner Xare spielte auch Xaver Mayer bis 1950 in Perkam.
Danach wechselte Xare zum FC Feldkirchen. Ein Angebot vom TSV Straubing nahm er dann nicht an. Der TSV spielte zu dieser Zeit in der zweithöchsten Spielklasse, der sog. 2. Oberliga mit 1860 München, Stuttgarter Kickers, Waldhof Mannheim, Hessen Kassel, FSV Frankfurt und Augsburg. Er hatte großes Talent, aber er blieb dem SV Feldkirchen treu.
Ein anderer Crack aus dieser Zeit war der Hans Schießl, der aber nicht zum SV Perkam ging, sondern 1957 beim FC Alburg anheuerte und dann nach drei Jahren zum SV Rain wechselte.
Wo wurde in Oberharthausen gespielt?
Als nach dem Krieg in Oberharthausen begonnen wurde Fußball zu spielen, hatte man noch keinen ausgewiesenen Fußballplatz. Das sollte dann auch bis 1985 so bleiben. Man bediente sich zum Spielen mit den angrenzenden Dorfwiesen. Da man früher viel mehr Heu für die Rindviecher brauchte, waren entsprechend um das Dorf zahlreiche Wiesen angelegt. In den Anfangsjahren war die Wiese von Peter Wild der angesagte Fußballplatz. Er befand sich beim jetzigen Grundstück von Walter Mayerhofer, und zog sich bis zum angrenzenden Feld hinauf. Wie man auf dem Übersichtsblatt sehen kann, blieb rund um Oberharthausen keine Wiese unbenutzt. Das Bespielen ging aber auch nicht das ganze Jahr über, weil die Besitzer das Gras und Heu brauchten, und so dann die Fußballer bis nach der Heuernte aussperrten. Aber es fand sich immer wieder ein Eck, wo der Ball rollen konnte.
Kleine Grafik der Fußballplätze in Oberharthausen
Später war der zentrale Bolzplatz die große Fläche vor dem Lagerhaus vom Zellmer Luk. Zwar war der Boden asphaltiert, aber was macht das schon? Nach jeder Kirche wurde gebolzt was das Zeug hielt, so manche „Feiertaghose“ wurde zerrissen. Auch der Lokalmatador Mayer Xare ließ es sich als leidenschaftlicher Fußballer nicht nehmen, bis ins hohe Alter auf der Straße mit zu kicken. Diebische Freude machte es ihm, wenn ihm die Kleineren einfach nicht den Ball abnehmen konnten. Ab und zu ging der Ball natürlich auch in den Vorgarten der Schmaißer Maria, oder in eine Scheibe vom Schmaißerhaus. Da wurde zwar dann kurzzeitig geschimpft, aber das Spiel ging einfach weiter.
Vor dem Lagerhaus wurde kräfig gebolzt. Tor war die Garage neben dem Lagerhaus.
Es gab auch Spiele gegen die Pönninger. Man muß sagen, der gemeine Pönninger war damals nicht so der Typ Fußballspieler. Nein, die Pönninger Burschen liebten eher das Bier und gingen auch keiner Rauferei aus dem Weg. So kam es, dass man deshalb die Pönninger regelmäßig auf ihrem eigenen Platz, dem Giglberg besiegte. Die Oberharthausener, die ein sicheres Passspiel beherrschten, brauchten eigentlich immer nur die erste Viertel Stunde überstehen, weil dann ging den Pönningern regelmäßig der Dampf aus. Den ganzen Weg nach Oberharthausen wurde dann heimwärts von den Oberharthauser Burschen der Schlachtruf geschrien: Hi ha ho, Pönning ist k.o. Das entlockte auch so manchen älteren Oberharthauserer ein Schmunzeln. Die meisten waren zwar nicht besonders am Fußball interessiert, aber Pönning wurde geschlagen. Das war immer ein Grund zur Freude in Oberharthausen. Aber manchmal gab es auch richtig schwere Schlachten, wenn der berüchtigte Nißl Sigi Ausputzer spielte. Da hieß es Fuß weg ziehen, weil der schonte weder sich noch den Gegner. Auch hatten die Oberharthauserer oft das große Pech, dass der Hermann Ammer aus Pönning den Schiedsrichter machte. Man konnte warten, bis er sich das erste Mal mit dem Englberger Sepp anlegte. Das kam dann natürlich erschwerend für die Oberharthauserer hinzu. Aber wie gesagt, man kann sich in früheren Zeiten an keine Niederlage gegen Pönning erinnern…
Ein Spiel Feuerwehr gegen Landjugend in Pönning 1983, also Oberharthausener unter sich
Getrieben von der Kraft der Jugend und den Mut des Aufbegehrens schon verinnerlicht, wollte es die Landjugend einfach wissen. Sie forderten die Feuerwehr zu einem Kräftemessen mit dem Ball heraus. Vor dem Spiel wurden schon die heißesten Sprüche losgelassen, so wie "der schießt heute kein Tor, weil ich ihn decke"..usw. Dass dann der genau noch zwei Tore schoß war so nicht geplant. Und so kam es wie es eben kommen mußte. Die Landjugend mußte Lehrgeld bezahlen. Befanden sich doch ein paar Cracks bei der FFW, die dieses Spiel technisch versiert und mit Überblick, gegen die Kraft der Jugend, sicher nach Hause fuhren. Da gab es zum Schluß dann doch ein paar lange Gsichter, weil sich die Landjugend viel mehr erhoffte als "Zweiter" zu werden, aber die Hackordnung war wieder hergestellt.
