Oberharthausen ist ein besonderer Ort. Das erkennt man schon daran, dass am Kirchweihfest auch die Gräbersegnung stattfindet. Hier prallen zwei Welten aufeinander. Einmal das rauschende Kirchweihfest, das von einer alten Tradition her schon immer ein großer Tag für die Landleute war. Hier konnte man sich früher so richtig sattessen. Der „Kirta“, wie er von uns Bayern genannt wird, wurde früher begleitet von allerhand Märkten und Tänzen. Der Wirt hatte auch einen großen Tag, weil hier ausgiebig gezecht wurde. Die Bäuerinnen der großen Höfe tischten für ihre Dienstboten mächtig auf. Begonnen wurde dieserTag aber auch andächtig im Gebet in der Kirche.
“Die Kirchweih war natürlich immer ein christliches Fest und wurde am Morgen auch mit einem feierlichen Gottesdienst und viel Weihrauch zelebriert. Dann aber gingen die Festlichkeiten ins Weltliche über” (Dr. Norbert Göttler)
Heute ist für uns Oberharthausener aber mit dem Kirta auch die Gräbersegnung verbunden. Durch die Filialen Oberharthausen, Pönning, Hirschling und der Pfarrkirche Perkam wird die Gräbersegnung aufgeteilt. Oberharthausen fängt hiermit am Kirchweihsonntag an und nächste Woche folgt dann Pönning. Coronabedingt teilte Herr Pfarrer Markus Daschner den Ablauf in die Frühkirche und die Andacht nachmittags auf. Die Andacht wird im Freien abgehalten und die Angehörigen stehen dabei auf dem Friedhof bei ihren Gräbern und gedenken der Toten.
Die Gräber wurden wieder herrlich geschmückt und gereichen den Verstorbenen zur Ehre. Ein Blumenmeer ist am Friedhof zu sehen, herbstfarben und bunt der Zeit angemessen. Sie schmücken die Gräber wieder den ganzen Winter durch bis dann auf Ostern wieder Frühlingsblumen angebaut werden.
Archivbild von 2020
Nach der Andacht gibt es wieder viel zu Bereden. An diesem Tag kommen viele ehemalige Oberharthausener zu ihren Angehörigen und wollen auch nach der Andacht mit alten Freunden und Bekannten Neuigkeiten austauschen. Der herrliche sonnige Oktobertag heute lädt ja geradezu ein, ein wenig zu verweilen. Dann schmecken hernach, nach der frischen Herbstluft, auch die Küachl zum Kaffee besser.
Die Dorfgemeinschaft bedankt sich bei allen Kirchenbesuchern und wünscht allen einen schönen Kirta!