P1000679

Kriegerdenkmal in Pönning mit dem Ehrenkranz

für die Gefallenen und Vermissten gespendet von der Stadt Geiselhöring

 

Am 6.11.2022 fand in Pönning die Ehrung der Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege statt. Dazu wurde von Pfarrer Markus Daschner ein Gottesdienst abgehalten. Die hl. Messe wurde, wegen Renovierungsarbeiten an der Fassade der Kirche in Pönning, in die Wallfahrtskirche nach Antenring verlegt. Zur Heldenehrung fuhren die Teilnehmer dann zurück nach Pönning . Hier zogen die Ministranten, der Herr Pfarrer, die Fahnenabordnungen und die Vereinsteilnehmer in den Friedhof Pönning hin zum Kriegerdenkmal. Dort sprach Herr Pfarrer Daschner mahnende Worte zum Volkstrauertag.

Danach übergab er dem 1. Vorsitzenden Hans Stierstorfer das Wort für seine Ansprache.

Seine Rede im Wortlaut:

Fast vor genau 100 Jahren wurde der Volkstrauertag eingeführt, als Gedenktag für die Kriegstoten des 1.Weltkrieges. Beim Blick auf den Kalender stellt sich doch die Frage, wieviel hat sich eigentlich bis heute 2022 geändert? Damals vor 100 Jahren hieß der Volkstrauertag noch Heldengedenktag. Nicht geändert hat sich, dass die Verantwortlichen für Kriege nun selbst zur Rechenschaft gezogen werden. Ich frage mich, ist unser gemeinsames Gedenken am Volkstrauertag noch zeitgemäß? Ja, das ist es.

Kürzlich reisten nicht weniger als 60 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt nach Paris. Aus welchem Grund nahmen sie diese aufwendigen Reisen mit einem enormen Sicherheitsaufwand auf sich? Um den Toten des 1. Weltrkrieges in Trauer zu gedenken. Sie setzten mit dieser großartigen Gedenkveranstaltung ein gewichtiges, gemeinsames Zeichen, ein zeitgemäßes Zeichen des Guten gegen das Böse, ebenso wie wir es heute gemeinsam tun. Doch wirken solche Zeichen überhaupt? Das Gute wirkt tief und radikal in die Gesellschaft. Dazu tragen wir heute gemeinsam bei.

Dieses Innehalten ist umso wichtiger, wenn wir uns vor Augen halten, wie sich uns die Welt ein Jahrhundert nach den ersten Schüssen des 1. Weltkrieges heute darstellt. Die Kämpfe in der Ukraine und auf der Krim, der seit Jahren anhaltende blutige Bürgerkrieg in Syrien, die militärische Esklalation am Gaza- Streifen, die Schreckensherrschaft der Terroristen des islamischen Staates im Irak sind sie die herausstechendsten Beispiele einer  Welt, in der nach wie vor viel zu viele Menschen Opfer von Krieg, Terror und Blutvergießen sind. Die Zahl dieser Opfer ist unüberschaubar. Jeder einzelne Tote hatte seine Familie und seine Freunde. In der Trauer und dem persönlichen Schmerz ist uns die Tragweite des heutigen Tages bewusst.

Unsere gemeinsame Erinnerung am Volkstrauertag an die Millionen Toten, muss es uns eine persönliche Aufforderung sein, tagtäglich den Weg des Friedens zu geben. Ein Weg der lang und beschwerlich, aber darum nicht weniger lohnenswert ist.


Zum Gedenken unserer gefallenen und vermissten Kameraden lege ich dieses Kranzgebinde nieder.

Achtung, senkt die Fahnen!

 

 P1000600

 

P1000605

P1000609

P1000613

P1000617

P1000618

P1000629

P1000634

P1000643

P1000648

P1000666

P1000668

P1000669

 


Die nachfolgenden Zeitungsausschnitte sind vom Laberboten der Jahre 1914 - 1923. Es ist die Zeit während und unmittelbar nach dem 1.Weltkrieg. Es gibt Meldungen über gefallene Soldaten, sowie über deren Gefangennahme. Nach dem Krieg werden die heimgekehrten Soldaten in den Dörfern gefeiert und für die gefallenen und vermissten Soldaten werden Kriegerdenkmäler errichtet.

 

1915 Gefallenenüberführung

1915: Es wird angeordnet, dass die Rückführung der Leichen der Soldaten nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden soll

 

1916 Pönniing

 24. März 1916: Jakob Roßmeier (später Hof Schneider) aus Gunting gefallen

 

1916 OH

13. Juni 1916: Zellmer Xaver aus Oberharthausen gefallen, Friedrich Späth verwundet

 

1916 OH Pö

 19. Juli 1916 : Joseph Englberger gestorben, Vinzenz Weber (später Schützhof) wird vermisst
Georg Mayer aus Pönning wird vermisst

 

1916 OH Pö Me

29.September 1916: Michael Gruber in frz. Gefangenschaft, Georg Mayer aus Pönning in frz. Gefangenschaft,

Theodor Speiseder aus Metting verwundet

 

1916 Pö Pi

2. Oktober 1916: Joseph Fuchs Pönning in frz. Gefangenschaft, Bruder Johann vermisst, Bruder Mathias verwundet

 

1918 Hopfner Pönning

16. August 1918: mit Hermann Hopfner ist der dritte Sohn des Lehrers Hopfner aus Pönning gefallen.

 

1918 Späth

19. August 1918: Fritz Späth aus Oberharthausen gefallen

 

1918 ende Krieg

Gedicht zum Kriegsende.... ganz anders als die heroischen Gedichte zu Beginn des Krieges

 

1919 Kriegerehrung

21. Januar 1919: Kriegerfeier zum Ende des 1. Weltkrieges in Oberharthausen im Gasthaus Wacker mit 38 Kriegsteilnehmern

 

1919 Kriegerversammlung

23. Januar 1919: Nachbericht des Laberboten zu der Kriegerfeier in Oberharthausen

 

1919 Metting Heimkehr

1919 Metting heimkehrer 2

5. Februar 1919: Heimkehrfeier für die Kriegsteilnehmer in Metting

 

1919 OH Me

6. Oktober 1919: Karl Ammer aus Metting, Sebastian Luger und Josef Kramer aus Oberharthausen aus der Gefangenschaft zurück 

 

1919 Pönning

15. Oktober 1919: Veteranen - und Kriegerfestfeier in Pönning  - es wird ein Heldengrab errichtet

 

1920

20. Februar 1920: Johann Danner und Michael Gruber kommen nach dreieinhalb Jahren aus frz. Gefangenschaft zurück

 

1920 Metting 

5. März 1920: Johann Wurm aus Metting kommt nach 33 Monaten Gefangenschaft heim

 

1920 Pilling Kriegerdenkmal

15. August 1920: Pilling errichtet ein Kriegerdenkmal

 

1920 Pönning

9. März 1920: Georg Mayer aus Pönning ist nach 44 Monaten frz. Gefangenschaft heimgekehrt

 

Kriegerdenkmal oH 23. Juli 1923

23. Juli 1923: Oberharthausen errichtet in der Kirche einen Mosaik- Gedächtnisaltar