die "Alten" von der FFW von links:
Schiedsrichter Hans Senft , Franz Zellmer, Josef Aigner, Hein Sax (halb verdeckt),
Ludwig Zellmer, Hans Schießl, Hans Weiß, Josef Englberger, Josef Sax
Johann Aigner, Ludwig Stautner, Franz Pömmerl
die "jungen Wilden" von der Landjugend von links stehend:
Schiedsrichter Hans Senft, Xaver Mayer, Sebastian Luger, Franz Weiß, Hans Zisterer, Reinhold Märkl, Ulrich Aigner
kniend von links:
Franz Märkl, Lothar Zellmer, Josef Lachenschmidt, Joe Weiß, Wolfgang Gruber
Spielgemeinschaft Oberharthausen und Pönning im Turnier in Hirschling
Bolzplatzeinweihung 1985
Nachdem die Stadt Geiselhöring unter Bürgermeister Stierstorfer am Ortsende von Oberharthausen das Feld von Otto Winderl gekauft hatte, begann die KLJB Oberharthausen unter der damaligen Führung von Xaver Mayer junior und Uli Aigner die Planung und Gestaltung des Bolzplatzes. Es wurde dabei auch ein Blockhaus zum Grillen mit Rundlingen in Eigenleistung erstellt sowie ein Kinderspielplatz. Für eine Kinderrutsche wurde extra ein Erdhügel aufgeschüttet, um ein schönes Gefälle zu bekommen. Das Fußballfeld wurde von den Bauern von Oberharthausen planiert und die Landjugend klaubte in einer groß angelegten Aktion den Sportplatz von Steinen ab. Danach wurde von zwei Fußballverrückten (Co und Hein) der Platz nur mit der Kraft des Körpers mittels einer Walze planiert, um ja keine Traktorspuren im Erdreich zu hinterlassen. Zisterer Hans hatte den Platz vermessen und dann wurde entlang der angrenzenden Feldseite die vorgeschriebenen Sträucher gesetzt. Wo sonst als beim Hans Schmaißer in der Werkstatt wurden die Gerüste für die Fangzäune zusammengeschweißt und anschließend am Fußballplatz gesetzt. Von der Zimmerei Fischer wurden Holztore bestellt und aufgestellt.
Diese ganzen Arbeiten wurden in Eigenleistung von der Dorfbevölkerung und hauptsächlich der Landjugend durchgeführt.
Nachdem der Platz bespielbar geworden war und auch die Sträucher zu wachsen begannen, war es an der Zeit den Platz einzuweihen.
Mit einem Marsch der Dorfvereine wurde zum Sportplatz gezogen. Herr Pfarrer Buchner führte eine Hl. Messe durch und segnete den Platz. Danach gab es Mittagessen in der ausgeräumten Mayer-Halle. Nachmittags fanden zwei Fußballspiele statt. Einmal die Oberharthausener Burschen gegen Pönning und dann die Senioren von Oberharthausen gegen den Stadtrat Geiselhöring. Beide Spiele konnten die Oberharthausener gewinnen, was sonst?
Das ganze Geschehen wurde dann in der Mayer-Halle und in der Bar ausgiebig gefeiert.
