Offizielle Fahnenweihebilder von Fotograf Fischer
Straubinger Tagblatt vom 24. Mai 2023 von Elisabeth Ammer
Fahnenweihe Teil 4 – Fahnenweihe und Umzug
Vielleicht ist es manchem schwer gefallen aufzustehen, aber die Landjugendmannschaft war am Sonntag Morgen vollzählig zum Einholen des Patenvereins angetreten. So traf man sich um 8:00 Uhr beim Ortsrand ein. Die drei Pönninger Vereine marschierten die Strecke nach Oberharthausen und die Oberharthausener KLJB erwartete sie auf Höhe Anwesen Gruber. Nach der innigen Begrüßung der Vereine mit den Fahnen der Fahnenjunker, zog die Musikkapelle voran ins Festzelt zum Weißwurstfrühstück. Um 9:30 formierten sich die insgesamt 15 Vereine zur Aufstellung zum Kirchenzug. Über die Hauptstraße vom Dorf erreichte der Zug den Dannerhof. Hier bot sich für die Kirchenbesucher ein tolles Ambiente. Genügend Platz und Bestuhlung und auch eine Schattenzone, die gerne angenommen worden ist. Richtete man den Blick nach vorne, dann überstrahlte der erhaben aufgebaute Altarraum die ganze Szene. Auf einem feuerroten Tuch war das große Kreuz Jesu gehängt. Das Kreuz hängt normalerweise im Leichenhäuschen von Oberharthausen und wacht über die Verstorbenen zu seinen Füßen. Aber nicht am Sonntag, denn da durfte er über einer Fahnenweihe wachen. Hier konnte er an einer alten Tradition teilhaben, nämlich wenn der Herr Pfarrer zu seinen Füßen die neue Fahne mit dem Bildnis der Kirche von Oberharthausen weiht. Das wird ihm sicher gefallen haben. Zwei frisch geschlagene Birken, Blumenkästen und ein Blumengesteck am Altar rundeten das herrliche Gesamtbild ab. Blickte man nach vorne rechts, so sah man die Musikband aus Regensburg von der Bewegung „Jugend 2000“, welche die heilige Messe musikalisch und gesanglich hervorragend begleitete. Streifte der Blick nach links, so reihten sich die Fahnenjunker zu einer Linie auf, was natürlich zusätzlich ein toller Anblick für die Kirchenbesucher war. Die Bänder für die Fahnenweihe fanden neben dem Altar auf weichen Kissen ihren Platz.
Der Herr Pfarrer Daschner zog mit den Ministranten ein und feierte eine heilige Messe. In der Predigt ging er auch auf die Gründungszeit des damaligen Burschenvereins ein und freute sich, dass der Verein nach Wiedergründung nach dem 1. Weltkrieg 1928 noch bis heute Bestand hat. Er bat während des Gottesdienst auch den lieben Gott um eine Stunde Windstille, weil dieser sich mächtig breit machte, das Messbuch ungefragt umschlug und auch den Flyer der Kirchenlieder umherwirbelte. Zwischenzeitlich trat ein Vertreter von der Organisation „Jugend 2000“ ans Rednerpult und warb bei der Jugend für die Teilnahme an einem Weltjugendtag.
Nach der Hl. Kommunion segnete der Herr Pfarrer dann die neue Fahne und die vier Erinnerungsbänder. Die Festmädchen aus Pönning und Oberharthausen erklärten dabei den Sinn jedes einzelnen Bandes. Es wurde vom Patenverein Pönning ein Band an die Oberharthausener Fahne geheftet und ein Freundschaftsband von Oberharthausen an die Pönninger Fahne. Das Band vom Bürgermeister und Schirmherrn Herbert Lichtinger und ein Trauerband für die Verstorbenen wurde an die neue Oberharthausener Fahne angebracht.
