Nachruf auf Tim Pömmerl
Heilig Kreuz du Baum der Treue
edler Baum an Früchten reich.
Keiner so an Laub und Blüte,
keiner so an Früchten reich
(Gebet von Pfarrer Markus Daschner in der Predigt)
Ein schöner Herbstmorgen liegt über unserem Dorf. Die Sonne scheint etwas und lächelt. Man könnte sich an dem Tag erfreuen. Doch dieser Samstag morgen ist nicht wie jeder andere. Oberharthausen liegt in Trauer. Es trauert um Tim Pömmerl, einem jungen Mann von 21 Jahren. Plötzlich und für alle völlig unerwartet wollte sein Herz nicht mehr schlagen. Von einem auf den nächsten Moment endete sein Leben. Unverständnis, Fassungslosigkeit und Trauer liegt auf den Gesichtern. Die Familie Pömmerl im Schockzustand, die Freunde fassungslos, das Dorf sprachlos. So wie auf dem Bild in der Todesanzeige, schwingt Tim nun hinein in ein neues Leben. Es endet nicht auf dem Friedhof, sondern es geht weiter in den liebenden Vaterarmen Gottes , wo es kein Leid, keinen Schmerz und keinen Tod mehr gibt.
Warum muss manchmal ein junger Mensch sterben? Wir wissen es nicht. Aber wir wissen, dass vor Gott nicht die Jahre auf Erden zählen. Vor Gott zählt der Mensch und seine Art, wie er gelebt hat. Darum steht das Himmelstor weit offen für den Tim. Einen guten Menschen lässt der Herrgott nicht vor dem Tor stehen. Tim war ein guter Junge und er lässt ihn reinschwingen oder mit seinem Motorrad hineinfahren und teilhaben am Paradies.
Tim wurde am 24. Februar 2001 in Straubing geboren. Die fürsorglichen Eltern Gabi Pömmerl und Thomas Heiß waren so stolz auf ihren Sohn. So wuchs Tim behütet und geliebt auf dem Hof der Großeltern Franz und Martina Pömmerl, zusammen mit seiner jüngeren Schwester Maria auf. Da Gabi alleinerziehend war, bemühten sich die beiden Patenonkel Martin und Bernd sehr um den Tim, und standen immer unterstützend zur Seite.
Tim war ein aufgewecktes Bürschen, das immer für Unternehmungen aufgelegt war. So meldete ihn sein Vater Tom schon frühzeitig als Jungfischer bei den Sportanglern Geiselhöring e.V. an. Hier zeigte sich sein Geschick, weil er gleich das erste Jugendfischen gewann und dem Papa stolz den Pokal zeigen konnte. Er war auch ein glühender Eishockeyfan. Opa Georg machte sein Glück vollkommen, als er ihn mit einer Fankleidung der Straubing Tigers ausstattete. Sogar bei einem Auswärtsspiel in Köln war er mit seinem Vater dabei.
Tim besuchte vier Jahre die Grundschule in Perkam und machte danach seinen qualifizierten Hauptschulabschluss in Geiselhöring.
Nach der ersten Heiligen Kommunion wurde er Ministrant hier in Oberharthausen in der Kirche und fand damit Zugang zur Kirche und damit zum Glauben. Der nächste Schritt in seiner christlichen Entwicklung war die Heilige Firmung. Hier führte ihn der Firmpate Martin Pömmerl zum Bischof an den Altar, wo er stolz seine persönliche Weihe bekam.
Seine Berufsausbildung als Fachkraft für Lagerlogistik begann er bei der Firma Kühne und Nagel in Straubing und schloss sie nach Ende der Lehrzeit mit Erfolg ab. Nach einer kurzen Arbeitsstelle in Plattling, arbeitet Tim nun seit zwei Jahren bei der Firma HATEC in Pönning, wo er sich für seine hervorragenden Fähigkeiten in der Lagerlogistik große Verdienste erworben hat. Er war als fleißiger und zuverlässiger Facharbeiter unter seinen Kollegen sehr geschätzt. Seit 2 Jahren wohnt Tim nun schon in Metting bei seiner Familie und er besuchte auch regelmäßig seinen geliebten Vater.
Es zog ihn immer wieder nach Oberharthausen. Sei es auf eine Tasse Kaffee bei Opa und Oma oder zu einer Übernachtung, wenn es im Jugendheim mal wieder später wurde, und er nicht mehr fahren wollte. Die Landjugend Oberharthausen ließ er nicht los, und die Landjugend ließ ihn nicht los. So ist es eben bei alten Freunden die man in der Jugend hat, die sind dauerhaft, ehrlich und halten ein Leben lang. So war es nicht verwunderlich, dass Tim auch gerne bei den Dorffesten mithalf und mit seinen alten Freunden Unternehmungen machte. Noch im August machten sie noch zusammen einen Urlaub in Bali. Es ahnte niemand, dass dies der letzte sein sollte.
Am Samstag fand sich eine überaus große Menge Trauernde am Friedhof ein, um von Tim Pömmerl Abschied zu nehmen. Hieran kann man schon ermessen, dass der Tim ein freundlicher und feiner junger Mann war, den alle gern gehabt und geliebt haben. Eine stattliche Abordung der Landjugend ehrte mit 16 Teilnehmern und der Landjugendfahne ihren verstorbenen Freund Timmi. Auch der Anglerverein Geiselhöring war mit ihrer Standarte und dem Jugendwart zugegen. Das Requiem und eine beeindruckende Predigt hielt Pfarrer Markus Daschner, das Orgelspiel lag in den bewährten Händen vom Organisten Heinrich Reif. Die Anteilnahme an der Trauerfeier war aufrichtig und riesengroß.
Beim Bau der neuen Urnenanlage wurde auch darüber gesprochen, wer wohl der erste in der neuerbauten Anlage in Oberharthausen sein würde. Den Bau hatte sein Opa Franz Pömmerl maßgeblich als Kirchenpfleger organisiert. Nun ist es gewiss, es ist der Tim. Er durfte als erster einziehen. Nun zieren wunderschöne farbige Gestecke und Blumen Timmis Grabstelle.
Die Dorfgemeinschaft trauert und fühlt mit der Familie Pömmerl, sie trauert um den "Timmi". Sie nimmt Abschied von einem jungen Mann, der mitten aus dem Leben gerissen wurde und sie weiß um eueren Schmerz. Die Dorfgemeinschaft wünscht euch die Kraft, die Zeit gut zu überstehen. Der Herr möge ihm seine guten Taten im Himmel vergelten.
Tim ist nicht in die Fremde gegangen. Tim hat heim gefunden. Wer um einen geliebten Menschen trauert, dem sagt unser christlicher Glaube, dass uns dieser liebe Tote nicht für immer entrissen ist, er ist uns nur vorausgegangen – wir folgen ihm nach. Gottes Ratschlüsse sind unergründlich, unergründlich ist aber auch Gottes Liebe. In dieser Liebe Gottes sind unsere Toten geborgen, dort finden wir sie einst wieder.
Deshalb steht auf der Urnenanlage der wohlüberlegte Leitspruch: "Christus die Tür zum Leben"
Lieber Tim, ruhe in Frieden!
Bilder aus Tim´s kurzen aber intensiven Leben