Fußballspiel gegen Pönning 1985 bei Sportplatzeinweihung Stehend von links: Sattler Sepp, Rodler Hans, Haller Christian, Stierstorfer Sepp, Hunder Bernd, Krempl Erwin, Nißl Sigi, Schrock Helmut, Schrock Roland, Sax Hein, Stahl Klaus, Märkl Reinhold, Luger Sebastian |
Mannschaften Senioren Oberharthausen und Stadtrat Geiselhöring
von links stehend:
Leo Hofmeier, Xare Mayer, Wick Stautner, Konrad Wild, Franz Zellmer, Hans Aigner, Werner Brielbeck, Hans Weiß,
Johann Eiglsperger, Werner Huber, Rudi Haslbeck, Josef Marterer, Eduard Würstl senior, Franz Bayer, Otto Straßer
von links kniend:
Franz Stierstorfer, Fred Stautner, Helmut Schrock, Franz Pömmerl, Ludwig Zellmer, Josef Aigner, F.X. Stierstorfer,
Hans Niedermeier, Bernhard Krempl
Xare verwandelt Elfmeter
Seit dieser Zeit wird regelmäßig auf dem Bolzplatz Fußball gespielt. Der Platz ist auch wegen der Örtlichkeit sehr gut angelegt, weil er weg ist von der Dorfstraße. Der nahe Kinderspielplatz ist die ideale Ergänzung hinzu. Zu den Dorffesten wird auch regelmäßig gekickt. Als Abschluss findet dann ein Fußballspiel statt. Ob gegen Jungstammtisch Kay, Pönning, Hirschling, Damen Perkam, Mädchen untereinander, irgend ein Spiel findet immer statt. Seit der Bolzplatz besteht wird er regelmäßig benutzt. Als idealer Treff für alle Fußballinteressierten spielten auch Pönninger, Geiselhöringer oder Pillinger mit. Hans und Helga Senft aus Pilling waren gern gesehene Gäste bei unseren Trainingsspielchen. Als gute Vereinsspieler wurden unsere Spiele gerne zu Trainingszwecken angenommen und hinterher so manche Halbe gezwitschert. Und so hört man heute noch die Kinder vom Bolzplatz, wenn sie vor Vergnügen den Ball nachlaufen.
1989 Damenspiel: Oberharthausener Damen gegen die Gründungsmannschaft der Damen vom SV Perkam
Oberharthausen gewinnt das Spiel sensationell mit 1:0
Die Gründungsmannschaft der Damen des SV Perkam richtete im Rahmen ihrer Feierlichkeiten ein Fußballspiel aus. Dazu wurde ein passender Gegner gesucht. Man wollte sich der Sache sicher sein, und fragte in Oberharthausen nach, ob sie denn bereit wären, das Jubiläumsspiel gegen sie auszurichten. Nach Rücksprache mit den Damen sagte der Trainer von Oberharthausen Co die Teilnahme zu. Da schon viele Damen von Perkam aus der Gründungsmannschaft nicht mehr aktiv waren, suchten die Perkamer mit Oberharthausen einen Gegner, der leicht zu schlagen sein sollte. Was die Perkamer natürlich nicht im Traume ahnen konnten, war der Umstand, dass unsere Damen das Spiel sehr sehr ernst nahmen. Man wollte sich nicht zum Abschuß freigeben. Deshalb wurde auch zu dem Spiel hin sage und schreibe 6 Wochen 5-6 x die Woche trainiert. Co als Cheftrainer und Stahl Klaus, Weiß Joe und Sax Hein als Helfer standen den Damen mit Rat und Tat zur Seite. Es wurde sehr gut trainiert, die Damen wurden zunehmend selbstbewußter und sicherer. Aber es wurde dann Zeit, dass der Spieltag endlich kam, weil sich manche Spielerinnen durch den Lagerkoller und übertriebenen Ehrgeiz etwas in die Haare kriegten.
Als endlich der Tag da war, stieg die Anspannung merklich an. Das Spiel wurde durch Herrn Radlbeck sogar gefilmt, und Xare Mayer kommentierte es vom Dach eines Zuschauerhäuschens. Das Spiel entwickelte sich eigentlich so wie erwrtet, die Damen vom SV Perkam waren einfach ballsicherer und rückten von der erste Minute auf das Oberharthausener Tor vor. Das führte zu allerlei Geplärre, weil Co, Joe, Klaus und Hein mit lauten Anweisungen die Oberharthausener Spielerinnen richtig plazieren wollten und ihnen ihre Standorte und Taktik vorgaben. Aber die Perkamerinnen liefen vergebens an das Bollwerk in der Abwehr an. Margit, Karin und Gertraud im Tor hielten den Kasten sauber. Dann gab es eine Schreckminute, Elfmeter für Perkam wegen Handspiels. Als schon niemand mehr hinsehen konnte, knallte die Perkamer Spielerfrau den Ball über den Kasten. Das wiederum machte den Oberharthauserer Damen wieder Mut. Noch stand es ja 0:0 und man versuchte, durch zwischenzeitliche Konter die Perkamer in die Defensive zu zwingen. Als wieder einmal ein Ball vor dem 16er der Oberharthausener abgefangen wurde, nahm sich Mia Mayer, angetrieben durch alle 4 schreienden Trainer, allen Mut, überspielte im Alleingang zwei Perkamerinnen und schloß mit einem satten Flachschuß zum 1:0 für Oberharthausen ab. Den Perkamer stockte der Atem, die Oberharthausener schrien ihre Freude und Erleichterung hinaus. Nun kamen die Angriffe der Perkamer und es erfolgte die letzte viertel Stunde ein Powerplay. Doch nichts half ihnen, Oberharthausen gewann sensationell durch eine kompakte Mannschaftsleistung und eine unwiderstehliche Einzelaktion dieses Spiel.
