Frau Emma Schrock feiert ihren
90. Geburtstag
Ein sehr schönes Bild der Familie Schrock beim Jubiläum der Mutter Emma
Links sitzt Otto, der Ehemann der Tochter Margit, zentral in der Mitte die Jubilarin Emma Schrock
rechts die Tochter Margit und der Sohn Roland, stehend hinten die Söhne Robert, Rudi und Helmut
Die ehemalige Wirtin Emma Schrock konnte zusammen mit ihren Kindern
und Enkeln ihren 90. Geburtstag feiern! Welch ein Jubiläum!
Gruppenfoto von 2012 aller Enkel und Urenkel von Emma Schrock
Emma Schrock, geb. Baier, wurde am 10.01.1932 in Unterlichtbuchet (Böhmen) nur wenige hundert Meter entfernt zur bayerichen Grenze bei Mitterfirmiansreut geboren. Sie war die zweitälteste von 8 Kindern.
Bild zeigt hinten ist ihr Vater Alois Baier, dann Emma, links ihre Schwester Maria,
rechts ihren Bruder Franz und vorne ihre Schwester Irma. Im Hintergrund ist das
Anwesen der Familie Baier, das später von den Tschechen zerstört wurde.
Alte Aufnahme von Unterlichtbuchet
Das ist vom Elternhaus der Familie Baier übrig geblieben.
Robert Schrock hat das Heimatdorf seiner Mutter 2020 besucht.
Die Tschechen haben das ganze Dorf Unterlichtbuchet zerstört.
Eine Schautafel vor Ort erinnert noch an die Gegend um das Heimatdorf der Emma Schrock
Beschreibung des Dorfes auf deutsch
Ihre Mutter starb einen Monat nach der Geburt ihrer kleinsten Schwester Traudl im Jahr 1943. Zu dem Zeitpunkt war Emma elf Jahre alt und musste kräftig bei der Landwirtschaft mithelfen und sich um die kleinen Geschwister kümmern.
Von 1938 – 1945 in Oberlichtbuchet Volksschule
1946 Vetreibung aus der Heimat nach dem Beneš-Dekret.
Beneš-Dekrete - Startschuss zur Vertreibung der Deutschen
Bereits im Exil überlegte Edvard Beneš, Sudetendeutsche aus der Tschechoslowakei auszuweisen, nachdem in Böhmen und Mähren Tausende von Tschechen durch NS-Terror umgekommen waren. Als Staatspräsident setzte er die Pläne um: Am 19. Mai 1945 erließ er die sogenannten Beneš-Dekrete.
Menschen aus dem Sudetenland bei der Vertreibung
Zuerst blieben sie 14 Tage im Sammellager Prachaditz/Tschechei, ihr Zugwaggon wurde dann nach Dalking im Bayerischen Wald geleitet. Von dort erfolgte nach zwei Wochen die Verteilung der Vertriebenen auf deutsche Höfe.
Emma kam mit ihren Geschwistern nach Döbersing zum Bauern Wutz zu denen heute noch Verbindung besteht.
Von Juli 1948 bis Februar 1949 arbeitete Emma beim Bauern Schneider in Feldkirchen bei Ingolstadt.
Im März 1949 kam sie dann auf Kay zum Spielbauer.
Fritz Schrock arbeitete nach Kriegsgefangenschaft am Hof vom Ringenberg. Und so kreuzten sich die Wege wenn Fritz mit dem Rad nach Straubing fuhr. Sie lernten sich kennen und lieben heirateten dann am 10.04.1954 in Alburg. Sie pachteten zusammen von 1954- 1979 die „Hall“ in Oberharthausen. Emma Schrock schenkte sieben Kindern das Leben.
Fritz Schrock wurde am 25.12.1927 in Gartenpungel (Ostpreußen) geboren. Er arbeitete nach dem Krieg als Knecht bei Ringenberg. Danach war er jahrelang Kranführer bei der Baufirma Dengler in Straubing. Er verstarb viel zu früh am 09.01.1992.
Die Familie Schrock musste schwere Schicksalsschläge hinnehmen.
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Ingrid Immerfall, geb. Schrock wurde am 28.07.1952 geboren. Ingrid besuchte die Volksschule in Pönning und dann die Realschule. Danach lernte sie in der Sparkasse Bankkauffrau. Sie heiratete den Bäckermeister Hermann Immerfall aus Alburg und schenkte ihm eine Tochter. Ein paar Tage nach der Geburt gab es Komplikationen und sie verstarb am 21.05.1975. |
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Siegfrid Schrock wurde am 07.05.1954 geboren. Sigi war sehr beliebt im Dorf. Als Sohn eines Wirtes konnte er Kartenspielen und war ein aufgeschlossener, interessierter junger Mann, mit dem man Spaß haben konnte. Sigi war langjährig in der Landjugend Oberharhausen aktiv als Vorstand tätig. Er war es auch, der den Bau des Jugendheimes maßgeblich vorantrieb. straße 8 in der Nähe Straßkirchen ein schwerer Verkehrsunfall. Siegfried überlebte diesen Unfall nicht. |
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Ein weiterer Schicksalschlag war, als Fritz Schrock 1992 im Alter von 64 Jahren plötzlich verstarb. |
Emma wohnte noch bis 1995 in Oberharthausen und zog dann auf Feldkirchen wo sie täglich ihrem Hobby, der Gartenarbeit, nachging.
Seit 2016 ist Emma im Seniorenheim Geiselhöring. Sie macht noch fleißig mit bei Singnachmittagen oder beim wöchentlichen Kegeln und ratscht auch gerne mit ihren Mitbewohnern aus Oberharthausen.
Wenn jemand wie Emma Schrock so lange in Oberharthausen gelebt hat, dann braucht man auch etwas, das sie immer an unser kleines Dorf erinnert. Ein Bekannter (Herr Ranker) machte ihr deshalb maßstabsgetreu eine Nachbildung der Kirche von Oberharthausen. Die Abmaße der Kirche hatte Herr Ranker von BGR Josef Schmaißer bekommen). So hat die „Emmi“, wie sie von allen liebevoll genannt wird, ein Stück ihrer alten Heimat immer vor Augen.
Emma Schrock mit ihrer Oberharthausener Kirche im Seniorenheim Geiselhöring
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Im Hintergrund die gelbe "Hall" bei der Fahnenweihe 1979
letzter Tag im Hallgarten vor der Schließung
Die Dorfgemeinschaft Oberharthausen bedankt sich bei Emma Schrock für die Jahrzehnte lange gute Bewirtung. Auf der „Hall“ fühlte man sich wohl, da war man immer in guten Händen.
Wir wünschen dir, liebe „Emmi“, deinen wohlverdienten Lebensabend im Kreise deiner Familie und den Oberharthausener Frauen im Seniorenheim. Mögest du weiterhin gesund bleiben und Lebensmut und Lebensfreude finden. Möge auch der Herrgott weiterhin auf dich aufpassen.
Bild von 1958
links vorne Sepp Danner, dahinter Fritz Schrock, Aigner Josef, Emma Schrock,
Johann Schiesl ( am Arm Rudi Schrock), Peter Wild
Bild vom Volksfest 1957 in Straubing
Maria Weiß, Emma Schrock und Resi Weiß in der Fahnenweihe 1979
im Hof vom Grollhof
Emma Schrock am Dorffest Oberharthausen im Gemeinschaftshaus
Emma Schrock am Dorffest Oberharthausen im Gemeinschaftshaus