Kriegerdenkmal in Pönning mit dem Ehrenkranz
für die Gefallenen und Vermissten gespendet von der Stadt Geiselhöring
Am 6.11.2022 fand in Pönning die Ehrung der Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege statt. Dazu wurde von Pfarrer Markus Daschner ein Gottesdienst abgehalten. Die hl. Messe wurde, wegen Renovierungsarbeiten an der Fassade der Kirche in Pönning, in die Wallfahrtskirche nach Antenring verlegt. Zur Heldenehrung fuhren die Teilnehmer dann zurück nach Pönning . Hier zogen die Ministranten, der Herr Pfarrer, die Fahnenabordnungen und die Vereinsteilnehmer in den Friedhof Pönning hin zum Kriegerdenkmal. Dort sprach Herr Pfarrer Daschner mahnende Worte zum Volkstrauertag.
Danach übergab er dem 1. Vorsitzenden Hans Stierstorfer das Wort für seine Ansprache.
Seine Rede im Wortlaut:
Fast vor genau 100 Jahren wurde der Volkstrauertag eingeführt, als Gedenktag für die Kriegstoten des 1.Weltkrieges. Beim Blick auf den Kalender stellt sich doch die Frage, wieviel hat sich eigentlich bis heute 2022 geändert? Damals vor 100 Jahren hieß der Volkstrauertag noch Heldengedenktag. Nicht geändert hat sich, dass die Verantwortlichen für Kriege nun selbst zur Rechenschaft gezogen werden. Ich frage mich, ist unser gemeinsames Gedenken am Volkstrauertag noch zeitgemäß? Ja, das ist es.
Kürzlich reisten nicht weniger als 60 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt nach Paris. Aus welchem Grund nahmen sie diese aufwendigen Reisen mit einem enormen Sicherheitsaufwand auf sich? Um den Toten des 1. Weltrkrieges in Trauer zu gedenken. Sie setzten mit dieser großartigen Gedenkveranstaltung ein gewichtiges, gemeinsames Zeichen, ein zeitgemäßes Zeichen des Guten gegen das Böse, ebenso wie wir es heute gemeinsam tun. Doch wirken solche Zeichen überhaupt? Das Gute wirkt tief und radikal in die Gesellschaft. Dazu tragen wir heute gemeinsam bei.
Dieses Innehalten ist umso wichtiger, wenn wir uns vor Augen halten, wie sich uns die Welt ein Jahrhundert nach den ersten Schüssen des 1. Weltkrieges heute darstellt. Die Kämpfe in der Ukraine und auf der Krim, der seit Jahren anhaltende blutige Bürgerkrieg in Syrien, die militärische Esklalation am Gaza- Streifen, die Schreckensherrschaft der Terroristen des islamischen Staates im Irak sind sie die herausstechendsten Beispiele einer Welt, in der nach wie vor viel zu viele Menschen Opfer von Krieg, Terror und Blutvergießen sind. Die Zahl dieser Opfer ist unüberschaubar. Jeder einzelne Tote hatte seine Familie und seine Freunde. In der Trauer und dem persönlichen Schmerz ist uns die Tragweite des heutigen Tages bewusst.
Unsere gemeinsame Erinnerung am Volkstrauertag an die Millionen Toten, muss es uns eine persönliche Aufforderung sein, tagtäglich den Weg des Friedens zu geben. Ein Weg der lang und beschwerlich, aber darum nicht weniger lohnenswert ist.
Zum Gedenken unserer gefallenen und vermissten Kameraden lege ich dieses Kranzgebinde nieder.
Achtung, senkt die Fahnen!
Die nachfolgenden Zeitungsausschnitte sind vom Laberboten der Jahre 1914 - 1923. Es ist die Zeit während und unmittelbar nach dem 1.Weltkrieg. Es gibt Meldungen über gefallene Soldaten, sowie über deren Gefangennahme. Nach dem Krieg werden die heimgekehrten Soldaten in den Dörfern gefeiert und für die gefallenen und vermissten Soldaten werden Kriegerdenkmäler errichtet.
1915: Es wird angeordnet, dass die Rückführung der Leichen der Soldaten nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden soll
24. März 1916: Jakob Roßmeier (später Hof Schneider) aus Gunting gefallen
13. Juni 1916: Zellmer Xaver aus Oberharthausen gefallen, Friedrich Späth verwundet
19. Juli 1916 : Joseph Englberger gestorben, Vinzenz Weber (später Schützhof) wird vermisst
Georg Mayer aus Pönning wird vermisst
29.September 1916: Michael Gruber in frz. Gefangenschaft, Georg Mayer aus Pönning in frz. Gefangenschaft,
Theodor Speiseder aus Metting verwundet
2. Oktober 1916: Joseph Fuchs Pönning in frz. Gefangenschaft, Bruder Johann vermisst, Bruder Mathias verwundet
16. August 1918: mit Hermann Hopfner ist der dritte Sohn des Lehrers Hopfner aus Pönning gefallen.
19. August 1918: Fritz Späth aus Oberharthausen gefallen
Gedicht zum Kriegsende.... ganz anders als die heroischen Gedichte zu Beginn des Krieges
21. Januar 1919: Kriegerfeier zum Ende des 1. Weltkrieges in Oberharthausen im Gasthaus Wacker mit 38 Kriegsteilnehmern
23. Januar 1919: Nachbericht des Laberboten zu der Kriegerfeier in Oberharthausen
5. Februar 1919: Heimkehrfeier für die Kriegsteilnehmer in Metting
6. Oktober 1919: Karl Ammer aus Metting, Sebastian Luger und Josef Kramer aus Oberharthausen aus der Gefangenschaft zurück
15. Oktober 1919: Veteranen - und Kriegerfestfeier in Pönning - es wird ein Heldengrab errichtet
20. Februar 1920: Johann Danner und Michael Gruber kommen nach dreieinhalb Jahren aus frz. Gefangenschaft zurück
5. März 1920: Johann Wurm aus Metting kommt nach 33 Monaten Gefangenschaft heim
15. August 1920: Pilling errichtet ein Kriegerdenkmal
9. März 1920: Georg Mayer aus Pönning ist nach 44 Monaten frz. Gefangenschaft heimgekehrt
23. Juli 1923: Oberharthausen errichtet in der Kirche einen Mosaik- Gedächtnisaltar