Den Perkamerinnen war das ganze nicht ganz geheuer, sie gratulierten sportlich, hatten sich aber sichtlich mehr erhofft. Im Zeitungsbericht stand dann auch noch, als wenn Perkam 1:0 gewonnen hätte. Sie waren eben schlechte Verlierer. Dieser Sieg wurde anschließend natürlich richtig gefeiert und die Spielerfrauen von Oberharthausen warfen, wie es so Sitte ist, ihren Trainer Co vor Freude in die Luft.
Damit haben die Oberharthausner Damen einen richtig schönen, planmäßig vorbereiteten, aber niemals geglaubten Sieg zur Freude des ganzen Dorfes errungen. Das können sie noch ihren Kindern erzählen, sowas hat Bestand!
Damen-Fußballspiel Sportschau und 1. Halbzeit
Damen-Fußballspiel 2. Halbzeit mit Tor von Mayer Mia
Damen-Fußballspiel Ende 2. Halbzeit und Schluß
Fußballspiele als Attraktion bei den Dorffesten in Oberharthausen
Dorffest 1989 : Die Damen von Oberharthausen spielen
gegen die Damen der "Red Cracks Geiselhöring"
Spiel Oberharthausen gegen Pönning 1989 am Giglberg
Spiel Oberharthausen gegen Pönning 1992
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Fußballspiel Dorffest 2005 gegen Damenmannschaft SV Perkam |
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Fußballspiel Dorffest 2007 gegen Hirschling |
Fußballspiel Dorffest 2008 gegen Stadtrat Geiselhöring |
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Fussballspiel Dorffest 2012 Auswahl Mädchen Hainsbach - Oberharthausener Kid`s |
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Fussballspiel Dorffet 2013 C-Mädchen Perkam/Hainsbach gegen Oberharthausener Kid´s |
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Fussballspiel Dorffest 2014 Mädchen/Damenauswahl Perkam gegen Auswahl Oberharthausen |
Maibaumtradition
Das Maibaum wurde von den Burschen in den 50er bis Ende der 70er Jahre immer neben der Viehwaage beim Mayer aufgestellt. Dazu musste jedes Jahr ein Loch gegraben werden. Anschließend ging man dann in die "Hall" auf a Brotzeit und eine Maß Bier. Der Maibaum wurde früher alle zwei Jahre aufgestellt. Ab 1979 jedes Jahr. Die Organisation hatten immer die Burschen. Als dann 1980 die "Hall" geschlossen wurde, wurde der Maibaum beim Gasthaus Wacker aufgestellt.
1979 Maibaum aufstellen bei der Viehwaage
Das war noch in der Zeit, als es zwischen den Oberharthausenern und Pönningern oder Pillingern noch gewisse Konflikte beim Maibaumstehlen gab. Es war jahrelang eine Rivalität zu spüren, ob bei den Fußballspielen oder auch beim Maibaum aufstellen.
Sepp Danner erzählt, dass die Oberharthausener Burschen früher mal den Pönninger Maibaum gestohlen haben, und gleich eine Anzeige bekommen haben. Sie mussten den Baum wieder zurückgeben.
Bei einem anderen Maibaumdiebstahl von den Pönninger haben die Oberharthausener den Maibaum gleich in einem Feld eingeackert, damit die Pönninger den Baum nicht mehr fanden. Diese Geschichte hat der Vater von Sepp Danner noch gewußt. Das ist natürlich ein besonderes Schamnkerl.
Wieder ein anderes Mal haben die Pillinger den Baum der Oberharthausener fortgetragen. Der Hüter Wick hat dabei leider den Arm unter den Maibaum gebracht und kam nicht mehr weg. Der Schmied Xare hat die Chance gnutzt und hat ihn mit einem Stecken so richtig "gewassert" (geschlagen).
