Warum eine langweilige Kaffeefahrt machen wenn es auch eine lustige Kutschenfahrt gibt?
So jedenfalls dachten sich die Landfrauen von Oberharthausen und nahmen das Angebot von Hans Stierstorfer für eine mehrstündige Kutschenfahrt mit Freude an. Der Hans wollte sich als Vorstand der Veteranen für den Einsatz der Landfrauen beim großen Kreiskriegertreffen in Oberharthausen revanchieren, bei dem die Landfrauen tatkräftig mitgearbeitet hatten.
Und so kam es, daß der Hans drei wunderbare Pferde an seinen Planenwagen gespannt hatte, die mit mächtigen Schritten zum Treffplatz zu den Landfrauen eilten. Großes Gelächter gab es schon vor Beginn der Fahrt, weil Hans den Landfrauen die sehr heikle Frage stellte: „Schwanger ist ja hoffentlich keine, weil des Kind ist dann fort…“ ;o) Als alle verneinten, konnte es losgehen. Da konnten die herbeigeeilten Dorfleute nur wehmütig hinterher sehen, als die Fahrt begann. Über die Kastellohe hinauf ging die Fahrt nach Oberholzen, an Tuffing und Haindling vorbei, hinunter nach Gaishauben. Dort bekamen die Pferde eine große Prüfung durch das Holz von Hans Aigner von Grollhof auferlegt, weil der Weg durch herumliegende Fichtenäste beeinträchtigt war. Aber da zeigte der Kutscher Hans Stierstorfer seine Klasse und die seines Gespanns, als er umsichtig und sicher durch dieses schwere Gelände lenkte. Danach ging es am Hochweg an Metting vorbei, man querte die Straße nach Metting und kehrte schließlich auf dem Weg nach Antenring auf die Abzweigung unter dem Giglberg ein, um zum Haus von Hans Stierstorfer zurückzukehren.
Aber auf dieser Strecke blieb das Gespann plötzlich stehen, weil der Hans wußte, daß sie nur weitergehen, wenn der Kutscher von allen Frauen ein Bussi bekommt. Mit großem Verhandlungsgeschick der Landfrauen brauchte aber dann diese Sonderprüfung nicht durchgeführt zu werden. Die Lebensgefährtin vom Hans, die Rita Kanert empfing die Gäste schon mit einem Schnapserl, so wie es unter den Reitern und Pferdefreunden so üblich ist.
Nach diesem Zwischenstopp ging es wieder nach Oberholzen hoch, zu einem Besuch bei Gerd Ebner, der gerade mit ein paar Freunden zum Grillen anrichtete. Auch dort wurden die Landfrauen mit einem Schnapserl begrüßt. Im Anbetracht der Größe der Flasche konnte man sogar als erfahrener Mann davor Erfurcht bekommen. Doch auch diese abschließende Prüfung erfüllten die immer lustiger werdenden Landfrauen erfolgreich.
Hans Stierstorfer mußte dem schweren Ausflug Tribut zollen, und schlief bei der Rückfahrt ermattet am Bock ein, so daß die Claudia Aigner die Zügel übernahm und nicht mehr aus der Hand gab. So kehrten die die inzwischen singenden Landfrauen sicher und wohlbehalten nach Oberharthausen zurück, wo sich inzwischen schon Dorfleute zur Begrüßung eingefunden hatten.
So erlebten die Landfrauen einen wunderbaren Samstagnachmittag. Sie kamen der Einladung von Hans Stierfstorfer gerne nach, diese Fahrt noch einmal zu wiederholen und bedankten sich recht herzlich für den Ausflug.
Auch die Dorfgemeinschaft Oberharthausen bedankt sich bei Hans Stiefstorfer, daß er unseren Landfrauen einen unvergeßlichen, heiteren Ausflug beschert hat.