Im Anschluss hielt der Schirmherr eine Rede zum Fest. Er bedankte sich bei der Landjugend von Oberharthausen und Pönning für ihren Zusammenhalt. Er sagte, er hat sehr gerne das Amt des Schirmherrn angenommen und freute sich, dass alles so gut organisiert und gelungen ist. Nach dem Bürgermeister ergriff der Vorstand der KLJB Oberharthausen das Wort. Er erzählte, wie es zu dem Vorhaben der Fahnenweihe gekommen ist und erklärte die Motivauswahl der Fahne. Er vergaß nicht, sich bei allen freiwilligen Helfern und Spendern zu bedanken, vorrangig der Kirchenverwaltung Oberharthausen, die die Fahne zur Hälfte bezahlt hat.
Nach dem Hl. Segen vom Herrn Pfarrer setzte sich der Zug wieder in Richtung Festzelt in Bewegung. Hier wurde ausgiebig das Arcobier und auch der Krustenbraten von der Spanferkelbraterei Franz Leonhardt getestet und für sehr gut befunden. Die Kinder erfreuten sich an der wunderbaren Hüpfburg und im Gemeinschaftshaus hatten die Landfrauen schöne Kuchen, Torten und Krapfen vorbereitet. So kam jeder in seinen Genuss und war gestärkt für den Festzug.
Pünktlich um 14:30 Uhr setzte sich der Festzug in Bewegung. Diesmal ging die Route über den Auweg hoch bis zur Kreisstraße, dann um den Zellmerhof herum und die Hauptstraße wieder zurück zum Festzelt. Die Gäste spendeten dabei reichlich Applaus. Überall waren die Häuser, Gärten und Zäune geschmückt und die Fahnen wehten im Wind. Ein erhebender Anblick ist das schon, wenn so eine Kolonne lustiger und gut aufgelegter und so wunderbar gekleideter Jugendlicher, und mit ihnen auch die mitwirkenden Vereine, die Hauptstraße vom Dorf herunterziehen. Wann hat es das in Oberharthausen schon gegeben? 1979 das letzte Mal bei der Fahnenweihe der Feuerwehr und 1932 bei der Fahnenweihe des Katholischen Burschenvereins. Darum wurde jede Minute des Festes genossen. Es herrschte durchwegs gute Stimmung im Zug und auch sonst die ganzen drei Tage. Der Zug endete, wie soll es anders sein, im Festzelt. Die Musikkapelle „Grenzjaga“ gab bei den Umzügen den Ton an und unterhielt die Gäste im Zelt hervorragend den ganzen Tag bis zum Ende.
Mit diesem Fest hat die Landjugend für unser Dorf große Ehre eingelegt. Sie haben sich stark gemacht für eine Fahnenweihe, die unserem Dorf gut zu Gesicht gestanden hat und die vielleicht auch nach 44 Jahren nötig war. Sie haben Mumm bewiesen und angepackt und haben das Fest perfekt durchorganisiert. Die Skepsis war anfangs groß, weil die Zeit zur Vorbereitung sehr gering war. Doch nach und nach wurde klar, dass es die KlJB`s von Oberharthausen und Pönning ernst meinen. Mit Fabian Zellmer und Korbinian Nagl waren hier Zugpferde am Werk, die nicht müde zu werden schienen. Ihre „roadmap“ ging auf, alle Kritiker wurden eines besseren belehrt. Sie schafften zusammen was niemand so richtig glauben wollte. Das ganze Dorf half tatkräftig mit. Tagelang wurde der Boden und Bar gezimmert, Zelte aufgebaut, Strom und Wasseranschlüsse gelegt, Klowagen angeschlossen, usw. Viele Arbeiten die man gar nicht sieht, aber doch in Vielzahl gemacht werden müssen. Manche nahmen sich Urlaub, so wie z.B. der Wolfgang Gruber um „die ganze Woche „werkeln“ zu können. Viele Bauern stellten ihre Fahrzeuge und auch Arbeitskraft zur Verfügung und waren auch durch ihre technische Erfahrung wertvolle Hilfe und Ratgeber für die Jugend. Unermüdlich wurde Punkt für Punkt abgearbeitet und das Ergebnis war dann sichtbar. Selten war der Boltzplatz so schön wie diese drei Tage.