Bei einem Maibaumaufstellen Ende der 70er Jahre kochten die Emotionen richtig hoch, nachdem die Pönninger den Oberharthausenern das Maibaumloch mit Schutt (zerbrochene Flaschen, Büchsen, Mist usw. zugefüllt haben (war Walter Pielmeier von Neufang). Die Oberharthausener wolltend araufhin den Maibaum der Pönninger stehlen, der in Oberholzen gelagert war. Schrock Sigi war zu einem Besuch bei den Pönningern beim Peringer in Oberholzen. Als er mit seinem Auto vorfuhr, ließen sie ihn nicht mehr heim und hielten ihn fest. Die Oberharthausener wollten ihn befreien, kamen aber nicht durch das Tor. Als dann ein Pönninger (Hans Ammer jr.) später mit seiner "Ente" durch das Dorf fuhr, rächte sich Fred Stautner und haute ihm mit dem Fuß in die Autotür. Jedenfalls dauerte es keine halbe Stunde und 30 Pönninger standen vor dem Hof von Pömmerl. In dem Hof hatten wir den Maibaum versteckt, bzw. er hing am Überdach des Stadels. Die Pönninger reihten sich vor dem hohen Hoftor auf und warfen mit zwei Meter langen Papierholzstämmen über den Zaun in den Hof herein. Fred Stautner schlich sich inzwischen mit einem Kübel Odl heran, und schüttete ihn durch den Zaun auf den Stierstorfer Hans. Die andere Hälfte des Kübels bekam er selber und der Sepp Englberger ab, weil er den breiten Torpfosten nicht sah und der Odl zurückspritzte. Diese Aktion trug auch nicht zur Deeskalierung bei. Die Pönninger versuchten auch durch den Stadel hinten in den Hof zu gelangen. Diese Möglichkeit nahm ihnen Franz Pömmerl, weil er ihnen mit einem Spaten in der Hand drohte, jedem der den Haken für die Fixierung des Stadeltores öffnen will ( dazu musste man von außen mit den Fingern an den Haken herinnen kommen) haut er mit dem Spaten seine Finger ab. Das war den Pönningern dann doch zu riskant. Mitten im Durcheinander auf dem Hof sind auch ein paar Maibaumwächter im Stadel ( genauer im Heustock) von der "Wache" erwacht. Sie stiegen dann über den noch schlafenden Rudi Schrock drüber, der von dem ganzen Spektakel gar nichts mitbekam, weil er einfach einen sehr tiefen Schlaf hatte. Der Kampf an der "Front" ging inzwischen weiter. Die Pönninger rissen einen Kanaldeckel von der Straße heraus, und wollten ihn über den Zaun werfen. Jetzt kam aber der große Auftritt vom Schütz- Opa. Er schimpfte die Pönninger und drohte ihnen, dass er die POlizei holt, wenn sie den Deckel nicht wieder einsetzen. Als sie es nicht taten, ging Sepp Aigner furchtlos vor das Tor und setzte den Deckel wieder ein. Daraufhin zogen sich die Pönninger zurück und fuhren wieder nach Hause.
Anwesen Pömmerl, wo die Pönninger über den hohen Zaun Holzstämme warfen
Maibaumloch graben 1983 ( Betonsockel mit Eisenschienen)
1983 wurden von der Landjugend die Stahlträge für den Maibaum beim Gasthaus Wacker einbetoniert. Vorher musste ja jedes Jahr ein Loch gegraben werden, um den Maibam darin einzusetzen. Nun hatte das Graben ein Ende. Es begann eine neue Zeit mit neuer Technik. Es wurde am Ende vom Maibaum eine Welle durchgesteckt, die es ermöglichte, den Baum in die Senkrechte zu bringen. Überall in den Dörfern wurden jetzt solche schwere Eisenträger zur Baumsicherung einbetoniert.Nach dem Aufstellen ging man ins Wirtshaus Wacker. Dort spendierte die Landjugend Freibier und eine Brotzeit für die freiwilligen Helfer.
