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Das Gemeindeholz von Oberharthausen in Metting

 

1839 wurde das Liquidationsprotokoll über das Gemeindeholz der Oberharthausener in Metting ausgestellt. Die Urkunde wurde von dem königlichen Provinzialkommisair Schmid, und auf Vorladung von dem Bauern Sebastian Wild (Oberharthausen11), unterzeichnet.  Die Urkunde bezieht sich auf ein Gemeindeteil von 1804 (siehe Bild3). Bei der Einmessung musste ein ortskundiger Mettinger den beteiligten Personen das Waldstück zeigen, weil von den Anwesenden keiner die Lage genau kannte (handschriftlicher Vermerk auf dem Protokoll - Bild5). Wer der Vorbesitzer des Gemeindewaldes war, kann nicht mehr ermittelt werden, weil diese Urkunden die ersten sind, die von dem Wald erstellt wurden. Man kann auch nicht sagen, was die Parzellen gekostet haben, oder ob es tatsächlich das Geschenk der sagenumwobenen Fürstin ist, die angeblich mit ihrer Kutsche in Oberharthausen steckengeblieben sein soll. Damals soll sie der Legende nach, den Anrainern der Straße dieses Holz vermacht haben, mit der Auflage, dass sie den Weg immer befestigen. Beim Kanalbau wurde dann tatsächlich diese Holzbefestigung festgestellt.

Herr Pfarrer Josef Schmaißer stellte sich die Frage, ob eine Zielfahrt evtl. von Regensburg nach Metting in den Wald zu der Zeit möglich war und kam zu dem Schluß, dass wegen dem dichten undurchdringlichen Wald das wohl nicht möglich war. Herr Johann Auer beschreibt aber in seinem Buch: Altwege zwischen Abens- Donau und Isar einen alten Handelsweg zwischen Landau und Falkenstein: 

Diese Linie ist von Landau bis Metting identisch mit der Strecke von Regensburg nach Landau. Ab Metting hat es mindestens seit dem frühen Mittelalter eine Verbindung Pönning - Oberharthausen - Atting - Bruckmühle - Obermotzing - Donauübergang gegeben, denn auf dieser Linie zog einst laut den Liquidationsplänen ein immer flurkonkordanter Weg durch die Landschaft. Insbesondere den Plan von Atting teilt er durch seine Gestrecktheit und Auffälligkeit geradezu in zwei Hälften. Auf den Übergang geht auch, wie schon beschrieben, der "Rennweg", eine Verlängerung der Trasse, die längs der linken Seite der Kleinen Laaber verlief, hin. Jenseits der Donau zog der Weg, Oberzeitldorn westlich liegenlassend, über Unter- und Obermiethnach zum Forst nördlich von Obermiethnach, wo gleich am Waldrand über 30 unterschiedlich tiefe Fahrrinnen auf einer Breite von 160 m auszumachen sind, die einen lebhaften Verkehr über eine lange Zeit anzeigen.

Durch die Untersuchungen von Johann Auer konnte ein Handelsweg zwischen dem Regensburger Raum und Metting nachgewiesen werden, was damit eine Zielfahrt nach Metting mittels einer Kutsche nicht mehr ausschließen würde.  

Vielleicht fiel aber der Besitz des Gemeindewaldes Oberharthausen in die Zeit der Waldreform des Bayerischen Ministers Maximilian Joseph Graf Montgelas.

Tatsächlich verringerten sich die umfangreichen Waldflächen jedoch, noch bevor sie als Staatswald bewirtschaftet wurden: Im Zuge einer „Purifikation“ wurden großzügig Forstrechte im (neuen) Staatswald gegen Waldeigentum getauscht. Im ganzen Königreich entstanden kleine Bauernwaldparzellen, die noch heute sichtbar den großen Staatswäldern vorgelagert sind. Die Purifikation durch Graf Montgelas am 10.08.1804, Landesdirection Unterer Donaukreis 14.04.1807. Beschluss von König MaxI 23.08.1812. Später ging der Wald wieder in Staatsbesitz über.

Angesichts finanzieller Schwierigkeiten wurde Ende 1804 sogar der Verkauf des Großteils der Waldungen angeordnet, weil statt der geringen, zudem mit hohen Regiekosten verbundenen Forsteinkünfte aus einem künftigen Kornbodenzins eine weit größere Rendite erwartet wurde. Der Kurfürst und sein allmächtiger Minister Maximilian Joseph Graf Montgelas, der zu Recht als Schöpfer des modernen bayerischen Staates angesehen wird, wollten 400 000 Tagwerk Wald, also etwa 133 000 Hektar, für 12 Millionen Gulden zur Rodung verkaufen; letztlich wurden es nur 56 000 Tagwerk, die in private Hände gelangten.
Ziel der Reformen war es, die häufig nur halbherzig bestellten Allmenden in Privateigentum umzuwandeln, um den künftigen Besitzern dadurch einen größeren Anreiz zur Produktion zu geben.
 

 

 

Gemeindeholz2a

 

Bild1: Seite 1 des Liquidationsprotokolles 1839 mit Unterschriften

 

 

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 Bild2: Seite 2 des Liquidationsprotokolles 1839 

 

 

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Bild 3.: Angabe auf Gemeindetheil von 1804

 

Gemeindeholz Oberharthausen

 Bild4: Lage des Gemeindeholzes in der Mettinger Flur

 

Gemeindeholz3a

Bild5: Parzellen des Gemeindeholzes in Metting (Besitzer)

Schloßberg Metting

 

Bild6: Parzellen liegen am Mettinger Schloßberg 
(war mittelalterlicher Ringwall, Schloß?)

 

 

 

Beschriftete Parzellen von heute

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