Es wurde die alte Freundschaft mit den Pönningern hochgehalten und neu beseelt. Die Pönninger haben zum Gelingen einen sehr hohen Teil dazu beigetragen. Wie schon beim grandiosen Patenbitten waren sie auch hier voll mit eingebunden und sich für keine Arbeit zu schade. Auch die Pönninger Mannschaft um den Ortssprecher Harald Pärr war vorbildlich und immer motiviert beim Auf- und auch Abbau. Auch die Pönninger Firma Hatec engagierte sich finanziell sehr stark bei der Fahnenweihe. Allein wie die Pönninger Cuba- Clique die Bar warf war schon beeindruckend. Wie schon mal gesagt zeigte sich, dass es Pönninger und Oberharthauserer auch arbeitstechnisch zusammen können. Mit der Fahnenweihe wurde für die Zusammenlegung beider Feuerwehren ein Grundstein gelegt. Man konnte sich aufeinander verlassen, und nur das zählt. Wie man aus dem Arbeitsplan der Landjugend entnehmen kann, waren 108 Personen aktiv am Fahnenweihgeschehen beteiligt und im Dienst. Das sagt doch eigentlich alles aus, was man mit Zusammenhalt erreichen kann.
Die Liste der Leute, denen man danken muss geht weit über die 108 Leute im Service. So viele haben zum Gelingen beigetragen, dass man allen nur ein herzliches Vergelt´s Gott sagen kann! Großer Dank auch an die Vereine, die durch ihre Teilnahme diese Fahnenweihe erst ermöglicht haben! Danke dass dazu beigetragen wurde, dass unser Dorf diese Fahnenweihe als festen Bestandteil in der Dorfchronik führen kann. Die KLJB hat was gewagt – und hat alles gewonnen! Schön dass wir so ein Wochenende erleben durften. Vielleicht hat die Freiwillige Feuerwehr mal den Mumm, um ähnliches zu riskieren. 2028 wäre das 150 jährige Gründungsfest der FFW. Es wäre genug Zeit es zu planen. Ihr könnt ja bei Fabian und Korbinian nachfragen, wie sie das geschafft haben...
Ein großer Dank gilt auch dem 1. Bürgermeister Herbert Lichtinger als Schirmherrn. Er hat drei Tage ausdauernd und mit viel Freude den "Schirm" über das Fest gehalten. Er führte dabei viele Gespräche mit der Jugend und machte auch beim musikalischen Programm kräftig mit. Ebenso bedanken wir uns für das Erscheinen der Stadträte von Geiselhöring und bei den Landtagsabgeordneten Hans Ritt und Josef Zellmeier für ihren freundlichen Besuch am Fest recht herzlich.
„Aus is´und goar is´und schod is´dass woar is“ heißt ein Sprichwort. Aber es ist nicht aus. Niemand kann euch die schönen Erinnerungen an die drei Tage nehmen. Wenn ihr mal in zwanzig dreißig Jahren zurückdenkt, dann könnt ihr sagen, ja wir warn dabei, wir hamm a Fahnaweih gholtn. Herzlichen Dank der Landjugend für ihren Schneid! Ihr habt dem Dorf und seinen Leuten eine große nachhaltige Freude gemacht! Ihr könnt stolz auf euch sein, die Dorfgemeinschaft ist es!
Haltet die Freundschaft untereinander und mit den Pönningern in Ehren, denn das ist ein hohes Gut. Mögen die Vereine und Freundschaften weiterhin blühen...
Bilder von Manfred Becker, Mia Sax, Hein Sax
Einholen des Patenvereins
Fototermin mit Fest- und Patenverein
Weißwurstfrühstück
Aufstellung zum Kirchenzug
Gottesdienst - Weihe der Fahne und der Bänder
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Foto von Elisabeth Ammer
Rückmarsch zum Zelt
Mittagessen
Festzug
Aufräumarbeiten
Früher - Heute
Mit freundlicher Genehmigung der
Fotografin Daxl - Eiglsperger
Link auf das Online-Portal der Fotografin
mit herrlichen Bildern von der
Landjugend Pönning 2023
beim Gründungsfest am 21. Mai in Oberharthausen
bitte anklicken!
Kontakt:
Daxl - Eiglsperger GbR
Christine & Robert Eiglsperger
+4915115882713
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