Maibaum aufstellen 1984
Maibaum holen (1984) Von links: Aigner Uli, Mayer Xaver, Lachenschmidt Sepp, Englberger Sepp, Zisterer Hans, Schreiner Anton, Sax Hein und vorne Franz Märkl |
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Maibaum bewachen 1984 |
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Maibaum aufstellen 1986
Maibaum aufstellen 1988
Maibaum aufstellen 1989
Fahnenweihen und Gottesdienste
Auch in den 70er und 80er Jahren war die Landjugend gern auf den Fahnenweihen. Was jetzt öfters zu hören war, waren beim Gottesdienst die sogenannten "Jazzmessen" von Jugendkapellen. Ganz andere Lieder wurden gesungen und auch die Musik war nicht mehr die Orgel, sondern eine Band mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboard. Das war ganz im Sinne der damaligen Jugend und so war es auch nicht verwunderlich, dass solche Jugendmessen auch in den Kirchen gehalten wurden. So hatte auch Landjugendvorstand Sigi Schrock öfters die "Leiblfinger Jugendband" in unserer Kirche. Hier auf dem folgenden Bild spielten sie bei der Fahnenweihe 1975 in Pönning.
Die Landjugend Oberharthausen gestaltete 1983 auch einen Gottesdienst. Die Andi Mayer, Gertraud Schiesl und Elisabeth Stelzl (damalige Freundin von Peter Schneck) begleiteten mit Gitarre die Lieder. Die Lieder gesungen hat die ganze Landjugend vorne am Altar. Karin Gegenfurtner aus Perkam hatte diese Gottesdienstgestaltung mit Pfarrer Hans Buchner organisiert.
Leiblfinger Jugendband
Fahnenweihe 1974 in Radldorf
Von links vorne: Elfriede Gruber, Siegfried Schrock, Heinrich Sax, Josef Sax
Von rechts vorne: Christa Aigner, Josef Aigner, Franz Pömmerl, Rudolf Schrock, Alois Aigner Fahnenjunker: Helmut Schrock
Fahnenweihe Radldorf 1974:
Links nach rechts: Josef Englberger, Alfred Stautner, Helmut Schrock,
Franz Pömmerl, Martina Pömmerl, Alois Aigner, Petzenhauser Metzger,
Rudolf Schrock, Christa Aigner, Heinrich Sax, Siegfried Schrock, Taferlbua
Fahnenweihe Radldorf 1974:
Von links:
Christa Aigner, Margit Schrock, Gertraud Luger, Rita Lachenschmidt,
Martina Pömmerl, Franz Pömmerl, Hanne Schrock, Siegfried Schrock
Fahnenweihe 1975 in Pönning:
linke Seite von vorne: Maria Gürster, Heinrich Sax, Anton Schreiner, Rudolf Schrock
rechte Seite von vorne: Margit Schrock, Pömmerl Franz, Josef Aigner, Alois Aigner
Fahnenjunker: Helmut Schrock; Vorstand außen: Siegfried Schrock
Taferlbua: Roland Schrock
Burschenverein bei Fahnenweihe 1979 in Oberharthausen
Von links: Aigner Uli, Märkl Reinhold, Mayer Xaver, Schrock Roland (Fahnenjunker)
Märkl Franz, Lachenschmidt Sepp, Zellmer Lothar, Luger Sebastian
Fahnenweihe Pilling 1982 |
Fahnenweihe Pilling 1982 |
Fahnenweihe Pilling 1982 |
Burschenfahnenweihe Atting 2006 |
Burschenfahnenweihe Atting 2006 |
Theaterspiele
Theater "Die zwei Halbschönen" 1980
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Theater "Gaudi im Heu" 1982
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Der bekehrte Hausdrach 1984
von links stehend: Wolfgang Gruber, Peter Schneck, Sebastian Luger, Sepp Lachenschmidt, Uli Aigner
von links sitzend: Angela Danner, Christine Danner, Claudia Schießl
Herzblattaufführung 1994
die Damen von links: Wolfgang Gruber, Sepp Lachenschmidt, Uli Aigner
Landjugendausflüge
1883 irgendwo in Österreich
Ausflug nach Salzburg
1983 auf der IGA in München
1983 auf Schloß Linderhof
Erste- Hilfe Kurs 1983 im Gasthaus Wacker
21.7.2002 Einweihung des neuen Gemeinschaftshauses - Landjugend Oberharthausen
Im September1998 fragte der damalige Ortssprecher Uli Aigner bei der Stadt Geiselhöring an, ob man für Oberharthausen ein kleines Häusl bauen könnten, als Ersatz für das Jugendheim, weil 1999 die Stadt Geiselhöring das Gemeindehaus an die Familie Franz Xaver und Ursula Maurer verkaufte. 1999 wurden schon Gespräche mit den Vereinsvorständen geführt und ein Bauauschuß im Gasthaus Wacker gegründet ( Martin Pömmerl und Aigner Andreas und Aigner Johannes waren dabei für die Landjugend vertreten). Es wurden erste Entwürfe von dem Bauauschuß erarbeitet. Ziel war ein Haus wie es etwa die Hirschlinger auf ihrem Boltzplatz haben.
Bürgermeister Franz Xaver Stierstorfer hatte aber damals schon den nötigen Weitblick, und sagte, wenn wir schon was bauen, dann ein Gemeinschaftshaus mit einer separaten Abteilung für die Jugend. Er sah das dringende Problem auf Oberharthausen zukommen, dass in absehbarer Zeit kein Wirtshhaus mehr besteht, und dann die Bürger keinen Ort der Versammlung hätten. Dem wollte er vorbeugen, und so entwarf der Architekt Gerhard Stierstorfer das Gemeinschaftshaus ins einer jetzigen Form, und, was ganz wichtig war, er machte den Plan ganz unentgeltlich! Danke an dieser Stelle dem Architekten Gerhard Stierstorfer und auch dem Stadtrat Geiselhöring, der dem Projekt zustimmte.
Der Bürgermeister erwartete aber im Gegenzug eine Eigenleistung vom Dorf bei den Bauarbeiten, damit die entstehenden Kosten in Grenzen gehalten werden können. Herr Stierstorfer wurde auch nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil. Die Dorfgemeinschaft wuchs über sich hinaus und half in einer einmaligen Gemeinschaftsarbeit zusammen, bis dann am 20.9.2000 zur großen Freude schon die Hebefeier ausgerichtet werden konnte. Diese Zusammenarbeit an "unserem Gemeinschaftshaus" hat dem Dorf gut getan. Jung und alt schwitzen zusammen und halfen sich gegenseitig wo es nur ging. Das Gemeinschaftshaus war ein Glücksfall für das Dorf, weil hier in der Zusammenarbeit der Grundstein gelegt wurde, dass der Zusammenhalt bei den späteren Dorffesten erhalten blieb, und von einer Generation auf die Nächste übertragen werden konnte.
Am 21.07.2002 konnte dann das Gemeinschaftshaus durch Herrn Pfarrer Josef Schmaißer eingeweiht werden. Ortssprecher Uli Aigner bedankte sich bei allen Vereinen und der Stadt Geiselhöring für die Zuschüsse zum Bau. Was das Jugendheim angeht, so wurde für die Inneneinrichtung vom Kreisjugendring 2500 € bereitgestellt, wofür Uli Aigner den damaligen Vorsitzenden Josef Zellmeier recht herzlich dankte.
So hat die Landjugend jetzt ein schönes neues Jugendheim bekommen, wo sie nun seit 2002 ihre Treffen und Versammlungen abhalten können. Das Jugendheim wird auch von der Landjugend gerne als Rückzugsort angenommen, wo gekickert, gedartet oder einfach nur Musik gehört wird.
Seit dem Jugendheimbau ist die Landjugend fest in die Feste der Dorfgemeinschaft integriert. Um es anders auszudrücken, ohne die Landjugend wären die Feste nicht durchführbar. Sie machen in Alleinregie das Grillhäuschen ( grillen Steak, Cevapcicci, Würstchen, Käseausgabe) und auch den Service dazu. Die fleißigen Mädchen verteilen die Gerichte, die die Jungs gegrillt haben.
Landjugend beim Weinfest 2019
Sonstige Aktivitäten der Landjugend
Erste Hilfe Kurs 1983
72 Stundenaktion April 2001 - Landjugend streicht das Feuerwehrhaus
2006 Oberharthausen gewinnt die KLJB Kicker WM
2007 - 72 Stundenaktion der Landjugend
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2010: Altkleidersammlung am 13. März 2010
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2019: Altkleidersammlung
Fußballspiele der Landjugend beim Dorffest
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Fußballspiel Dorffest 2005 gegen Damenmannschaft SV Perkam |
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Fußballspiel Dorffest 2007 gegen Hirschling |
Fußballspiel Dorffest 2008 gegen Stadtrat Geiselhöring |
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Fussballspiel Dorffest 2012 Auswahl Mädchen Hainsbach - Oberharthausener Kid`s |
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Fussballspiel Dorffet 2013 C-Mädchen Perkam/Hainsbach gegen Oberharthausener Kid´s |
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Fussballspiel Dorffest 2014 Mädchen/Damenauswahl Perkam gegen Auswahl Oberharthausen |
Maibaumaufstellen
Maibaum aufstellen 2006
Maibaum aufstellen 2007
Maibaum aufstellen 2008
Maibaum aufstellen 2009
Maibaum aufstellen 2010
Maibaum aufstellen 2011
Maibaum aufstellen 2012
Maibaum aufstellen 2013
Maibaum aufstellen 2014
Maibaum aufstellen 2015
Maibaum aufstellen 2016
Maibaum aufstellen 2017
Maibaum aufstellen 2018
Maibaumholen, Aufstellen und Versteigerung des alten Baumes 2019
Seit 2009 wird der Maibaum auf dem Boltzplatz neben dem Gemeinschaftshaus aufgestellt. Hierzu wurde unter der Aufsicht von Mauerer Hans Zisterer neue Eisenträger gesetzt. Die Versetzung des Maibaums zum Gemeinschaftshaus hatte den Grund, weil 2008 die Ortsurchfahrt neu geteert wurde und das Maibaumgestell ein Hindernis darstellte. Desweiteren wurde das Aufstellen des Baumes durch die Zäune der Anrainer erschwert. Jetzt hat man am Boltzplatz einen freien Zugang zum Baum.
Früher wurde der Baum beim Dorfschmied (Wallner Xare) hergerichtet ( entschält und die Kränze gebunden). Dann kamen die Jahre, wo unter genauer Aufsicht beim Hans Schmaißer der Baum den #Sicherungsring geschweißt bekam. Auch hatte der Hans Schmaißer ein Spezialwerkzeug hergerichtet (einen großen Bohrer der mit Hand durch den Baum gedreht werden musste), mit dem der Baum für die später eingesetzte Welle durchbohrt wurde.
Jetzt schälen die Burschen den Baum schon im Wald, und fahren ihn dann mit dem alten Nachläufer meistens zum Hof von Aigner Obberharthausen, wo er den Feinschliff bekommt. Am Boltzplatz kommen dann die Kränze und der Gipfel dran. Die Landjugendmädchen behängen den Baum auch mit weißblauen Girlanden. Fertig geschmückt wird er dann aufgestllt. Nach dme Aufstellen gibt es Freibier und Brotzeit von der Landjugend. Danach wird der alte Baum versteigert.
In den letzten Jahren haben auch die Kinder ihren eigenen Maibaum. Sie schmücken ihn selber und stellen ihn auch selber auf dem Bergerl der Kinderrutsche am Spielplatz auf.
So wird diese schöne alte Tradition des Maibaum aufstellens in Oberharthausen auch weiterhin gepflegt.
Aktuelle Landjugendvorstandschaft
von links: Kassier Stefan Aigner, 2. Vorstand Franz Bauer, 1. Vorstand Fabian Zellmer,
Schriftführer Korbinian Nagl
1. Fahnenjunker Florian Wieser 2. Fahnenjunker Dennis Niedermüller
Das war der Versuch einer Chronik des Burschenvereins 1913 bis hin zur Landjugend 2019. Über hundert Jahre ist er nun schon aktiv, und es geht weiter. Es wurde hauptsächlich eine Fotodokumentation. Aber die Bilder gewinnen mit der Zeit an Wert und Interesse. Im Alter mag jeder noch mal seine Jugendbilder sehen. Dabei fällt einem dann immer auch ein Schwank ein und man kriegt ein Schmunzeln im Gesicht. So macht die Chronik auch Sinn, wenn man sich an Personen oder Ereignisse erinnen kann.
Vielleicht ist es ja 2023 zum 110 jährigen Gründungsfest möglich, eine kleine Feier zu Ehren der Burschen und Landjugend zu halten. Einer der ältensten Vereine im Landkreis, der heute noch existiert, hätte diese Anerkennung sicherlich mehr als verdient!
In diesem Sinne... Möge der Verein weiter blühen ....
Quellen:
- Orts- und Hofgeschichten, Josef Schmaißer
- Die Geschichte der Gemeinde Pönning Hans Haller, Josef Schmaißer
- Geschichte der Gemeinde Perkam, Albert Ammer
- Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg Band 36, Die katholischen Burschen, Brigitte Elisabeth Ernsberger
- Unterlagen zur Gründung der Burschenvereine, MdL Zellmeier
- Mail zur Gründung der Kolpingfamilie Geiselhöring, Vorsitzender Fabian Obstbaum
- Zeitungsauschnitte der Landjugend, Stadtverwaltung Geiselhöring Fraus Sers
- Bilder von Mia Sax, Josef Lachenschmid, Sebastian Luger, Robert- und Roland Schrock
- Zeitzeugen Sepp Danner und Sepp Zellmer
- Kreisjugendring Straubing
- Bilder von Landjugend Oberharthausen